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Gus Viseur

Belgischer Akkordeonist und Bandleader, geboren am 15. Mai 1915 in Lessines als Joseph Gustave Viseur. Er war sowohl im Gypsy-Jazz als auch als Begleiter für französische Chanson-Sängerinnen und -Sänger tätig. Er erlernte ab dem achten Lebensjahr das Spiel auf dem Akkordeon in Suresnes bei Paris und spielte ab 1929 in der Gruppe seines Vaters, eines Amateurmusikers.


Nach dem frühen Tod des Vaters verdiente er seinen Lebensunterhalt als Strassenmusiker vor den Pariser Cafés, bevor ihn Médard Ferrero als zweiten Akkordeonisten in sein Musette-Ensemble aufnahm. Er begleitete Louis Ferrari, bevor er durch René "Charley" Bazin mit dem Hot Jazz vertraut wurde und im Duo auftrat.


1934 trat er bei Jamsessions mit Joseph und Django Reinhardt auf. 1935 gründete er ein eigenes Ensemble, mit dem er auch Javas, Foxtrott und Swingstücke spielte. Wegen seiner Abkehr vom klassischen Spielideal des Musette-Akkordeons konnte er ab 1938 im Hot Club de France auftreten und mit dem Quintette du Hot Club de France auf Konzertreise gehen.


Seine Rhythmusgruppe bildete das Trio Ferret mit den Brüdern Baro und Matelo Ferret sowie deren Cousin Challain Ferret an den Gitarren und dem Bassisten Maurice Speilleux. Die Gruppe nannte sich Gus Viseur's Music und spielte ab 1938 Schellack-Schallplatten für das Label "Swing" ein. Ab 1940 erschienen bei "Swing" und "Clumbia" auch mehrere Aufnahmen von Gus Viseur Et Son Orchestre.


"De Clichy À Broadway" (Barclay, 1963) hiess später eine aktuelle LP dieser Gruppe mit Roger Paraboschi (dm) und einem Gitarristen aus dem Umfeld der Ferret-Familie. Andere Gruppen von Viseur hiessen Gus Viseur Et Ses Potes, Gus Viseur Et Son Ensemble und Viseur-Deloof Sextet. Insgesamt veröffentlichte Viseur nach der Schellack-Zeit rund je ein Dutzend Alben bzw. Compilations.


Viseur trat auch mit Oscar Alemán und mit Gitarristen aus dem Umfeld von Django Reinhardt auf. Als dessen Bruder Joseph 1942 das Orchestre Swing Jo Reinhardt gründete, griff er auf Viseur zurück. Dazu war Viseur als Begleiter von Sängern wie Edith Piaf oder Jean Gabin gefragt. 1960 emigrierte er nach Kanada. 1969 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er am 25. August 1974 im Alter von 59 Jahren in Le Havre starb. 09/23


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