Amerikanischer Altsaxophonist, Komponist und Arrangeur zwischen Rhythm and Blues, Hard Bop, Soul, Funk und Fusion, geboren am 21. Dezember 1934 in Memphis, Tennessee. Er spielte zuerst Klavier und trat in der Kirche auf. In der High School war er Mitglied der Schulband The Rhythm Bombers. Zu seinen Schulfreunden zählten Booker Little, George Coleman und Phineas Newborn.
Nach der Schule begann er in Memphis in den Bands von Junior Parker, Ike Turner, B. B. King und Bobby "Blue" Bland zu spielen. 1958 traf er in Nashville, wo er das College besuchte, Ray Charles, bei dem er bis 1963 blieb. Er spielte in dessen Band zuerst Baritonsaxophon, dann Altsaxophon und agierte schliesslich als musikalischer Leiter der Begleitband und teilweise als Arrangeur.
Während seiner Zeit bei Charles nahm er seine ersten eigenen Alben "The Soul Clinic" und "More Soul" (beide Atlantic, 1961) auf. Seine Begleiter waren David "Fathead" Newman (ts), Leroy Cooper (bars), Phillip Guilbeau (tp), John Hunt (flh, tp), Edgar Willis (b) und Bruno Carr (dm). In einem Track des ersten und auf dem ganzen zweiten Album war Milt Turner der Schlagzeuger.
Bis Ende der 1960er Jahre konnte er bei "Atlantic" neun weitere Alben herausbringen, je eines mit dem Modern Jazz Quartet und dem Marty Paich Orchestra. Dazu war er in jener Zeit auch auf Alben von David "Fathead" Newman, Marvin Jenkins, Shirley Scott & The Soul Saxes, P.J. Colt, Esther Phillips, Johnny Hammond und anderen zu hören. Nach seiner Zeit bei "Atlantic" und dem Album "It's A Funky Thing To Do" (Cotillion, 1971) heuerte er beim "CTI"-Unterlabel "Kudu" an.
Dort erschienen von 1972 bis 1978 acht weitere Alben unter eigenem Namen. Dazu war er Mitglied der CTI All-Stars, die 1977 und 1978 mehrere Livealben einspielten. Ab Anfang der 1980er Jahre war er mehrheitlich für "Milestone" tätig, wo er bis 2000 fast 20 weitere Alben unter eigenem Namen veröffentlichen konnte.
Von Hank Crawfords Schaffen erschienen fast 20 Compilations oder Reissue-Pakete, darunter die Doppel-CD "Three Classic Albums Plus" (Avid, 2019) mit seinen drei ersten Alben für "Atlantic", ergänzt mit dem Album "Ray Charles In Person" (Atlantic, 1960), bei dessen Aufnahmen Crawford mitgewirkt hatte.
Im Laufe der Karriere arbeitete er auch als Begleiter von B.B. King, Eric Clapton, Eric Gale, Cornell Dupree, Joe Cocker, Grant Green, Carmen McRae, Jimmy Witherspoon, Freddie Hubbard, Al Kooper, Lou Rawls, Kanye West, Grady Tate und andere. Hank Crawford starb am 29. Januar 2009 im Alter von 74 Jahren in seiner Geburtsstadt Memphis. 11/23