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Hans-Joachim Irmler

Deutscher Keyboarder und Komponist, geboren 1950. Er war Gründungsmitglied der Psychedelic-, Industrial- und Experimental Rock-Gruppe Faust, die 1969 aus dem Zusammenschluss der Hamburger Bands Campylognathus Zitelli mit Werner "Zappi" Diermaier (dm, perc), Hans Joachim Irmler (org) und Arnulf Meifert (dm, vcl) sowie Nukleus mit Rudolf Sosna (g, key), Jean-Hervé Peron (e-b, vcl) und Günther Wüsthoff (synth, sax) entstand.


Faust war eine der ersten Bands, die elektronische Klänge, Geräuscheffekte, Rock, sinfonische Klänge und Folk-Elemente miteinander vermischte und im Zuge des Krautrock-Revivals Ende der 1990er Jahre eine Art Renaissance erlebte. Der Einsatz von Kettensägen, Metallteilen und Heugebläsen sowie die wilde Show machte Faust zu einem Vorbild für Gruppen wie Throbbing Gristle, This Heath oder Einstürzende Neubauten.


Später teilte sich Faust in Fraktionen auf. Jene von Hans-Joachim Irmler kann als Faust/Irmler-Fraktion bezeichnet werden, die andere als Faust/Diermaier/Peron-Fraktion. Irmler ist auch als Toningenieur tätig und besetzt das Faust Studio. Zusammen mit Cornelia Paul betreibt er das "Klangbad"-Label, das jeweils alljährlich das "Klangbad Festival" im süddeutschen Scheer organisierte.


"Lifelike" (Staubgold, 2003) hatte Irmlers erstes Sololoalbum geheissen. Es war das erste Soloalbum eines Faust-Mitglieds überhaupt. Als Paper Factory spielte Irmler zusammen mit Clive Bell (shakuh, asian mouth org), Michael Svoboda (tb, conch), Mike Adcock (p, acc, perc) und Sylvia Hallett (vio, saw, sounds, vcl) eine gleichnamige CD (Klangbad, 2005) ein.


"Schlachtfest Session II" (Klangbad, 2009) dokumentiert eine vom "Klangbad"-Label organisierte Session von 2006 mit Irmler (key), John Tchicai (ts), Roman Bunka (oud) von Embryo, Jan Fride (dm, perc) von Kraan, Hanna Tuulikk (vcl), Aby Vulliamy (viola, vcl), Chris Hladowski (bouzouki) und George Murray (tb). Auf "Taste Tribes" (For 4 Ears, 2008) und später auf "Nischen" (Moloko+, 2023) kam es zu einer Begegnung von Irmler (org) mit Günter Müller (elect) und Alfred 23 Harth (reeds, elect).


Als Fauz't nahm er mit Z'ev (dm, perc) "From The Frozen South" (Atavistic, 2009) auf. Zusammen mit FM Einheit von den Einstürzenden Neubauten entstand "No Apologies" (Klangbad, 2009). Das Album erschien als 6-Track-Mini-LP mit einem DL-Gutschein. Die auch einzeln veröffentlichte DL-Version enthielt zwei weitere Tracks. Jahre später kam es für "Bestandteil" (Klangbad, 2015) zu einer weiteren Zusammenarbeit von Irmler mit FM Einheit. Dieser machte zusammen mit Ute Marie Paul (multimedia) und Katherine Young (basson) bei den Aufnahmen der LP "Spielwiese Drei‎" (Klangbad, 2011) mit.


Zusammen mit Christian Wolfarth (dm, perc) nahm Irmler die LP "Illumination‎" (Klangbad, 2011) auf. "Flut" (Klangbad, 2014) hiess eine gemeinsame Aufnahme mit Jaki Liebezeit (dm) von Can und "500 m" (Bureau B, 2014) zeigte Irmler in Zusammenarbeit mit Gudrun Gut (vcl). Mit Carl Oesterhelt (key, dm) entstanden die Alben "Formen" (Klangbad, 2016) und "Die Gesänge des Maldoror" (Klangbad, 2017).


Viz Michael Kremietz war musikalischer Partner auf "Endorphonic" (Klangbad, 2018). Anguish nannte sich eine Gruppe, der neben Irmler (synth,vcl) noch Mats Gustafsson (ts, elect, p), Mike Mare (g, elect, synth), Will Brooks (vcl, sampl, elect, synth, p) und Andreas Werliin (dm, perc) angehörten. Von diesem Quintett erschien ein gleichnamiges Album (RareNoise, 2018).


B.I.L.L. war eine Formation mit Clive Bell (shakuhachi, div fl), Robert Lippock (elect) von To Rococo Rot und Jacki Liebezeit (dm, perc) von Can gewesen. "Spielwiese Zwei" (Klangbad, 2011) war die einzige Aufnahme dieses Quartetts. Als Fraktus II, das heisst im Trio mit Carsten Meyer und Jacques Palminger, wurde das in Richtung Techno/Electro gehende Album "Optische Täuschung" (Klangbad, 2016) realisiert. 07/23

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