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Hans Krása

Tschechischer Komponist, geboren am 30. November 1899 in Prag, damals Österreich-Ungarn. Der Vater stammte aus einer tschechischen Familie, seine Mutter aus einer deutsch-jüdischen Familie. Krása studierte Komposition an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag bei Alexander von Zemlinsky.



Nach seinem Abschluss folgte er seinem Lehrer nach Berlin. Nach Studienaufenthalten in Frankreich als Schüler Albert Roussels arbeitete er als Korrepetitor am Neuen Deutschen Theater in Prag. 1921 hatte er seinen ersten Erfolg als Komponist mit den "Orchesterliedern op. 1" nach Texten von Christian Morgenstern.

 

1933 wurde in Prag unter der Leitung von George Szell seine Oper "Verlobung im Traum" uraufgeführt. 1938 schrieb Krása mit dem Librettisten Adolf Hoffmeister für einen Wettbewerb die Kinderoper "Brundibár". Wegen des Beginns des Zweiten Weltkriegs wurde dieser nicht mehr ausgewertet.

 

Im Herbst 1942 wurde diese Oper heimlich im jüdischen Waisenhaus in Prag uraufgeführt. Am 10. August 1942 wurde Krása ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Dort wurde "Brundibár" über 55-mal aufgeführt und sogar im Nazi-Propagandafilm "Theresienstadt" gezeigt.

 

Im Lager war er mehrere Monate mit Eliška Kleinová verheiratet, um deren Deportation als alleinstehende Frau zu verhindern. In der Nacht zum 16. Oktober 1944 wurde Hans Krása in einen Eisenbahnwaggon zum Konzentrationslager Auschwitz verladen. Dort wurde er sofort nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet. Er wurde 44 Jahre alt.

 

Die Aufarbeitung der jahrelang vergessenen Geschichte um die Kinderoper "Brundibár" begann Ende der 1970er Jahre, als die Benediktinerschwester Veronika Grüters auf der Suche nach der Geschichte ihrer Familie eher zufällig auf den Stoff der Oper stiess.

 

Sie rekonstruierte eine Fassung mit Hilfe eines Klavierauszugs in tschechischer und hebräischer Sprache und konnte 1985 die erste Aufführung in Deutschland verwirklichen. Auch Hans Krásas übriges Schaffen wurde danach aufgegriffen und auf Schallplatten dokumentiert.

 

Mehrere dieser Schallplatten enthielten auch Werke seiner Zeitgenossen Gideon Klein, Viktor Ullmann, Pavel Haas oder Erwin Schulhoff, die ebenfalls in Konzentrationslager der Nationalsozialisten ermordet wurden.           10/24

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