top of page
  • musicmakermark

Harold Mabern

Amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Bandleader zwischen Hard Bop, Post Bop und Soul Jazz, geboren am 20. März 1936 in Memphis, Tennessee. Mit 16 Jahren begann er, beeinflusst von Bill Lee, George Coleman, Phineas Newborn, Chris Anderson und Ahmad Jamal, als Autodidakt Klavier zu lernen, nachdem er zuerst Schlagzeug gespielt hatte.


Während seiner Highschool-Zeit spielte er mit Frank Strozier, George Coleman und Booker Little. 1954 zog er nach Chicago, wo er das American Conservatory of Music besuschen wollte, aber das erforderliche Geld für den Unterricht nicht aufbringen konnte. Die nächsten fünf Jahre spielte und übte er rund 12 Stunden pro Tag.


In dieser Zeit bildete er zusammen mit Frank Strozier (as), Willie Thomas (tp), Bob Cranshaw (b) und Walter Perkins (dm) die Gruppe MJT+3, mit der er zu ersten Aufnahmen kam. Diese erschienen in Form des zweiten MJT+3-Albums LP "Walter Perkins' MJT + III" (Vee Jay, 1959). Mabern gehörte fortan fest zur Gruppe.


Am 21. November 1959 zog er mit Frank Strozier nach New York City, suchte sich eine Unterkunft und ging ins "Birdland", wo er dank Cannonball Adderley einen Job in der Band von Harry "Sweets" Edison fand. Dort ersetzte er Tommy Flanagan. Mabern wurde ab Anfang der 1960er Jahre in New York ein gefragter Sideman mit Engagements bei Lionel Hampton, Art Farmer/Benny Golson Jazztet, Jimmy Heat, Roland Kirk, Donald Byrd und Roy Haynes.


1963 begleitete er Miles Davis, als dieser ein sechswöchiges Gastspiel im Club "Black Hawk" in San Francisco hatte. Danach arbeitete er für J.J. Johnson, Sonny Rollins, Lee Morgan, Wes Montgomery, Freddie Hubbard, Jackie McLean, Hank Mobley, Blue Mitchell, Sarah Vaughan und Joe Williams. Mit "A Few Miles From Memphis" (Prestige, 1968) legte Mabern sein erstes Album unter eigenem Namen vor. Seine Begleiter waren Buddy Terry und George Coleman (ts) sowie seine alten Chicagoer Kollegen Bill Lee (b) und Walter Perkins (dm).


Auf dem selben Label folgten weitere Aufnahmen, die Richtung Soul Jazz gingen. Für "Rakin' And Scrapin'" (Prestige, 1969) holte Mabern George Coleman (ts), Blue Mitchell (tp), Bill Lee (b) und Hugh Walker (dm) ins Studio. "Workin' & Wailin'" (Prestige, 1969) zeigte ihn in Begleitung von Coleman, Virgil Jones (tp), Buster Williams (b) und Leo Morris (dm). Für "Greasy Kid Stuff!" (Prestige, 1970) engagierte er Hubert Laws (ts, fl), Lee Morgan (tp), Buster Williams (b) und Idris Muhammad (dm).


In den 1970er und 1980er Jahren war er wieder als Sideman aktiv. Er machte Aufnahmen mit Leadern wie Terumasa Hino, Idris Muhammad, Gene Ammons, David Young, Lee Morgan, Archie Shepp, Wes Montgomery, Johnny Griffin, Stanley Turrentine, George Benson, Tiny Grimes, Frank Foster, George Freeman, Jimmy Heath, Eddie Jefferson, Frank Strozier, Richie Cole, Billy Harper, Jackie McLean, Louis Hayes, Stafford James, George Coleman und andere.


In den 1980er Jahren kam er nur zu zwei Aufnahmen unter eigenem Namen: auf "Pisces Calling" (Trident, 1980) war er mit Jamil Nasser (b) und Walter Bolden (dm) zu hören. "Joy Spring" (Sackville, 1985) hiess eine unbegleitete Live-Soloeinspielung, die bei Auftritten 1984 und 1985 in Toronto entstanden.


Ab den 1990er Jahren konnte Mabern dann wieder eine ganze Reihe von Aufnahmen realisieren, die meisten in Triobesetzung. Mabern war neben James Williams, Charles Thomas, Donald Brown und Mulgrew Miller eine der Hauptfiguren auf der CD "Memphis Convention" (DIW, 1993), für deren Aufnahme sich fünf wichtige Pianisten aus Memphis für eine Session versammelt hatten.


Von Harold Mabern als Leader oder Co-Leader kamen rund 40 Alben heraus. "Wailin'" (Prestige, 1994) und "A Few Miles From Memphis" (Prestige, 2004) hiessen im Abstand von zehn Jahren zwei Alben seines früheren Labels. Harold Mabern starb am 17. September 2019 im Alter von 83 Jahren in New Jersey. 11/23

2 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

3 Cohens

Yuval Cohen

Anat Cohen

Comments


bottom of page