Amerikanischer Soul-Jazz-Tenor- und Sopranaxophonist, Flötist und Bandleader, geboren am 3. April 1936 wie Thelonious Monk in Rocky Mount, North Carolina. Er begann im Alter von 13 Jahren als Musiker zu arbeiten, als sein Onkel Prince Robinson, ein Tenorsaxophonist, der bei Louis Armstrong, Duke Ellington und McKinney’s Cotton Pickers gespielt hatte, ihm eine Klarinette schenkte.
Mit 16 wechselte er zum Tenorsaxophon und spielte in R&B-Bands. In den 1950er Jahren zog er nach Washington, D.C., um Psychologie an der Howard University zu studieren. Daneben trat er mit lokalen R&B Bands auf. 1960 zog Harold Vick mit Joe Bonner nach New York, um dort als Berufsmusiker zu arbeiten.
Ab 1961 gehörte er der Band von Jack McDuff an und wirkte an Alben von McDuff für das Label "Prestige" mit. Danach kamen Engagements für Musiker wie Big John Patton, Grant Green, Duke Pearson, Richard "Groove" Holmes und Jimmy McGriff. Er wirkte er auch bei Aufnahmen von Ray Charles, Aretha Franklin, Ashford & Simpson, Angela Bofill, Abbey Lincoln, Sarah Vaughan, Lena Horne und Shirley Scott mit.
Am 27. Mai 1963 konnte er mit "Steppin' Out!" (Blue Note, 1963) sein erstes eigenes Album einspielten. Ihm zur Seite standen Blue Mitchell (tp), John Patton (org), Grant Green (g) und Ben Dixon (dm). Bei "Straight Up" (RCA Victor, 1967) waren Virgil Jones (tp), Albert Dailey (p), Warren Chiasson (vibes), Walter Booker (b) und Hugh Walker (dm) seine Begleiter. Dazu kam noch teilweise Everett Barksdale (g).
Im selben Jahr erschien mit "The Caribbean Suite" (RCA Victor, 1967) eine weitere Aufnahme, die Vick zusammen mit Blue Mitchell (tp), Albert Dailey (p), Bobby Hutcherson (vibes), Everett Barksdale (g), Walter Booker (b), Mickey Roker (dm) sowie Manuel Ramos und Montego Joe (perc) zeigte. Für "Watch What Happens" (RCA Victor, 1968) holte er George Marge und Joe Farrell (reeds), Jimmy Owens (tp, flh), Tom McIntosh (tb), Everett Barksdale (g), John Blair (vio), Herbie Hancock (p), Bob Cranshaw (b), Grady Tate (dm) sowie Dave Carey und Teddy Charles (perc) ins Studio.
Von 1967 stammen jene Aufnahmen, die später als "Commitment" (Muse, 1974) veröffentlicht wurden. Darauf waren Malcolm Riddick (g), Walter Bishop Jr. (p), Victor Feldman (vibes), Herb Bushler (b) und Mickey Roker (dm) seine Begleiter. Aktuelle Aufnahmen kamen im selben Jahr unter dem Titel "Don't Look Back" (Strata-East, 1974) heraus.
Darauf war Vick mit Virgil Jones (tp), George Davis (fl, g), Kiane Zawadi (euph), Joe Bonner (p, tuba), Sam Jones (b) und Billy Hart (dm) am Werk. Teilweise kamen noch andere Musiker dazu. "After The Dance" (Wolf, 1977) hiess eine Bigband-Aufnahme. Um 1970 hatte er in der Band von Houston Person gespielt, bevor er Mitglied von Jack DeJohnettes Gruppe Compost wurde.
In den 1980er Jahren spielte er im Jimmy McGriff Orchestra. Zudem machte er bei Aufnahmesessions oder Konzerten von Richard Williams, Les McCann, Nat Adderley, Dizzy Gillespie, Mercer Ellington, Billy Taylor, Shirley Scott, Donald Byrd, Jimmy Smith, Horace Silver, Eric Gale, The Four Tops, Donald Fagen, Steely Dan, Milt Jackson, McCoy Tyner, Ralph McDonald, Quincy Jones, Randy Crawford, Al Foster und anderen mit.
Er begleitete Abbey Lincoln am 6. und 7. November 1987 bei den Aufnahmen zu ihrem Tribut an Billie Holiday. Diese Aufnahmen erschienen unter dem Titel "Abbey Sings Billie" (Enja, 1989). Sechs Tage nach den Aufnahmen starb Harold Vick am 13. November 1987 in New York City im Alter von 51 Jahren. 11/23