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Henk Badings

Niederländischer Komponist, geboren am 17. Januar 1907 in Bandoeng, im damaligen Niederländisch-Indien bzw. heutigen Java in Indonesien. 1930 studierte er an der Technischen Hochschule in Delft und diplomierte zum Bergbau-Ingenieur mit Summa cum laude.



Er arbeitete danach als Assistent in der Fakultät für historische Geologie und Paläontologie. In seiner Freizeit beschäftigte er sich immer mehr mit Musik und bildete sich autodidaktisch weiter. So entstand ein Kontakt zu Willem Pijper, dem damaligen Dirigenten des Concertgebouw-Orchesters.


1934 wurde Henk Badings als Kompositionslehrer an das Rotterdams Conservatorium berufen. 1935 ging er an das Konservatorium von Amsterdam. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande wurde er 1941 von den niederländischen Kollaborateuren als Nachfolger des Juden Sem Dresden zum Leiter des Königlichen Konservatoriums in Den Haag ernannt.


Zudem wurde er Mitglied des von der Besatzung eingesetzten Niederländischen Kulturrats. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Leiter des Konservatoriums entlassen und mit einem zehnjährigen Berufsverbot belegt, das Ende 1947 aufgehoben wurde.


Sein Schaffen war fortan geprägt von der elektronischen Musik. Dies führte zu einer beachtlichen Anzahl von Kompositionen auf diesem Gebiet. Er war Leiter eines naturwissenschaftlichen Labors von "Philips" und erhielt dort radiophonische und elektronische Werkaufträge.


1961 berief ihn die Universität Utrecht zum Lektor für Akustik und Elektronische Musik. 1962 wurde er zum Professor für Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart ernannt. Er war auch Gast-Professor an der Universität von Adelaide und Pittsburgh.

 

Henk Badings Œuvre umfasst rund 1000 Werke, wobei er nahezu alle Bereiche kompositorischen Schaffens abdeckt. Anfänglich waren seine Kompositionen im Stil und in der Technik von der französischen Musik der 1920er Jahre beeinflusst, um deren Etablierung sich Willem Pijper verdient machte.

 

Später waren Einflüsse der deutschen Spätromantiker spürbar. Ab 1950 integrierte Badings elektronische Musik in zahlreiche seiner Kompositionen und experimentierte mit einem 31-Tonsystem. Durch alle Stilentwicklungen hindurch blieb er den Idealen von Willem Pijper und Paul Hindemith treu. Er erhielt zahlreiche Kompositionspreise und Auszeichnungen.

 

Ab 1972 lebte er zurückgezogen nahe der Stadt Maarheeze in der niederländischen Provinz Noord-Brabant. Dort starb er am 26. Juni 1987 im Alter von 80 Jahren. Er gehörte zu den führenden Komponisten des 20. Jahrhunderts in den Niederlanden. Werke von Badings sind auf rund 100 Schallplatten hörbar. Einige davon enthielt ausschliesslich Musik von Badings.                          10/24

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