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Henri Renaud

Französischer Jazz-Pianist, Komponist, Arrangeur und Bandleader, geboren am 20. April 1925 in Villedieu-sur-Indre, Indre. Er bekam mit fünf Jahren Violinunterricht, wechselte mit acht zum Klavier. 1937 entdeckte der beim Radiohören den Jazz. Während der Besatzungszeit tauschte er seine Tabakrationen gegen Duke-Ellington-Partituren ein.


Am Collège von Châteauroux bildete er 1946 eine Gesangsgruppe, entschied sich aber professioneller Jazzmusiker zu werden und ging nach Paris. Er arbeitete zunächst als Barpianist im Quartier Latin und begleitete Musiker wie Don Byas (1946), James Moody (1949), Roy Eldridge (1950), den Bluessänger Big Bill Broonzy.


Er leitete erste Bands und arbeitete mit einer der Gruppen im Jazzclub "Tabou". In dieser Band spielte neben anderen Musikern der Gitarrist und spätere Chamson-Sänger Sacha Distel. 1952 leitete Renaud eine Big Band und spielte bei Matineen, die der Produzent Eddie Barclay im "Bœuf sur le Toit" organisierte.


Einer dieser Auftritte wurde später auf dem 10"-Album "New Sound At The 'Bœuf Sur Le Toit'" ‎(Felsted, 1954) dokumentiert. Henri Renaud All Stars hiess eine kleinere Bigband mit französischen Musikern, von der bei einem US-Label das 10"-Album "Modern Sounds : France" (Contemporary, 1953) erschien.


Zwei weitere solche Alben hiessen "Henri Renaud All Stars Vol. 1 und 2" (beide Swing, 1954). Auf diesen Aufnahmen bestanden die Henri Renaud All Stars aus Al Cohn (ts), J.J. Johnson (tb), Milt Jackson (p, vibes), Percy Heath (b) und Charlie Smith (dm). Je nach Stück mit den selben Musikern sowie mit Gigi Gryce (bars), Jerry Hurwitz (tp), Curly Russell (b) und/oder Walter Bolden (dm) entstand als Henri Renaud Band "Henri Renaud's U.S. Stars" (Swing, 1955).


"New Sound From Belgium Vol. 4" (Vogue, 1953) war zur selben Zeit eine Aufnahmen des Bobby Jaspar & Henri Renaud Quintets in der Besetzung Renaud, Jaspar (ts), Jimmy Gourley (g), Benoit Quersin (b) und Jean-Louis Viale (dm) sowie teilweise Sadi (vibes). Dazu war Renaud in jenen Jahren auf Aufnahmen von Zoot Sims, Gigi Gryce, Lee Konitz, Clifford, Brown, Bob Brookmeyer, Al Cohn, Frank Foster, The Herdmen, Roy Haynes, Lucky Thompson und anderen zu hören.


Er begleiotete mit seiner Band durchreisende US-Jazzmusiker wie Lester Young, Sarah Vaughan und Clifford Brown. Mit Brown und anderen Musikern aus der damaligen Lionel-Hampton-Band wie Quincy Jones, Jimmy Cleveland, Gigi Gryce und Art Farmer organisierte er 1953 mehrere Aufnahme-Sessions für "Vogue", bei denen er Vibraphon spielte.


Ende 1953 ging er für sechs Monate nach New York City, um dort mit Milt Jackson, Kai Winding, Al Cohn, Oscar Pettiford, Max Roach, Tal Farlow und anderen zu spielen. Dort entstanden Sessions unter dem Titel "The Birdlanders", die auf drei LPs (alle Period, 1957) dokumentiert wurden. 1954 kehrte Renaud nach Paris zurück und gründete den Jazzclub "Le Chameleon".


1964 übernam er die Leitung der Jazzabteilung von "CBS France" und und organisierte Wiederveröffentlichungen von Aufnahmen von Duke Ellington und Count Basie. In der von ihm betreuten Reihe "Jazzotheque" erschienen LPs von Erroll Garner, Kansas City Seven, Charlie Parker, Teddy Wilson, Denny Zeitlin und Jimmy Rowles.


Unter seinem Namen, als Co-Leader oder unter Gruppennamen wie Henri Renaud - Al Cohn Quartet, Henri Renaud All Stars, Henri Renaud Band, Henri Renaud Et Son Ensemble, Henri Renaud Et Son Orchestre, Henri Renaud Et Son Quartette, Henri Renaud Et Son Sextette, Henri Renaud Quintet, Henri Renaud Quintet – Quartet oder Henri Renaud Trio kamen an die 20 Alben heraus.


Bei discogs.com besitzt Renaud fast 130 Credits als Musiker, dazu fast 60 als Arrangeur oder Komponist. Ein Teil seiner Aufnahmen wurde zu Compilations zusammengefasst. Aufnahmen mit Bobby Jaspar von 1953 und 1954 wurden unter dem Titel "Bobby Jaspar/Henri Renaud" (BMG France, 1998) auf einer CD vereint.


Beim selben Label erschien "Trio, Sextet & All Stars" (BMG France, 1999) mit frühen Aufnahmen aus den Jahren 1953 und 1955. Von 1952 und 1956 stammen die Aufnahmen auf "Zoot Sims Et Henri Renaud" (Gitanes Jazz, 1999). Henri Renaud starb am 17. Oktober 2002 in Paris im Alter von 77 Jahren. 07/23


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