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Henri Salvador

Französischer Jazz-Gitarrist, Chansonnier, Gitarrist und Fernseh-Moderator, geboren am18. Juli 1917 in Sinnamary, Französisch-Guayana. Er arbeitete auch als Komiker, Verleger, Musiker und Schauspieler. Salvador gehörte zu den Begründern des französischen Rock’n’Rolls und prägte das kulturelle Leben Frankreichs viele Jahrzehnte.


Sein Vater Clovis war spanischer Abstammung. Als er sieben Jahre alt war, zogen Salvadors Eltern nach Paris, wo er im frühen Teenageralter die Jazzmusiker Louis Armstrong und Duke Ellington für sich entdeckte. Gegen den Widerstand der Eltern, die für ihn eine Karriere als Anwalt ins Auge gefasst hatten, wollte Henri Salvador Musiker werden.


Er spielte zuerst Geige und Trompete, wechselte mit 16 Jahren zur Gitarre. Nach Gastspielen in verschiedenen Jazz-Combos machte er die Bekanntschaft mit dem Violinisten Eddie South und mit seinem Idol Django Reinhardt. Er arbeitete eine kurze Zeit als Begleitmusiker für Reinhardt.


1937 schloss er sich für vier Jahre der französischen Armee an, wo er bis 1941 Dienst tat. Er floh danach ins unbesetzte Frankreich und von dort weiter nach Spanien. In der Band von Ray Ventura tourte er bis zum Ende des Krieges durch Südamerika und kehrte 1945 nach Frankreich zurück, wo er eine Karriere als Chansonnier startete.


Aus Südamerika brachte er neue Rhythmen mit, die den Einfluss seines Vorbildes Django Reinhardt in den Hintergrund drängten und ihm halfen, seinen eigenen Stil zu entwickeln. Ab 1947 erschienen seine ersten Aufnahmen, damals noch in Form von Schellack-Schallplatten.


1955 trat er erstmals in den USA auf, wo er vom aufkommenden Rock'n'Roll-Hype erfasst wurde. Zurück in Frankreich wurde er zu einem der Pioniere des Rock'n'Roll. Mit seinem Komponisten-Partner Boris Vian machte Salvador unter dem Pseudonym Henry Cording die Franzosen mit den neuen Grooves vertraut. Die Zusammenarbeit der beiden dauerte bis zu Vians Tod im Jahr 1959.


In dieser kurzen Zeit komponierte das Duo über 400 Songs. In den 1960er Jahren war der lebenslustige Salvador äuserst populär, ehe er sich in den 1970er Jahren als erfolgreicher Sänger von Kinderliedern profilierte. 1982 kehrte er auf die Bühne zurück.


Die neuerwachte Bühnen- und Aufnahmeaktivität Salvadors fand 1996 in einem Duett mit Ray Charles ihren vorläufigen Höhepunkt. Nach vierjähriger Pause meldete sich der über 80-jährige Lebemann mit dem Album "Chambre Avec Vue" (Source, 2000) zurück. Das Album verhalf ihm zu einem Comeback und machte ihn bei der jungen Generation bekannt.


Mit vielen talentierten jungen Songwritern an seiner Seite brachte Salvador südamerikanische Bossa-Rhythmen, jazzigen Swing, französische Chansons und leichten Pop zusammen. Nach dem Erscheinen von "Chambre Avec Vue" begab er sich auf eine Tournee, die ihn von Frankreich aus durch ganz Europa, Kanada, die USA und Brasilien bis in die Karibik führte.


Zwischendurch nahm er das Album "Ma Chère Et Tendre" (Source, 2003) auf, mit dem er den Erfolg von "Chambre Avec Vue" wiederholen konnte und ihm die Ernennung zum Kommandeur der Ehrenlegion einbrachte – eine Ehre, die nur sehr wenigen Persönlichkeiten ausserhalb des Militärs zuteil wird.


Henri Salvador starb am 13. Februar 2008 im Alter von 90 Jahren in Paris. Unter seinem Namen oder und Gruppennamen wie Henri Salvador Et Ses Calypso Boys, Henri Salvador Et Ses Rythmes bzw. Henri Salvador Et Son Trio erschienen an die 50 Alben, fast 300 Singles oder EPs sowie über 100 Compilations.


Die 8-CD-Box "Anthologie" (Carrere, 1991) umfasste alle seine Stile, vom Jazz über Chansons bis zu Kinderliedern und seinen karibisch bzw. südamerikanisch angehauchten Songs. Unter dem Obertitel "Intégrale" erschienen bei "Frémeaux & Associés" drei Doppel-CDs. Die Serie begann mit "Vol. 1 - 1942 - 1948 Maladie D'amour" (2000).


Die anderen beiden Teile waren mit "Vol. 2 - 1946 - 1950 Le Loup, La Biche Et Le Chevalier" ‎(2001) und "Vol. 3/1951-1956" (2009 überschrieben. 07/23

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