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Henry Cowell

Amerikanischer Komponist, geboren am 11. März 1897 in Menlo Park, California. Er kam früh mit aussereuropäischer Musik in Berührung und bildete sich vorwiegend autodidaktisch als Pianist und Komponist aus. Ab 1914 studierte er an der University of California bei Charles Seeger. In den 1920er Jahren unternahm er jährlich Tourneen durch Nordamerika und nach Europa.



Dort wurde er 1923 in Berlin von Richard Buhlig der jungen Pianistin Grete Sultan vorgestellt, mit der er fortan eng zusammenarbeitete. 1929 besuchte Henry Cowell als erster amerikanischer Komponist die Sowjetunion. 1931 ergänzte er seine Ausbildung durch ein Studium der vergleichenden Musikwissenschaft in Berlin.

 

Im selben Jahr gab er ein Konzert am Bauhaus in Dessau. Auf einer Studienreise durch Asien unterrichtete er an den Musikakademien von Teheran und Madras. Danach war er Professor an der Columbia University in New York City. Zu seinen Schülern gehörten John Cage und Lou Harrison.

 

Cowell war von 1936 bis 1940 wegen homosexueller Handlungen im San Quentin State Prison inhaftiert. Während der Haftzeit komponierte er weiter. Er wurde in die Obhut des Komponisten und Pianisten Percy Grainger entlassen und 1942 begnadigt. Cowell experimentierte früh mit Clustern und entwickelte die Technik des String Piano.

 

Dabei wurden die Saiten des Klaviers direkt gezupft, gewischt, geschabt oder gekratzt. Damit ebnete so den Weg für das Prepared Piano von John Cage. Zudem wurde die künstlerische Entwicklung Grete Sultans durch Cowell entscheidend geprägt.

 

Er entwarf mit Joseph Schillinger das Rhythmikon, das 1931 vom Russen Leon Theremin gebaut wurde und es ermöglichte, automatisch Rhythmen zu erzeugen. Gemeinsam mit Charles Ives, Carl Ruggles, John J. Becker und Wallingford Riegger wird Henry Cowell zur avantgardistischen Komponistengruppe der American Five gezählt.

 

Cowell komponierte 19 überwiegend programmatische Sinfonien und weitere sinfonische Werke, darunter zwei Konzerte für Koto, eines für Schlagzeug und ein Akkordeonkonzert, eine Suite für Klavier und Kammerorchester, zahlreiche kammermusikalische Werke, Chöre und Lieder. Daneben veröffentlichte er musiktheoretische Essays. Von 1927 bis 1936 gab er die Zeitschrift "New Music Quarterly" heraus.

 

Cowells Schaffen wurde seit den 1940er Jahren auf über 150 Schallplatten jeglicher Art dokumentiert.  Cowell war von 1941 bis zu seinem Tod 1965 mit der Ethnografin und Anthropologin Sidney Robertson Cowell verheiratet. Henry Cowell starb am 10. Dezember 1965 68-jährig in Shady, New York. Die englische Art Rock-Gruppe Henri Cow entlehnte 1968 bei Cowell einen Teil ihres Namens.                                              12/23

 

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