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Henry Townsend

Amerikanischer Bluessänger, Gitarrist und Pianist, geboren am 27. Oktober 1909 in Shelby, Mississippi. Er wuchs in Cairo, Illinois, auf. In jungen Jahren ging er nach St. Louis, wo er Blues-Grössen wie Lonnie Johnson hörte. Am 15. November 1929 konnte er in Chicago erste Aufnahmen für das Label "Columbia" machen. Die dabei eingespielten vier Songs erschienen auf zwei Schellack-Schallplatten.


Die nächste Session fand im Mai 1931 in Grafton, Wiosconsin, statt, wo er für "Paramount" zwei weitere Titel aufnehmen konnte. Ab jener Zeit war er auch als Begleiter für andere Musiker häufg im Studio, so für Willie Kelly alias Roosevelt Sykes, Joe Williams, Pine Top alias Aaron Sparks, Milton Sparks, Walter Davis, St. Louis Jimmy und andere.


Diese Musiker begleiteten ihn bis 1948 auf seinen eigenen Aufnahmen, die er teilweise als Jesse Townsend oder Henry Thomas absolvierte. Zu seinen Begleitern gehörten bei einer Session am 11. November 1937 in Aurora, Illinois, auch Sonny Boy Williamson I. Dann geriet er in den 1950er Jahren in Vergessenheit.


Er kam erst wieder am 17. Mai 1962 in St. Louis, Missouri, zu einer weiteren Aufnahmesession, bei der er von Tommy Bankhead (e-b) begleitet wurde. Dabei entstand die LP "Tired Of Bein’ Mistreated" (Prestige Bluesville, 1962). Später wurden die Aufnahmen unter dem Titel "The Blues In St. Louis Volume 3" (Folkways, 1984) wieder veröffentlicht.


Danach erschienen weitere Songs von Townsend vorerst nur auf diversen Blues-Compilations. Zusammen mit Backwards Sam Firk alias Mike Stewart (g) nahm er 1973 "Henry T. Music Man" (Adelphi, 1974) auf. Diese Aufnahmen wurden später unter dem Titel "Cairo Blues" (Genes, 1999) wieder veröffentlicht. "Mule" (Nighthawk, 1980) zeigt Townsend 1979 in einem Studio in St. Louis mit seiner Frau, der Gospelsängerin Vernell Townsend, sowie mit Yank Rachell (mand) und Norman Merritt (g).


Im November 1980 entstanden in Kufstein, Österreich, weitere Aufnahmen, die unter dem Titel "St. Louis Blues" (Wolf, 1981) erschienen. Die A-Seite bestand Solo-Studioaufnahmen, auf der B-Seite war Townsend teilweise zusammen mit seiner Frau bei einem Konzertauftritt zu hören. Weitere Aufnahmen, die im November 1980 in Kuftstein, Linz und Lienz mitgeschnitten worden waren, erschienen später auf der CD "Original St. Louis Blues Live" (Wolf, 2015).


"Hard Luck Stories" (Swingmaster, 1982) war eine Solo-LP. Unter dem Titel "1927-1937) Complete Recordings In Chronological Order" (Wolf, 1986) wurden jene 13 Songs zusammengefasst, die Townsend in seiner frühen Phase als Musiker eingespielt hatte. Die LP umfasste zudem noch zwei Songs von Henry Spaulding. Die CD-Wiederveröffentlichlung bestand zusätzlich noch aus acht Titel von Charley Jordan.


"St. Louis Blues Ace" (Swingmaster, 1996) enthielt Songs von Sessions, die 1981 und 1983 in St. Louis sowie 1987 in Groningen in Holland stattgefunden hatten. 1997 trat Henry Townsend in der Sheldon Concert Hall in St. Louis auf. Bei dieser Gelegenheit wurde "The 88 Blues" (Blueberry Hill, 1998) mitgeschnitten.


"My Story" (Apo, 2001) bestand aus Aufnahmen, die Townsend am 12. und 13. Oktober 1999 in Salina, Kansas, aufgenommen hatte. Vom August 1979 stammten die Songs auf "The Real St. Louis Blues" (Arcola, 2001). Auf "Last Of The Great Mississippi Delta Bluesman - Live in Dallas" (Blue Shoe Project, 2007) ist er zusammen mit Joe Willie Perkins, David "Honeyboy" Edwards und Robert Lockwood Jr. in undatierten, aber neueren Aufnahmen zu hören. Ein Auftritt mit Roosevelt Sykes (p, vcl) sowie teilweise mit Vernell Townsend (vcl) wurde auf der Doppel-CD "Blues Piano and Guitar, Washington University, Graham Chapel, 1973" (Omnivore, 2019) dokumentiert.


Henry Townsend schrieb Hunderte von Songs und wirkte bei zahllosen Aufnahmen anderer Musiker mit. Er wurde als Patriarch des St. Louis-Blues bezeichnet. Henry Townsend verstarb am 24. September 2006 im Alter von 96 Jahren in einem Spital in Mequon, Wisconsin - nur ein paar Stunden, nachdem er von seinem früheren Label "Paramount" geehrt worden war.

07/23

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