Amerikanischer Old Time-Musiker, geboren am 10. Mai 1897 in Saltville im Smyth County, Virginia. Er spielte Fiddle, Gitarre, Klavier, Mundharmonika, Banjo, Akkordeon und Orgel. Smith stammte aus einer musikalischen Familien, in der das Singen von Balladen seit sieben Generationen Tradition war.
14-jährig erhielt Smith Unterricht von einem Fiddle-Spieler namens Jim Spencer. Dies weckte beim ihm und seinem Cousin John Galliher das Interesse. In der Folge gaben sich die beiden Knaben im damals noch strikt nach Rassen getrennten Saltville auf die Seite der Schwarzen, um Musik zu hören.
Der Auftritt eines Bluesmusikers, der sich Blind Lemon Jefferson nannte, aber nichts mit dem texanischen Musiker selben Namens zu tun hatte, inspirierte Smith, eine Gitarre zu kaufen. Von einem Nachbarn lernte er zudem das Banjospiel. Um 1915 gründete Smith eine Stringband und begann überall im westlichen Virginia aufzutreten.
1936 traten Smith und seine Schwester Texas Gladden beim White Top Folk Festival auf. Unter den Zuschauerinnen und Zuschauern befand sich auch die Präsidentengattin Eleanor Roosevelt, welche die beiden zwei Jahre später für einen Auftritt ins Weisse Haus einlud. Der Ruf von Hobart Smith rief auch Alan Lomax auf den Plan, der zu jener Zeit im ganzen Land das Schaffen von unbekannten Folk- und Bluesmusikern für die Library of Congress dokumentierte.
1942 spielte Smith für Lomax nicht weniger als 40 Stücke ein. Lomax nahm auch Smiths Vater auf, als dieser "Old Joe Clark" sang. Zudem empfahl Lomax Hobart Smith an Moses Asch vom New Yorker Label "Asch's Disc" weiter. 1946 entstanden in New York City weitere Aufnahmen. Auch Lomax holte Smith danach noch mehrmals vor das Mikrophon und brachte ihn dabei mit anderen Sängerinnen wie Almeda Riddle und Bessie Jones zusammen.
Im Zuge des Folk-Revivals in den 1960er Jahren trat Smith an diversen Festivals aus, darunter 1964 am Newport Folk Festival. Er wurde zudem vom Folksänger/Songwriter Paul Clayton gefördert. In Oktober 1963 hatte Smith in Chicago an zwei Aufnahmesessions teilgenommen.
Die erste fand für die Radiostation WFMT statt und wurde auf der LP "Hobart Smith Of Saltville, Virginia" (Folk-Legacy, 1964) festgehalten. Die zweite fand im Haus des Folkmusic-Lehrers Fleming Brown statt. Teile davon erschienen auf der CD "In Sacred Trust: The 1963 Fleming Brown Tapes" (Smithsonian Folkways, 2005).
Hobart Smith starb am 11. Januar 1965 67-jährig in Saltville, Virginia. Mit "Blue Ridge Legacy" (Rounder, 2001) kam eine Compilation heraus, die sich aus 31 von Alan Lomax, Diane Hamilton, Fleming Brown, Moses Asch, Paul Clayton und Ralph Siegel mitgeschnittenen Songs zusammensetzte. 11/24