top of page
musicmakermark

Horatiu Radulescu

Rumänischer Komponist, geboren am 7. Januar 1942 in Bukarest. Ideell beeinflusst von der Vorstellungswelt eines Edgar Varèse beschäftigte er sich besonders mit der Erfindung von komplexen Klangkosmen im Bereich der Mikrotonalität und Spektralmusik. Von Nina Alexandrescu, einer Schülerin von George Enescu, erhielt er privat Geigenunterricht.



Später studierte er an der Bukarester Musikakademie bei Tiberiu Olah (Komposition), Ștefan Niculescu (Analyse) sowie Aurel Stroe (Orchestrierung und formalisierte Musik). Nach seinem Abschluss mit Diplom siedelte er 1969 nach Paris über. Von 1970 bis 1972 besuchte er Kurse von John Cage, György Ligeti, Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik sowie solche von Mauricio Kagel und Luc Ferrari in Köln.

 

Von 1979 bis 1981 studierte er computerunterstützte Komposition (Algorithmische Komposition) und Psychoakustik am Pariser IRCAM. 1983 gründete er in Paris mit dem Arditti Quartett, Pierre-Yves Artaud und anderen Musikern das Solistenensemble European Lucero, das seither viele Auftritte in Europa und Nordamerika hatte. 1988/1989 war er mit einem Stipendium "Composer in Residence" in Berlin.

 

Von 1989 bis 1990 konnte er dank eines französischen Villa Medici-Stipendiums in San Francisco, Venedig und Rom arbeiten. 1991 rief er das Lucero Festival mit Meisterklassen für Neue Musik ins Leben. 1974 erhielt Rădulescu die französische Staatsbürgerschaft. Zuletzt lebte er in der Schweiz. Er starb am  25. September 2008 in Paris.

 

Sein gesamtes Œuvre, beginnend mit "Taaroa" (1969) für Orchester, umfasst mehr als 100 Werke, darunter sechs Streichquartette, fünf Klaviersonaten, ein Klavierkonzert und Werke für unkonventionelle Ensembles. Seine Kompositionen sind auf zahlreichen, Aufnahmen veröffentlicht worden.

 

Neben zahlreichen Schallplatten, auf denen sich auch Werke anderer Komponistinnen und Komponisten fanden, erschienen mehrere, die ausschliesslich Werke von Radulescu enthielten. Auf einer LP (Edition RZ, 1990) fanden sich die Werke "Clepsydra" (1982) für 16 Sound Icons in Form von mit Bögen gestrichenen, vertikal aufgerichteten Pianos – gespielt vom European Lucero Ensemble unter Radulescu.

 

Dazu kam das Duostück "Astray" (1983) mit dem Komponisten (sound icon) und Daniel Kientzy (sops, ss, as, ts, bars, bas). Bisher folgten mehr als ein Dutzend weitere Schallplatten mit Werken von Radulescu. Das 3-CD-Set "Complete Works For Piano" (Neos, 2018) mit Ortwin Stürmer enthielt auf zwei CDs alle für Piano geschriebenen Solowerke sowie auf CD 3 "The Quest", ein Konzert für Klavier und Orchester mit dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt.

 

Catherine Tunnell (cello), teilteweise begleitet von Ian Pace (p), war die Interpretin auf "The Complete Cello Works" (Mode, 2019).      12/23

 

1 Ansicht

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Af Ursin

bottom of page