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Howlin' Wolf

Amerikanischer Bluesgitarrist, Mundharmonikaspieler, Sänger und Songschreiber, geboren am 10. Juni 1910 in der Nähe von West Point, Mississippi, als Chester Arthur Burnett. Seine Vornamen erhielt er nach einem amerikanischen Präsidenten des 19. Jahrhunderts. Nachdem sich seine Eltern getrennt hatten, übergab ihn seine Mutter an seinen Onkel Will.


Im Alter von 13 Jahren verliess er seinen Heimatort und ging ins Mississippi-Delta zu seinem Vater, der auf der Young and Morrow Plantage in der Nähe von Ruleville lebte. Bereits als Kind erhielt er den Spitznamen Howlin’ Wolf Sein Vorbild war Charley Patton. Dieser erteilte ihm den ersten Gitarrenunterricht, da Patton auf der nahen Dockerey Plantage arbeitete.


Den ersten Mundharmonikaunterricht bekam Howlin' Wolf von Sonny Boy Williamson II, der seiner Stiefschwester den Hof machte und sie heiratete. 1935 zog er mit seinem Schwager und Robert Lockwood Jr. durch die Südstaaten und trat in Jukebox-Kneipen auf. 1948 gründete er mit Little Junior Parker, James Cotton, Matt Murphy, Pat Hare und Willie Johnson seine erste Bluesband.


1951 nahm er in den "Sun Studios" in Memphis mit dem späteren Elvis Presley-Entdecker Sam Phillips als Produzenten die Schellack-Schallplatte "How Many More Years/Moanin' At Midnight (Chess, 1951) auf. Die A-Seite erreichte Platz 4 und die B-Seite Platz 10 der R&B-Charts. Begleitet wurde er dabei von Willie Johnson (g), Ike Turner (p) und Willie Steele (dm). Ike Turner war es auch, der Howlin' Wolf entdeckt und an Phillips vermittelt hatte.


Es folgten weitere Singles für die Labels "Chess" von Leonard und Phil Chess sowie "RPM" und "Modern" von Joe und Jules Bihari. 1953 liess er sich in Chicago nieder, wo er sein restliches Leben verbrachte. Bis zu seinem Tod veröffentlichte er für "Chess" Dutzende weitere Singles, von denen einige in die R&B-Charts kamen. Seine bekanntesten Stücke waren "Evil", "Spoonful", "I Ain’t Superstitious", "Back Door Man", "Smokestack Lightnin’", "Wang Dang Doodle", "Little Red Rooster", "I Asked for Water" und "Going Back Home".


Viele seiner bekannten Stücke stammten von Willie Dixon und wurden später von Rockbands gespielt. Mit dem Aufkommen von Vinyl kamen auch erste Alben auf den Markt. "Moanin' In The Moonlight" (Chess, 1959) bestand aus Material, das in den Jahren 1951 bis 1958 auf Singles herausgebracht worden war. Auf dem zweiten Album "Howlin' Wolf" (Chess, 1962) wurden Single-Tracks aus den Jahren 1957 bis 1962 zusammengefasst.


Stücke, die er für "RPM" und "Modern" Anfang der 1950er Jahre eingespielt hatte, wurde unter dem Titel "Howling Wolf Sings The Blues" (Crown, 1962) zu einer LP zusammengefasst. Zwei weitere Compilations von bereits auf Singles veröffentlichtem Material hiessen "The Real Folk Blues" (Chess, 1965) und "More Real Folk Blues" (Chess, 1967).


Mit Muddy Waters (vcl, g) und Bo Diddley (vcl, g) als Co-Leader sowie mit Hubert Sumlin (g), Otis Spann (p), Buddy Guy (e-b), Frank Kirkland (dm) und Cookie Vee (vcl) als Begleiter entstand mit "The Super Super Blues Band" (Checker, 1967) das erste Album, das nicht aus vorher schon herausgebrachten Songs bestand. Von Howlin' Wolf kamen gesamthaft über zwei Dutzend Alben heraus.


Im Mai 1970 ging er in London mit Eric Clapton (g), Hubert Sumlin (g), Steve Winwood oder Ian Stewart (p), Phil Upchurch oder Klaus Voormann (e–b), Charlie Watts oder Ringo Starr (dm) sowie Bläsern und weiteren Musikern ins Studio. Diese Aufnahmen wurden unter dem Titel "The London Howlin' Wolf Sessions" (Chess und Rolling Stones, 1971) veröffentlicht. Die LP "London Revisited" (Chess, 1974) enthielt Outtakes der beiden "London Sessions"-LPs von Muddy Waters bzw. Howlin' Wolf.


Seinen letzten Auftritt hatte er im November 1975 im Chicago Amphitheater, zusammen mit B. B. King, Albert King, O. V. Wright und Luther Allison. Während des Konzerts kroch er während des Stücks "Crawling King Snake" über die Bühne und erhielt danach über fünf Minuten Standing Ovations. Hinter der Bühne wartete ein mehrköpfiges Ärzteteam, um ihn nach dem Auftritt zu versorgen. Zwei Monate später verstarb er am am 10. Januar 1976 im Alter von 65 Jahren bei einer Herzoperation in Hines, Illinois.


Das Schaffen von Howlin' Wolf wurde auf über 200 Compilations zusammengefasst. Darunter befanden sich mehrere Boxsets. Jedes Jahr findet in West Point, Mississippi, zur Erinnerung an ihn das Howlin’ Wolf Memorial Blues Festival statt. Im Film "Cadillac Records" wurde Howlin’ Wolf von dem britischen Schauspieler Eamonn Walker dargestellt. 05/23


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