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Hubert Rostaing

Französischer Swing-Altsaxophonist und Klarinettist, geboren am 17. September 1918 in Lyon. Er wuchs in Algier auf und besuchte das dortige Konservatorium. Damals entschloss er sich Berufsmusiker zu werden, tingelte durch Kneipen und begleitete Revue- und Varieté-Veranstaltungen sowie Tanzgruppen. Sein Orchester beschränkte sich nicht nur auf Algier, sondern unternahm auch Tourneen in Marokko und Tunesien.


Damals war Rostaing noch keine 18 Jahre alt. Ende der 1930er Jahre spielte sein Orchester in Korsika und liess sich in Luxemburg nieder. Nach einem Gastspiel in Paris verliess er seine Gruppe und trat in den Nachtclubs an der Rue de Pigalle auf. 1939 hielt er sich kurz in Lille auf, kehrte nach Algier zurück und tauchte 1940 wieder in Paris auf, wo er von Django Reinhardt entdeckt und gefördert wurde.


Inzwischen hatte er vom Altsaxophon zur Klarinette gewechselt. 1940 löste er den Violinisten Stéphane Grappelli, der sich wegen des Krieges in England aufhielt, im Quintette du Hot Club de France ab und entwickelte sich dort zum führenden Jazz-Klarinettisten Frankreichs. Der Kriegsbeginn und die damit verbundene Abwesenheit amerikanischer Musiker verschaffte dem Quintett ungeahnten Auftrieb.


Zwischen Oktober 1940 und März 1942 entstanden die klassischen Aufnahmen des Quintetts, dessen Musik durch Rostaings Klarinette an Stelle von Grappellis Violine neue Impulse erhalten hatte. Reinhardt und Rostaing spielte damals auch in einigen anderen französischen Swing-Formationen. 1947 verliess Rostaing das Quintette du Hot Club de France, um eigene Formationen zu bilden.


Seine Gruppen hiessen Hubert Rostaing/Aimé Barelli Et Leur Orchestre, Hubert Rostaing Et Sa Formation Jazz, Hubert Rostaing Et Sa Jam Session, Hubert Rostaing Et Son Orchestre, Hubert Rostaing Et Son Sextette, oder Hubert Rostaing Trio. Auch unter seinem eigenen Namen oder als Co-Leader kamen Aufnahmen heraus. Gesamthaft veröffentlichte er 20 Alben und viele Singles/EPs.


Dazu arbeitete er mit anderen Leadern wie Bernard Peiffer, Henri Renaud, Don Byas, Kenny Clarke, André Hodeir oder Martial Solal zusammen und war Mitglied Dutzender von Gruppen und Orchestern. 1962 kehrte Rostaing der Jazzszene den Rücken und betätigte sich fortan als Komponist, Arrangeur oder Dirigent von Filmmusik oder klassischer Musik.


Er wirkte bei den Soundtracks zu 20 Filmen mit und arrangierte mehrere der frühen erfolgreichen Alben von Georges Moustaki oder Chansons von Yves Montand. Hubert Rostaing starb am 10. Juni 1990 71-jährig in Paris. 09/23

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