top of page

I-Roy

musicmakermark

Jamaikanischer Roots Reggae-DJ, geboren am  28. Juni 1944 in Saint Thomas als Roy Samuel Reid. Seine Eltern waren einfache Bauern. Als Jugendlicher zog Reid in die Hauptstadt Kingston und studierte am Dinthill Technical College Politikwissenschaft. Dann arbeitete er im öffentlichen Dienst für die Regierung.



Er begann privat über Mikrofone zu sprechen und gründete 1968 sein eigenes Soul Bunny Soundsystem. Dafür organisierte wöchentlich stattfindende Reggae-Veranstaltungen in der Nähe des Victoria Pier in Kingston. Um die Shows abwechslungsreicher zu gestalten, gründete er mit Turbo Sonic Sound ein weiteres Soundsystem.

 

Er traf auf den Produzenten und Labelbesitzer Harry Mudie und bekam die Gelegenheit erste Aufnahmen zu realisieren. Zusammen mit dem Sänger Dennis Walks von The Pioneers nahm er seine erste Single "Heart Don't Leap" (Moodisc, 1970) auf. Die B-Seite der Single stammte von Ansel Collins.

 

Beeinflusst wurde I-Roy von den jamaikanischen DJs U-Roy, von dem sich auch sein Künstlername ableitete, sowie von Dennis Alcapone. Sie gehörten zu den ersten Deejays, die mit dem zu der Zeit neuartigen Toasting kommerziellen Erfolg hatten. Zuvor war diese Art von Sprechgesang nur bei Soundsystemen und Liveveranstaltungen üblich.

 

Anfang 1969 zog Reid von Kingston nach Spanish Town und begann bei den wichtigsten lokalen Soundsystems als Deejay mitzuwirken. Nach weiteren Aufnahmen mit anderen Künstlern erschien 1970 die erste eigene Single "Musical Pleasure/Heart Don't Leap" (Moondisc, 1971), die ebenfalls von Harry Mudie produziert wurde.

 

Danach beendete I-Roy die Zusammenarbeit mit Mudie und begann als Musikproduzent für andere Künstler tätig zu werden. Mit "Mood for Love" von Winston Blake oder "Problems of Life" und "Musical Drum Sound" von Lloyd Daley hatte er Hits. I-Roy veröffentlichte weiterhin eigene Singles.

 

Sein erstes Album hiess "Presenting I. Roy", gefolgt von "Hell And Sorrow" (beide Trojan, 1973). Das zweite machte I-Roy auch international bekannt. Zwischen 1973 und 1974 begab sich I-Roy für acht Monate auf seine erste Europa-Tournee, um sein nächstes Album "Many Moods Of I Roy" (Trojan, 1974) zu promoten.

 

Nachdem er wieder in Jamaika war, begann er sich dem Deejay-Clash zuzuwenden. Am bekanntesten waren seine Clashs mit dem Deejay Prince Jazzbo. 1976 unterschrieb I-Roy einen Vertrag mit dem Major-Label "Virgin Records", wo im selben Jahr zwei Alben erschienen.

 

Zwischen 1976 und 1979 brachte I-Roy insgesamt neun Alben und diverse Singles auf verschiedenen Labels heraus. In den 1980er Jahren nahm seine Popularität stark ab. Er produzierte aber weiterhin Alben und Singles, die sich schlecht verkauften. Total kamen von I-Roy mehr als zwei Dutzend Alben und über 250 Singles heraus.

 

In seinen letzten Lebensjahren verarmte I-Roy so sehr, dass er obdachlos wurde. Zwei Wochen vor seinem Tod wurde sein Sohn im Gefängnis erschossen. Am 27. November 1999 starb er in Kingston an Herzversagen. Er wurde 55 Jahre alt. Nach dem Tod von I-Roy erschienen in unregelmässigen Abständen immer wieder Singles und Alben. Sein Schaffen wurde auf rund 20 Compilations zusammengefasst.           03/25

 
 

Compendium musicum

©2023 von Compendium musicum. Erstellt mit Wix.com

bottom of page