Rumänischer Komponist, geboren am 15. Juli 1944 in Sibiu als Sohn der Mathematikerin Maria Dumitrescu und des Philosophen Gheorghe T. Dumitrescu. Sein Vater wurde 1949 aus politischen Gründen verhaftet und kam erst nach Stalins Tod wieder frei. Von 1964 bis 1969 studierte Dumitrescu am Konservatorium Ciprian Porumbescu.
Ab Mitte der 1960er Jahre arbeitete er als Musikkritiker, unter anderem für die Zeitschrift der rumänischen Komponistenunion Luceafărul sowie für das Radio. Im Jahre 1976 gründete er das Ensemble Hyperion, das seitdem einen bedeutenden Platz in der zeitgenössischen rumänischen Musik einnimmt und das er gemeinsam mit seiner Frau, der Komponistin Ana-Maria Avram leitete.
Ab 1978 war er Schüler von Sergiu Celibidache in München. Dort lernte er Edmund Husserls Phänomenologie kennen, auf die er sich als philosophische Grundlage seiner experimentellen Kompositions-Methoden beruft. Seine ersten Kompositionen waren "Versets I-IX" (1967) für ein Soloinstrument sowie "Diachronies I bis III" (1967) und "Paradigmes I und II" (1967), alle für Klavier.
Sein erstes Werk, das auf einer Schallplatte erschien war "Movemur Et Sumus (II + V Pentru Fernando Grillo)". Es wurde auf der LP "Conducerea Muzicală: Iancu Dumitrescu - Ansamblul Hyperion" (Electrecord, 1980) seines bereits erwähnten Ensembles Hyperion veröffentlicht. Auf dieser LP fanden sich auch drei Werke von anderen rumänischen Komponisten.
Vom Ensemble Hyperion erschienen später zwei weitere Alben. Auf "Musique Action '98" (ReR Megacorp und Edition Modern, 1999) spielte das Ensemble zusammen mit/Werke von Chris Cutler (perc), Tim Hodgkinson (bcl, tapes) und Ana-Maria Avram (p). Ein vierter Track war ein Duo von Dumitrescu (tapes) mit Cutler. Die Aufnahmen waren am 17. Mai 1998 am Vandoeuvre Festival mitgeschnitten worden.
Eine dritte Aufnahme des Ensembles Hyperion hiess "Musique Directe" (Planam, 2008). Auf dieser LP improvisieren Dumitrescu (prep-p, cello), Ana-Maria Avram (tapes, elect) und andere Hyperion-Musiker zusammen mit der Formation GOL. Ein weiteres Werk von Dumitrescu erschien auf der Doppel-LP "Romanian Contemporary Music" (Electrecord, 1982).
In einem Teil der Werke anderer Komponisten war Dumitrescu als Musiker zu hören. Weitere Aufnahmen, die nur Werke von Dumitrescu enthielten, hiessen "Alternances/Bas-Reliefs/Apogeum/Reliefs" (Electrecord, 1984), "Grande Ourse/ Aulodie Mioritică (Gamma)" (Electrecord, 1985), "Medium II/Cogito" (Edition RZ und Selektion, 1987), "Nimbus/Zenith" (Generations Unlimited, 1988) sowie "Iancu Dumitrescu/David Prescott" (Generations Unlimited, 1989).
Zu Beginn der 1990er Jahre gründete er mit seiner Frau Ana-Maria Avram mit "Edition Modern" ein eigenes Label, auf dem seit 1991 an die 40 Aufnahmen mit Werken der beiden Komponisten erschienen. Zwei weitere Werke von Dumitrescu erschienen auf der 12"-EP "Pierres Sacrées/Hazard And Tectonics" (Ideologic Organ, 2013).
Auf "Live In New York w/ Either/Or" (Edition Modern, 2016) ist ein Auftritt des Ensembles Either/Or in NYC aufgezeichnet, das damals zusammen mit Avram Werke von Iancu Dumitrescu aufführte. Ana-Maria Avram starb am 1. August 2017. "At The GRM Paris" (Ideologic Organ, 2020) zeigt Stephen O'Malley (g) von Sun O))) 2012 als Interpreten von je einem Werk von Dumistrescu und Avram. 08/23