Amerikanischer Jazz-Tenorsaxophonist, Komponist und Bandleader, geboren am 19. Januar 1927 in Detroit, Michigan, und aufgewachsen in Utica, New York, als Frank Anthony Peter Vincent Monterose, Jr.. J.R. vor dem Familiennamen bedeutet Junior. J. R. Monterose ist nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls in jener Zeit aktiven Jack Montrose (1928-2006) alias "West Coast Jack", ebenfalls ein Tenorsaxophonist.
Er lernte zunächst Klarinette, wechselte dann, beeindruckt von Coleman Hawkins' und Chu Berrys Spiel, zum Tenorsax. 1948/49 arbeitete Monterose mit einheimischen Bands um Utica und Syracuse. 1950 nahm er an einer Tournee nach Kalifornien mit der Band von Henry Busse teil. Zurück in Utica spielte er wieder mit ortsansässigen Musikern, bevor er 1952 in die Buddy Richs Big Band einstieg und 1954 im Orchester von Claude Thornhill spielte.
1955 spielte Monterose mit Dan Terry und Teddy Charles, mit dem er Anfang 1955 erste Aufnahmen machte. In der Folge wurde er auch von Will Bradley Jr., Jim Eardly, Ralph Sharon, Eddie Bert und Kenny Dorham ins Studio geholt. Am 30. Januar 1956 wirkte er zusammen mit Jackie McLean (as), Mal Waldron (p) und Willie Jones (dm) bei den Aufnahmen von "Pithecanthropus Erectus" (Atlantic, 1956) von Charles Mingus (b) mit.
Am 21. Oktober 1956 konnte er seine ersten Aufnahmen unter eigenem Namen realisieren. Bei der Session für "J.R. Monterose" (Blue Note, 1957) wurde er von Ira Sullivan (tp), Horace Silver (p), Wilbur Ware (b) und "Philly" Joe Jones (dm) begleitet. Danach musste er sich wieder mit Sideman-Jobs bei Ralph Sharon, George Wallington, René Thomas, Sue Childs und Oscar Pettiford begnügen.
Erst am 24. November 1959 konnte mit Hilfe von Tommy Flanagan (p), Jimmy Garrison (b) und Pete LaRoca (dm) weitere eigene Aufnahmen machen, die als "The Message" (Jaro, 1960) erschienen. 1964 konnte er wieder als Leader ins Studio gehen und nahm mit Dale Oehler (p), Gary Allen (b) und Joe Abodeely (dm) "In Action" (Studio 4, 1964) auf.
Fünf Jahre danach entstand bei einem Auftritt am 4. Juni 1969 in Amsterdam mit Jan Jacobs (b), Han Bennink (dm) sowie John Grunberg und Steve Boston (perc) "Is Alive In Amsterdam Paradiso" (Heavy Soul, 1969). Von einem Auftritte im Januar 1970, ebenfalls in Holland, mit Jon Eardley (tp), Rein De Graaff (p), Henk Haverhoek (b) und Pierre Courbois (dm) erschien "Body And Soul" (Munich, 1970).
Ein Mitschnitt eines Konzertes vom 8. Mai 1979 in Albany, New York, mit Hod O'Brien (p), Teddy Kotick (b) und Eddie Robinson (dm) kam unter dem Titel "Live In Albany" (Uptown, 1980) heraus. Mit Jimmy Wormworth (dm) an Stelle von Robinson machte diese Gruppe zehn Tage später Studioaufnahmen, die noch vor der Liveaufnahme als "Welcome Back J.R." (Progressive, 1979) erschienen.
Im Frühling und Sommer 1980 spielte er mehrere Sets mit Walter Donnaruma (p), Teddy Kotick (b) und Eddie Robinson (dm) im "Gemini Jazz Café" in Albany, New York, ohne dass diese Mitschnitte offziell veröffentlicht wurden. Duoaufnahmen vom 6. und 7. April 1981 mit Tommy Flanagan (p) erschienen unter dem Titel "...And A Little Pleasure" (Uptown, 1981).
Auf den vier Tracks von "Bebop Loose & Live" (Cadence, 1982) waren Monterose und/oder Hugh Brodie (ts) entweder als Co-Leader oder als Leader begleitet von einem Trio zu hören. Mit Eddie Bert (tb) als Co-Leader und ebenfalls begleitet von einem Trio entstand 1991 "Live At Birdland" (Fresh Sound, 1992). "Live At The Tender Trap" (Fresh Sound, 1993) enthielt dagegen einen Mitschnitt von 1963. Montrose wurde ebenfalls von einem Trio begleitet.
J.R. Monterose starb am 26. September 1993 66-jährig in Utica, New York. "T. T. T." (Storyville, 1999) war nachträglich eine 1988 in Dänemark mitgeschnittene Quartett-Liveaufnahme mit lokalen Musikern. Unter dem Titel "Jaywalkin'" (Fresh Sound, 2001) wurden Aufnahmen von 1955 und 1956 zu einer Compilation zuzammengefasst. Das 4-CD-Set "Four Classic Albums: Tenor Sax" (Avid Jazz, 2018) enthielt je ein Album von Monterose, Charlie Rouse, Don Wilkerson und Fred Jackson. 01/24