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James Booker

Amerikanischer Blues und Gospel-, Boogie Woogie und Jazz-Pianist, Organist und Sänger, geboren am 17. Dezember 1939 in New Orleans, Louisiana, als James Carroll Booker III. Er wuchs als Sohn des Baptistenpredigers und Hobby-Pianisten James Carroll Booker II und der Gospelsängerin Ora Cheatham zuerst in New Orleans auf.


Später zog die Familie nach Bay St. Louis, Mississippi. Im Alter von neun Jahren erlitt Booker schwere Verletzungen, als er von einem Krankenwagen angefahren wurde. Die folgende Schmerztherapie mit Morphinen führte zu später zu lebenslangen Drogenproblemen.

 

Nach dem Tod des Vaters zog die Familie 1953 wieder nach New Orleans. Schon während seiner Schulzeit vermittelte ihn seine Schwester, die Gospelsängerin Betty Jean Booker, zum lokalen Radiosender WMRY. So arbeitete er früh als professioneller Musiker, und trat mit seiner Band Booker Boy & The Rhythmaires regelmässig in einer Show mit Blues- und Gospelprogramm auf.


Dem Ensemble gehörte zeitweilig auch sein Schulkollege Art Neville an. Als Little Booker wurde ab 1954 von Dave Bartholomew gefördert. Später war Booker als Studio-Musiker im J&M Recording Studio in New Orleans beschäftigt, wo er sich mit Dr. John anfreundete.


Er wurde für Aufnahmen von Fats Domino, Wilson Pickett, Joe Tex, Roy Hamilton, B.B. King, Earl King, King Curtis, Aretha Franklin, Lloyd Price, Maria Muldaur, Ringo Starr, Jerry García, den Doobie Brothers, Huey Smith, Phil Upchurch und Lionel Hampton angeheuert.

 

Parallel versuchte Booker ab Mitte der 60er Jahre, eine Solokarriere zu starten. Der psychisch labile und unzuverlässige Musiker hatte zwar 1960 mit der Single "Gonzo/Cool Turkey" (Peacock, 1960) einen Nummer-3-Hit in den R&B-Charts. Seine Homosexualität und sein exzessiver Drogenkonsum führten zu Karriereeinbrüchen und zunehmenden Konflikten mit dem Gesetz.

 

1970 wurde er wegen Drogenbesitzes zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt, von der er einen Teil im verrufenen Angola State Prison in Louisiana verbüssen musste, bis er wegen guter Führung vorzeitig entlassen wurde. Später zog er sich durch die Verwendung einer verschmutzten Injektionsnadel eine schwere Infektionserkrankung zu, die zum Verlust des linken Auges führte.

 

Ab Mitte der 1970er Jahre konnte er viele Alben veröffentlichen, von denen viele live mitgeschnitten worden waren. Die musikalische Qualität dieser Auftritte war jedoch uneinheitlich. Aufgrund zunehmender Depressionen und Wahnattacken war er oft unfähig, überhaupt aufzutreten. Gleichzeitig gelangen ihm immer wieder brillante Konzerte.

 

Bookers Schaffen wurde auch auf mehreren Compilations aufgezeigt. Seine ersten Singles wurden unter dem Titel "The Ivory Emperor (1954-1962 Sides)" (Soul Jam, 2021) zusammengefasst. "Behind The Iron Curtain Plus..." (Richard Weize Archives, 2023) enthielt auf fünf CDs Live- und Studioaufnahmen, die 1976 und 1977 in der DDR und in der Schweiz aufgezeichnet worden waren.

 

James Booker verstarb am 8. November 1983 im Alter von 43 Jahren an den Folgen seiner Heroinsucht im Warteraum des New Orleans Charity Hospitals. Seine Lebensgeschichte wurde im preisgekrönten Film "The Bayou Maharajah" der Filmemacherin Lily Keber aus New Orleans verfilmt. Darin bezeichnen Harry Connick jr, Dr. John und Allen Toussaint James Booker als grosse musikalische Inspirationsquelle.              07/24

 

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