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Jaybird Coleman

Amerikanischer Bluesgitarrist, Sänger und Mundharmonikaspieler, geboren am 20. Mai 1896 in Gainesville, Alabama als Burl C. Coleman. Er wurde in eine Familie von so genannten Sharecroppern geboren, also Leuten, die ein Stück Land gegen Entgelt bewirtschafteten. Dort kam er von jung an in Berühung mit Folksongs.

Im Alter von 12 Jahren begann er Mundharmonika zu spielen. Während des Ersten Weltkrieges war er in Fort McClellan in Anniston, Alabama, stationiert, wo er erste Auftritte vor einem grösseren Publikum hatte und wegen seines Aussenseiterdaseins auch den Übernamen Jaybird bekam.

 

Nach dem Krieg kehrte er für einige Zeit nach Gainesville zurück, um als Landarbeiter Geld zu verdienen. Danach zog er mit seinem jüngeren Bruder Joe Coleman nach Bessemer, Alabama, um fortan als Profimusiker tätig zu sein.

 

1922 tat er sich mit dem Sänger und Gitarristen Big Joe Williams zusammen und ging mit ihm durch Alabama auf Konzertreise. Danach war er zwei Jahre lang Mitglied der Rabbit Foot Minstrels Show. Im Anschluss daran heiratete er eine Sängerin und trat mit ihr auf.

 

Ab 1927 begann Coleman Aufnahmen für Labels wie "Gennett", "Silvertone" und "Black Patti" zu machen und zwar als Solokünstler oder als Mitgleid der Bessemer Blues Pickers. Bei seiner ersten Session am 8. Juli 1927 in Birmingham, Alabama, nahm er mit R.D. Norwood (g) für "Gennett" fünf Titel auf, die nicht veröffentlicht wurden.

 

Erst ein am 5. August 1927 aufgezeichneter Song fanden den Weg auf eine Schellack-Schallplatte. Die Rückseite enthielt ein Stück des Sängers Jelly Roll Anderson und seiner Band. Es folgten Ende der 1920er Jahre weitere Aufnahme für die Labels "Champion", "Paramount", "Herwin", ab 1930 auch für "Columbia" und "Okeh".

 

Für letzteres Label stand er als Mitglied der Birmingham Jug Band im Studio. Dann war er in den 1930er und 1940er Jahren als Strassenmusiker im Bundesstaat Alabama tätig. Ende der 1940er Jahre verschwand er von der Szene. Er starb am 28. Januar 1950 53-jährig an Krebs in Tuskegee, Alabama.

 

Ab den 1960er Jahren erschienen einzelne Stücke, die er solo oder als Bandmitglied aufgenommen hatte, auf Dutzenden von Jug-bzw. Blues-Samplern/Compilations. Auf der CD "Complete Recorded Works In Chronological Order (1927-1930)" (Document, 1992) fanden sich zwölf Songs von Jaybird Coleman, acht der Birmingham Jug Band, einer von Bertha Ross mit The Bessemer Blues Pickers sowie zwei von einem gewissen Frank Palmes, offenbar ein Pseudonym von Coleman.

 

Einer seiner Song fand auch den Weg auf die 5-CD-Box "American Epic: The Collection" (American Epic, 2017), die parallel zu einer mehrteiligen TV-Serie über die Anfänge der Musik veröffentlicht wurde.                05/24

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