top of page
musicmakermark

Jean Barraqué

Französischer Komponist, geboren am 17. Januar 1928 in Puteaux bei Paris. Barraqué gilt als wichtige Figur der Nachkriegszeit-Musik, der als Vertreter des Serialismus eine Brücke zwischen dem späten Romantizismus und der zweiten Wiener Schule schuf. Er war Schüler von Jean Langlais und zwischen 1948 bis 1951 auch von Olivier Messiaen.


Das Verzeichnis der Werke, die er selbst als gültig angesehen hat und die er vollenden konnte, ist sehr klein. Erste Werke entstanden Ende der 1940er Jahre. Es waren dies "Retour pour piano" (1947-48) und "Sonate pour violon seul" (1949). Von 1951 bis 1954 war er Mitglied der Groupe de recherches musicales (GRM) im ORTF-Studio für elektronische Mustik, das von Pierre Schaeffer gegründet worden war.


1952 lernte Barraqué den französischen Philosophen, Psychologen, Historiker und Soziologe Michel Foucault kennen. Aus einer Freundschaft entwickelte sich eine Liebe, der Barraqué 1956 ein Ende setzte. Barraqués Werke wurden auf mehreren Schallplatten verewigt.


Vor allem seine nicht einfach zu spieltende "Sonate pour piano" (1950-52) mit den beiden Sätzen "Très Rapide" und "Lent" wurde mehrfach aufgenommen. Sie erschien in Interpretationen von Claude Helffer (Valois, 1969), Roger Woodward (EMI, 1973) und Herbert Henck (ECM New Series, 1999).


Die Interpetation von Roger Woodward erschien als Teil der Doppel-LP "The London Music Digest From The Round House", die auch noch Werke von Sylvano Bussotti und Leo Brouwer enthielt. Das Werk fand sich auch auf einer CD (Telos, 1997) der Pianistin Pi-Hsien Chen, die für diese Schallplatte zudem zwei Pianostücke von Pierre Boulez einspielte.


Eine weitere, vermutlich schon 1957 eingespielte Interpretation von Yvonne Loriod fand sich mit dem Barraqué-Werk "Séquence" (1966) auf einer undatierten LP (Vega). Ende 1969 wurden in Kopenhagen unter Barraqués Leitung seine beiden Werke "Chant Aprés Chant" (1950-55) und "Séquence" (1966) für eine LP (Astrée) aufgenommen.


Eine ganze LP umfasste das Werk "...Au Delà Du Hasard (1959)", das vom Ensemble 2E 2M unter Paul Méfano eingespielt wurde (Astrée, 1981). Unter dem Titel "Oeuvres Completes" (cpo, 1998) wurde Barraqués Werk auf drei CD zusammengefasst. Seine "Sonate pour piano" ist darauf in einer Interpretation von Stefan Litwin zu hören.


Mit Ausnahme von "Etude pour bande", dessen Aufnahmen aus den 1950er Jahren stammten, handelte es sich bei allen anderen, auf dieser Triple-CD vertretenen Werke um aktuelle Einspielungen aus den Jahren 1995 bis 1997. "Récital De Piano" (Mirare, 2011) enthielt Barraqués "Sonate pour piano", gespielt von Jean-Frédéric Neuburger.


Das Stück wurde Werken von Claude Debussy, Franz Liszt und eines von Neuburger selber gegenübergestellt. Auf "Espaces Imaginaires" (Winter & Winter, 2019) war Jean-Pierre Collot in zwei mehrteiligen Klaiverwerken zu hören. Jean Barraqué war am 17. August 1973 in Paris 45-jährig verstorben.

06/23

0 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Tim Garland

Gary Burton

Comments


bottom of page