Amerikanische Country- und Rockabilly-Singer/Songwriterin, geboren am 6. März 1925 in Lester County, Kentucky, als Opal Jean Amburgey. Sie ist die Schwester von Don Chapel, Martha Carson und Minnie Chapel sowie die Mutter von Lana Chapel.
Elfjährig lernte sie Gitarre und Banjo spielen und trat mit ihren Schwestern als The Sunshine Sisters auf. 13-jährig verliess sie mit ihren Schwestern das Zuhause, um beim Radiosender WKLP-AM in Lexington, Kentucky, aufzutreten.
Danach zogen die Chapel-Schwestern 1940 nach Atlanta, Georgia, wo sie in der Sendung "Barn Dance" des Senders WSB auftraten. 1947 heiratete sie den Country-Musiker und Schauspieler Salty Holmes. 1950 zog das Paar nach Chicago, Illinois, um in der Sendung "National Barn Dance" von WLS-AM aufzutreten.
Sie wurde in die Grand Ole Opry aufgenommen, trat dort mit ihrem Mann als Mattie & Salty auf und nannte sich Mattie O'Neil. Von Mattie & Salty erschienen ab 1951 mehr als ein halbes Dutzend Aufnahmen, bis Mitte der 1950er Jahre noch auf Schellack-Schallplatten.
"Salty Holmes & Mattie O'Neil" (Cattle, 2004) hiess später eine Compilation in Form einer CD. Als Mattie O'Neill gab sie mit "Don't Sell Daddy Any More Whiskey/Little Rusty" (London, 1954) auch eine eigene Single heraus.
Ab 1956 bzw. nach der Scheidung von Salty Holmes trat sie wieder unter ihrem richtigen Namen Jean Chapel auf. Sie nahm für "Sun Records" einige Rockabilly-Titel auf, von denen es "Welcome To The Club" auf die B-Seite einer Single von Elvis Presley schaffte.
Sie liess sich in Nashville nieder und konzentrierte sich auf ihre Tätigkeit als Songwriterin. Sie freundete sich mit Tammy Wynette an, die vor ihrer Heirat mit George Jones kurze Zeit mit Jeans Bruder Don Chapel verheiratet war.
Mit "Lonely Again" (RCA Victor, 1967) schrieb sie einen Nummer-1-Country-Hit für Eddy Arnold. Für die B-Seite seiner Hitsingle "Here Comes Heaven" (RCA Victor, 1967) nahm Arnold die Chapel-Komposition Baby, That's Living” auf. Dean Martin übernahm das von ihr mitgeschriebene Lied "Lay Some Happiness on Me" (Reprise, 1967), das auf Platz 55 der Billboard Hot 100 kam.
Auch Jerry Wallace, Liz Anderson, Nancy Sinatra, Tommy Overstreet, Charlie McCoy und Lorrie Morgan sangen Sons aus der Feder von Jean Chapel. Dazu veröffentlichte sie als Jean Chapel sowie teilweise als Jean Chanel oder Opal Jean, rund ein Dutzend eigene Singles, die allerdings nicht in die Charts kamen.
Jean Chapel starb am 12. August 1995 im Alter von 70 Jahren in Port Orange, Florida. 12/24