top of page
musicmakermark

Jean-Claude Eloy

Französischer Komponist, geboren am 15. Juni 1938 in Mont-Saint-Aignan in der Nähe von Rouen. Er studierte am Conservatoire supérieur de musique in Paris, wo unter anderem Darius Milhaud einer seiner Lehrer war. Er besuchte die Sommerkurse in Darmstadt und war von 1961 bis 1962 Student von Pierre Boulez an der Musik-Akademie in Basel.



"Etude III" (1962) für Orchester (Darius Milhaud gewidmet) und "Equivalences" (1963) für 18 Musiker (Pierre Boulez gewidmet) waren die ersten Werke, mit denen Eloy einem grösseren Publikum bekannt wurde. Das zweite fand sich mit "Madrigal III" von Henri Pousseur und "Verklärte Nacht" von Arnold Schönberg auf einer LP (Disques Adès, 1967), auf der Boulez dirigierte.

 

Von 1966 bis 1968 war Eloy Professor an der University of California, in Berkeley. Nach seinem Auslandsaufenthalt in den USA distanzierte sich Eloy von der seriellen Musik. In seinem Werk wurde fortan das Interesse für den Klang und für die rituelle Dimension zentraler.

 

In seinem Werk gelang Eloy eine Synthese der Musik des 20. Jahrhunderts - zwischen elektronischer und akustischer Musik, zwischen europäischer und aussereuropäischer Musik. Ab Anfang der 1970er Jahre wurden in seiner Musik die Bezüge zu philosophischem und musikalischem Gedankengut asiatischer Traditionen immer expliziter und häufiger.

 

1972 wurde er von Karlheinz Stockhausen nach Köln ins Studio für Elektronische Musik eingeladen, um sein erstes elektronisches Werk zu realisieren. Das Ergebnis seines Experimentierens mit dem Klang und mit der Zeit des Klangs hiess "Shânti" ("Frieden") (1972/73) und war ein zweistündiges Fresco für elektronische und konkrete Klänge.

 

Die Aufnahmen erschienen auf einer Doppel-LP (Erato, 1979) und wurden später auf einer Doppel-CD (Hors Territoires, 2010) auf Eloys eigenem Label wiederveröffentlicht. Zwischen 1977 und 1978 arbeitete er im Studio für Elektronische Musik des Tokyo-Rundfunks (NHK), wo er das vierstündige Werk "Gaku-no-Michi" komponierte.

 

Dieses Werk füllte eine Doppel-LP (Disques Adès, 1979). Auch die nächsten Hauptwerke hatten starke Bezüge mit der japanischen Kultur und der japanischen Musik. Gegen Ende der 1980er Jahre begann Eloy an seinen grossen Werkzyklus "Libérations" über weibliche Gestalten zu arbeiten, der jedoch bis heute unvollendet bleibt.

 

Eloy gründete seinen eigenen Verlag bzw. sein Label "Hors Territoires", um sein künstlerisches Werk durch die Veröffentlichung von Büchern und Schallplatten zu dokumentieren. Ab 2011 erschienen dort eine ganze Reihe von Aufnahmen und/oder Wiederveröffentlichungen.          03/24

0 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Laminar

Lamia Vox

bottom of page