Kanadischer Bluesrock- und Jazz-Gitarrist und -Sänger, Trompeter, Klarinettist sowie Bandleader und Komponist, geboren am 25. März 1966 in Toronto als Norman Jeffrey Healey. Im Alter von einem Jahr erblindete er an den Folgen eines raren Augenkrebsleidens. Trotzdem begann er mit drei Jahren Gitarre zu spielen. Er entwickelte dabei einen eigenen Stil, indem er die Gitarre auf den Knien hielt.
Im Alter von 17 Jahren gründete er mit den Blue Direction seine erste eigene Band. Das Quartett spielte vor allem Coverversionen. Wenig später traf er auf Joe Rockman (e-b) und Tom Stephen (dm) mit denen er die langlebige Jeff Healey Band gründete. Dank vielen Auftritten wurde das Trio vom Label "Arista" unter Vertrag genommen, wo "See The Light" (Arista, 1988) erschien.
Das Album erreichte Platz 25 in Kanada, Platz 22 in den US-Billboard 200 und Platz 58 in England. Daraus wurden mehrere Songs ausgekoppelt, darunter "Angel Eyes", ein Top-5-Hit in den Billboard Hot 100. Die Jeff Healey Band war zu jener Zeit neben Otis Redding, Little Feat, Bob Seeger und Patrick Swayze auch mit Songs auf dem Soundtrack zum Film "Road House" (Arista, 1990) vertreten.
"Hell To Pay" (Arista, 1990) hiess der Zweitling der Jeff Healey Band. In den kanadischen Charts landete das Album auf Platz 5, in den Billboard 200 auf Platz 27 und in Grossbritannien auf Platz 18. Gastmusiker waren George Harrison (g, vcl) von den Beatles, Jeff Lynne (vcl, g) von E.L.O., Mark Knopfler (g, vcl) von Dire Straits und andere.
Harrison und Lynne waren auf dem von Harrison selber komponierten Beatles-Song "While My Guitar Gently Weeps" zu hören. Auf "Feel This" (Arista, 1992) machte neben anderen Dr. John (vcl) mit. Mit Platz 174 in den Billboard 200, Platz 27 in Kanada und Platz 72 in Grossbritannien wurden die Chartsplätze immer schlechter. "Cover To Cover" (Arista, 1995) war das letzte Album in den Charts.
Mehrere Singles hatten sich ebenfalls in den Charts festsetzen können, viele davon in der kanadischen Hitparade, wo Healey drei Top-10-Hits hatte. "Very Best Of" (Arista, 1998) und "The Arista Heritage Series - Master Hits Remastered" (Arista, 1999) waren erste Compilations.
"Get Me Some" (Eagle, 2000) war dann wieder ein Album mit neuen Aufnahmen, das letzte von der Jeff Healey Band. Fortan kamen die Aufnahmen unter Healeys eigenem Namen heraus. Healey kehrte immer wieder, begleitet von The Jazz Wizards, zum traditionellen Jazz der 1920er und 1930er Jahre zurück.
Am 11. Januar 2007 musste er sich einer Krebsoperation unterziehen. Er starb am 2. März 2008 an Krebs, zwei Monate bevor sein Album "Mess Of Blues" (Ruf, 2008) erschien. Über seinen Tod hinaus kamen weitere Studio- und Livealben heraus. Bisher beläuft sich sein Oeuvre auf rund zwei Dutzend Veröffentlichungen.
Dazu kamen knapp ein Dutzend Compilations. Mit "House On Fire - Demos & Rarities" (Eagle, 2013) wurde eine Raritätensammlung zugänglich gemacht. Healey war auch ein Schallplattensammler und besass rund 25'000 Schellack-Schallplatten. Bei zwei Radiosendern hatte er seine eigenen Shows. Zudem leitete er den Club "Healey's" in Toronto, wo er regelmässig selber auftrat. 03/24