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Jens-Peter Ostendorf

Deutscher Komponist, geboren am  20. Juli 1944 in Hamburg. Im Alter von 10 Jahren komponierte er seine ersten Stücke. Mit 14 Jahren spielte er seine Kompositionen erstmals vor und mit 17 führte er seine erste eigene Komposition öffentlich auf.



Nach dem Abitur begann er 1964 mit einem Studium der Musiktheorie und Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik in Hamburg bei Ernst Gernot Klussmann und Diether de la Motte. Zudem wurde er in Schulmusik und Dirigieren bei Wilhelm Brückner-Rüggeberg ausgebildet.

 

1968 ermöglichte ihm der Bach-Förderpreis der Stadt Hamburg die Mitarbeit im Kompositionsstudio von Karlheinz Stockhausen und die Teilnahme an dessen Kollektivkomposition "Musik für ein Haus" in Darmstadt. Von 1969 bis 1978 war er Leiter der Abteilung Bühnenmusik am Thalia Theater Hamburg.

 

Er gründete die Gruppe Hinz & Kunzt, die sich der Arbeit für szenische Musik von Hans Werner Henzes verschrieb. 1972 begann er parallel dazu mit dem Studium der experimentellen Musik und einem Studium der experimentellen Phonetik an der Universität Hamburg.

 

1973/74 erhielt er ein Villa-Massimo-Stipendium der Deutschen Akademie in Rom. Dort befreundete er sich mit dem französischen Komponisten Gérard Grisey an, dem Mitbegründer der Gruppe "L’Itinéraire", deren Ästhetik Ostendorf fortan teilte. Ab 1979 war Ostendorf als freischaffender Komponist tätig.

 

1980 arbeitete Ostendorf am Pariser Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique (IRCAM) und erhielt eine Professur für Musiktheorie, Komposition und Analyse an der Universität Bremen. Am 15. Februar 1982 wurde seine Oper "William Ratcliff" nach Heinrich Heine an der Opera Stabile, der experimentellen Bühne der Hamburger Oper, uraufgeführt.

 

In der Folge komponierte er weitere Opern. Sein Werkverzeichnis umfasst zudem Filmmusik, Werke für Musiktheater, elektronische Musik, Ensemble-, Kammer- und Orchestermusik. Von Ostendorf erschienen nur wenige Werke auf Schallplatten.

 

"Deutsche Akademie Villa Massimo Rom - Dokumentationsschallplatte 2" (Deutsche Akademie Villa Massimo, 1975) war eine LP, die während seiner Zeit in Rom entstand. Darauf finden sich die Werke  "Seul" (1974) für vier Flöten und Live-Elektronik, "Raim" (1968) für vier Schlagzeuger, "Motette (Nach Psalm 67,2)", "Multiphonia" (1968) für Flöte solo und "Chor für Orchester" (1974/76) für Sinfonieorchester. 

 

"Seul", sein einziges Werk, das er mit elektronischen Klängen angereichert hatte, findet sich auch auf der LP "Kompositionen Für Flöte" (Mars, 1981). Die anderen darauf vertretenen Kompositionen heissen "3 Sätze für Flöte allein" (1966), "For Me-Metamorphosen In E" (1978/79), "Multiphonia" (1968) und "Etüde Sul C" (1974).

 

Auf der CD "String Quartet" (ECM New Series, 1993) spielt das Parnasso Quartet Ostendorfs zweites Streichquartet, komponiert 1989. Eine Aufnahme seiner Oper "Die drei Musketiere" kam auf einer labellosen LP ohne Veröffentlichungsdatum heraus. Jens-Peter Ostendorf starb am 7. März 2006 in Norderstedt im Alter von 61 Jahren.                                  10/24

 

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