Amerikanischer Violinist zwischen Prog und Jazz Rock, geboren am 16. März 1943, in Chicago, Illinois. Seine beiden Eltern spielten beide als Streicher im Chicago Symphony Orchestra. Sein Onkel Marty Rubenstein war ein Komponist und Jazzpianist. Jerry Goodman absolvierte ein klassische Ausbildung.
Er arbeitete zuerst als Roadie und danach als Violinist bei der Prog Rock-Gruppe The Flock, wo er mit seinem Instrument den Sound dieser Gruppe in der Anfangszeit prägte. Er machte bei den Aufnahmen der beiden Flock-Alben "The Flock" (Columbia, 1969) und "Dinosaur Swamps" (Columbia, 1970) mit.
Dann wurde er von John McLaughlin für dessen Mahavishnu Orchestra abgeworben. Dort ersetzte er den ursprünglich vorgesehenen Franzosen Jean-Luc Ponty, der keine Arbeitsbewilligung für die USA bekam. Goodman ist auf den Mahavishnu Orchestra-Aufnahmen " The Inner Mounting Flame" (Columbia, 1971), "My Goal's Beyond" (Columbia, 1971), "Between Nothingness & Eternity" (Columbia, 1973) und "Birds Of Fire" (Columbia, 1973) zu hören.
1973 brach das Mahavishnu Orchestra in dieser Form auseinander. Später erschienen von dieser Bandversion viele Liveaufnahmen. Die beiden Mahavishnu-Musiker Jerrry Goodman (vio, viola, g, vcl) und Jan Hammer (synth, p, dm, vcl, perc) spielten mit "Like Children" (Nemperor, 1974) ein Duoalbum ein.
Davor und danach war Goodman zu Aufnahmen von Peace & Quiet, Michael Gately, Alain Bellaïche, Lenny White sowie Musikern aus dem Umkreis von Oregon beigezogen worden. Auch John McLaughlin verpflichtete ihn für weitere Aufnahmen.
Ab Mitte der 1980er Jahre legte Jerry Goodman auf dem Label des Ex-Tangerine Dream-Mitglieds Peter Baumann drei Alben unter seinem Namen vor. "On The Future Of Aviation" (Private, 1985) entstand mit Fred Simon (synth, p), Sanford Ponder (synth) und Paul Wertico (dm, perc) sowie teilweise von Linda Sears (vcl) und anderen.
"Ariel" (Private, 1986) und "It's Alive" (Private, 1988) waren die beiden nächsten Alben von Goodman, eingespielt in etwas grösseren Besetzungen als das erste "Private"-Album. Auf den drei "Private"-Alben bewegte sich Goodman zwischen New Age, Downtempo und Fusion.
Bis "The Stranger’s Hand" (Tone Center, 1999), einer gemeinsamen Aufnahme mit Howard Levy (hca, p, e-p, ocarina), Oteil Burbridge (e-b) und Steve Smith (dm), vergingen elf Jahre. "Violin Fantasy" (Purple Pyramid, 2016) war eine Aufnahme unter seinem eigenen Namen, auf der er mehrere Coverversionen von bekannten Rock- und Pop-Songs spielt.
Dazu war er von Chuck Mangione, Hall & Oats, Don Grusin, Richard Marx, Toots Thielemans, Dixie Dregs, Styx, Cyrus Chestnut, Derek Sherinian, Steve Morse, Alan Morse, Jordan Rudess, Robert Lamm, Oregon, Joe Cocker, Dream Theater, Nektar, Michel Polnareff, Jon Anderson von Yes, Shadowfax und anderen für Aufnahmen beigezogen worden.
Mitte der 2000er Jahre war er Mitglied der Fusion-Bands Prophetz Of Time And Space, Gary Husband's Force Majeure, The Prog Collective und The Fusion Syndicate gewesen. 02/24