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Jerry Jeff Walker

Amerikanischer Country-Sänger/Songwriter, geboren am 16. März 1942 in Oneonta, New York, als Ronald Clyde Crosby. Seine Grosseltern spielten bei Squaredance-Veranstaltungen, was Walker als Jungen inspirierte. Als Jugendlicher spielte er in einer örtlichen Band namens The Tones.



Die Gruppe reiste bis nach Philadelphia, um in der Fernsehshow "American Bandstand" vorzuspielen. Die jungen Musiker wurden aber abgewiesen. Immerhin bekamen sie eine Empfehlung für ein Vorspielen in New York, wo die Band schliesslich von "Baton Records" unter Vertrag genommen wurde.

 

Dabei wurden einige der Musiker vom Produzenten durch Studiomusiker ersetzt - unter anderem auch Ronald Crosby. Nach der Highschool meldete sich Crosby bei der Nationalgarde, haute dann aber einfach ab und zog als Strassenmusiker durchs Land. Über New Orleans, Texas und Florida landete er wieder in New York.

 

Meistens spielte er Ukulele, bis er 1963 zur Gitarre fand. 1966 erfand er für sich den Bühnennamen Jerry Jeff Walker. Unter dem neuen Namen trat er Mitte der 1960er Jahre in den Folk-Clubs von Greenwich Village auf. Mit Bob Bruno gründete er die Band Circus Maximus, die zwei LPs veröffentlichte und mit "Wind" sogar einen kleinen Hit landen konnte.

 

Das Duo trennte sich wegen unterschiedlichen musikalischen Auffassungen. Bruno interessierte sich mehr für Jazz, Walker tendierte in Richtung Country und Folk. Deshalb begann Walker eine Solokarriere und nahm unter anderem mit Unterstützung von David Bromberg sein erstes Album "Mr. Bojangles" (Atco, 1968) auf.

 

Der Titelsong kam in den Billboard Hot 100 auf Platz 77 und wurde zu einem der Klassiker der Pop-, Jazz-, Folk- und Countrymusik. "Mr. Bojangles" wurde viele Male gecovert, von Bromberg selber, dazu von Sammy Davis jr., Frank Sinatra, Harry Belafonte, Bob Dylan, John Denver, Harry Nilsson, Neil Diamond, Tom T. Hall, Robbie Williams, Wolfgang Niedecken, Nina Simone und vielen anderen.

 

"Driftin' Way of Life" (Vanguard, 1969) war das zweite Album, gefolgt von "Five Years Gone" und "Bein' Free" (beide Atco, 1970). In den 1970er Jahren zog Walker nach Austin, Texas, wo er in die Outlaw-Szene um Musiker wie Willie Nelson, Guy Clark, Waylon Jennings und Townes Van Zandt geriet.

 

Sein nächstes eigenes Album "Jerry Jeff Walker" (MCA, 1972) und die entsprechende Single-Auskoppelung "L.A. Freeway" erreichten die Plätze 208 bzw. 98 der entsprechenden Billboard-Charts. Auch die LPs "Viva Terlingua" (MCA, 1973) mit Platz 160 und "Walker's Collectibles" (MCA, 1974) mit Platz 141 tauchten in den Billboard 200 auf, nicht aber in den Country-Albumcharts.

 

Dies änderte sich mit der LP "Ridin' High" (MCA, 1975), die auf Platz 14 der Country-Alben- und auf Platz 119 der Billboard 200 kletterte. In jener Zeit wurde er von The Lost Gonzo Band begleitet. Bis 1981 war er mit einigen weiteren Alben in beiden Charts vertreten. 1986 gründete er zusammen mit seiner Frau Susan sein eigenes Independent-Label "Tried & True Music".

 

Seine Frau wurde auch seine Managerin im Unternehmen "Goodknight Music". Das Ergebnis war eine Reihe von Veröffentlichungen, die immer persönlicher und autobiographischer wurden, ohne jeglichen Druck grosser Plattenfirmen. Von den vielen Alben auf seinem eigenen Label kam einzig noch "Navajo Rug" in die Albumcharts und zwar auf Platz 59 bei den Country-Alben.

 

Auch seine Autobiographie "Gypsy Songman" erschien im eigenen Verlag. Walker konnte in dieser Unabhängigkeit seinen eigenen Stil entwickeln, den er Cowjazz nennt. Nach "Moon Child" (Tried & True, 2009) verschwand er in der Versenkung. Die Doppel-CD "Live from Austin, TX" (May 6, 2012) enthielt einen Konzertmitschnitt aus den 1980er Jahren.

 

Neun Jahre nach "Moon Child" legte er mit "It's About Time" (Tried & True, 2018) noch einmal ein Album mit neuem Material vor. Jerry Jeff Walker starb am 23. Oktober 2020 im Alter von 78 Jahren in Austin, Texas. Er veröffentlichte um die 35 Studio- und Livealben, dazu zwei Dutzend Singles und EPs.


Sein Schaffen wurde auf mehr als ein Dutzend Compilations/Reissue-Paketen dargestellt. Eine umfassendere Compilation stellte die Doppel-CD "No Leavin' Texas 1968-82 The Classic Jerry Jeff" (Raven, 2015) dar. Seine ersten fünf Alben wurden unter dem Titel "Mr. Bojangles – The Atco/Elektra Years" (Morello, 2020) gemeinsam wieder veröffentlicht.


Jerry Jeff Walker nahm nicht nur eigenes Material auf, sondern interpretierte auch Songs von Rodney Crowell, Todd Snider, Guy Clark, Townes Van Zandt, Keith Sykes, Paul Siebel und Bob Dylan.          12/23

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