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Jess Stacy

Amerikanischer Swing-Pianist, geboren am 11. August 1904 in Bird’s Point, Missouri. Er wurde in einem kleinen Ort gegenüber von Cairo, Illinois, auf der anderen Seite des Mississippi geboren und spielte anfänglich auf Schafelrad-Dampfern auf dem Mississippi. Im Winter war er als Mitglied von Tony Catalano’s Iowans in Davenport, Iowa, beschäftigt.



Mitte der 1920er Jahre zog er nach Chicago, wo er unter anderem mit Paul Mares sowie 1926 bis 1928 im Orchester von Joe Kayser spielte. Während der Prohibitionszeit spielte er in den illegalen Kneipen, den so genannten Speakeasies. Danach war in Tanzorchestern beschäftigt.

 

Von Mitte 1935 bis 1939 war Benny Goodman sein Arbeitgeber. Dort wurde er bekannt, als er anlässlich des Carnegie Hall Concerts von 1938 im Stück "Sing Sing Sing" ein ungeplantes Solo ablieferte. 1939/40 hatte er kurz eine eigene Band und spielte 1940 bis 1942 bei Bob Crosby sowie 1942/43 erneut bei Goodman.

 

Später waren Horace Heidt und Tommy Dorsey seine Bandleader. Im Musicalfilm "Sweet and Low-Down" (1944), in dem Benny Goodman eine Hauptrolle spielte, wirkte er ebenfalls mit. Der Film war in der Kategorie "Bester Song" für einen Oscar nominiert. 1945 gründete Stacy seine eigene Bigband, die Jess Stacy & His All Stars hiess und einige wenige Aufnahmen veröffentlichte.

 

In dieser Gruppe sang auch seine zeitweilige Ehefrau Lee Wiley (1908–1975). Die Band existierte nur ein Jahr lang. Nach einigen Monaten bei Goodman arbeitete Stacy danach solo in New York sowie mit Oldtime-Jazz-Musikern wie Eddie Condon. 1947 zog er nach Kalifornien, wo sein Ruf verblasste, auch wenn er bei der Neuauflage des Carnegie Hall Concerts 1950 mit dabei war.

 

Davor und danach leitete er mit Jess Stacy and His Trio, Jess Stacy And The Famous Sidemen, Jess Stacy Orchestra und dem Jess Stacy Trio einige weitere eigene Formationen, von denen einige Aufnahmen auf den Markt kamen. Unter eigenem Namen konnte er Ende der 1930er Jahre für "Commodore" mehrere Schellack-Schallplatten aufnehmen.

 

Später kamen beginnend mit den beiden 10"-Minialben "Piano Moods" (Columbia, 1950) und "Piano Solos With Rhythm Accompaniment" (Brunswick, 1951) bis Anfang der 1980er Jahre auch mehrere Alben heraus. Die Compilations, die erschienen, deckten vor allem seine Zeit bis Mitte der 1950er Jahre ab. Es waren dies vor allem die beiden CDs "1935-1939" (Classics, 1994) und "1944-1950" (Classics, 2001) sowie die beiden DL-Sammlungen "In Chronology - 1944-1950" und "In Chronology - 1951-1956" (beide Complete Jazz Series, 2009).

 

1963 hatte er sich ganz aus der Musik zurückgezogen und war als Vertreter für die Kosmetikfirma "Max Factor" tätig. In den 1970er Jahren erlebte er ein Comeback, beispielsweise mit Aufnahmen zum Soundtrack für den Film "The Great Gatsby" (1973), erfolgreichen Auftritten beim Newport Jazz Festival 1974 und neuen Plattenaufnahmen.

 

1995 wurde er in die Big Band and Jazz Hall of Fame aufgenommen. Stacy starb noch davor am 1. Januar 1995 im Alter von 90 Jahren in Los Angeles, California.                                                            11/23

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