Amerikanischer Jazz-Pianist, Arrangeur und Bandleader, geboren am 30. Dezember 1918 in Memphis, Tennessee, als James Henry Jones. Er spielte zunächst Gitarre und wechselte danach zum Klavier. Er arbeitete ab 1936 in verschiedenen Orchestern in Chicago. Bekannt wurde er als Mitglied des Trios des Violinisten Stuff Smith, dem er von 1943 bis 1945 angehörte.
In dieser Zeit bildete er mit Nat Jones (as), Eddie Johnson (ts), Jesse Miller (tp), John Levy (b) und Alvin Burroughs (dm) auch die Gruppe Session Six, von der "We Want In The Act/Yesterdays" (Session, 1944) erschien. Dann arbeitete er für Don Byas, Dizzy Gillespie, J. C. Heard, Buck Clayton und Etta Jones.
In jener Zeit machte er Aufnahmen als Mitglied der Gruppen Sandy Williams Big Eight, Al Hall Quintet, Coleman Hawkins' 52nd Street All Stars, Joe Thomas' Big Six, J.C. Higginbotham's Big Eight, Tony Scott And His Down Beat Club Septet, Harry Carney's Big Eight und anderen. Erste eigene Aufnahmen erschienen 1946 beim Label "Wax".
"Zieguener/Someday I'll Find You" war eine Duoeinspielung mit Al Hall (b). "Mad About The Boy/I'll See You Again" stellte eine Soloaufnahme dar. Auf "On A Turquoise Cloud/When I Walk With You" war Jones in einem Stück solo und im zweiten im Trio mit Al Hall (b) und Bill Clark (dm) zu hören.
Auf "Five O'Clock Drag/New World A'Coming" waren das Jimmy Jones Trio bzw. das Jimmy Jones Quintet in je einem Track im Einsatz. Das Trio bestand aus John Levy (b) und Denzil Best (dm). Bei den Quintettaufnahmen kamen zu Levy und Best noch Otto Hardwick (as) und Bill Coleman (tp) dazu. Zwei weitere Schellack-Schallplatten kamen von der Formation Jimmy Jones' Big Eight heraus.
1947 wurde er Begleiter der Sängerin Sarah Vaughan. Er arbeitete bis 1952 bei ihr, nach längerer Krankheit dann wieder von 1954 bis 1957. Danach arbeitete Jimmy Jones meist als freischaffender Pianist und Arrangeur in New York City. In den 1960er Jahren begleitete er Harry Belafonte, Billie Poole, Johnny Hodges, Budd Johnson, Nat Gonella und Clark Terry.
Er leitete die Duke Ellington-Band und fungierte als Ersatzpianist für Duke in dessen Orchester zur Begleitung Ella Fitzgeralds bei deren Europatournee. 1967 ging er als Mitglied des Projekts "Jazz at the Philharmonic" auf Tournee. In den 1970er Jahren wirkte er bei Aufnahmen von Kenny Burrell und Cannonball Adderley mit.
Im Laufe seiner Karriere wirkte Jones bei Aufnahmen von Harry Sweets Edison, Ben Webster, Big Joe Turner, Coleman Hawkins, Frank Wess, Milt Jackson, Sidney Bechet, Sonny Rollins, Sonny Stitt, Thad Jones, Johnny Hodges, Buck Clayton und Helen Merrill sowie als Arrangeur bei Wes Montgomery, Nancy Wilson, Shirley Horn, Joe Williams, Billy Taylor und Chris Connor mit.
Als Musiker werden für Jimmy Jones bei discogs.com fast 500 Einträge aufgeführt, als Arrangeur und Komponist über 170. Allerdings gab Jimmy Jones als Leader nur einige wenige Alben und etwa 20 Singles/EPs, meist im Schellack-Format, heraus.
Unter den diese Aufnahmen befinden sich solche unter dem eigenem Namen sowie andere von seinen Gruppen Jimmy Jones & His Orchestra, Jimmy Jones And His All Stars, Jimmy Jones Band, Jimmy Jones Quartet, Jimmy Jones Quintet, Jimmy Jones Trio, Jimmy Jones' Big Eight und Jimmy Jones' Big Four.
The Jones Boys war eine vom britischen Journalisten und Musiker Leonard Feather zusammengestellte Gruppe, deren Mitglieder alle den Nachnamen Jones trugen, aber nicht miteinander verwandt waren. Von dieser Gruppe erschien ein gleichnamiges Album (Period, 1957) sowie unter Thad Jones's Namen eine LP mit teilweise den selben Musikern.
Jimmy Jones starb am 29. April 1982 in Burbank, California, im Alter von 63 Jahren. Die CD "1946-1947" (Classics, 2003) stellte die einzige Compilation dar, die ausschliesslich Material von Jimmy Jones enthielt. Allerdings fanden sich darauf auch Stücke der Gruppen Al Hall Quartet sowie Otto Hardwick's Wax Quintet/Quartet, bei denen Jimmy Jones mitgewirkt hatte. 03/24