Amerikanischer Swing-Pianist und Bandleader, geboren am 7. November 1916 in New York City. Der Sohn russischer Immigranten erlernte als Kind Klavier und später Trompete und begann seine professionelle Karriere 1932 unter Frank LaMarr im New Yorker Roseland Ballroom. Im Alter von 19 Jahren wurde er Mitglied der Bunny Berigan Boys, denen auch Eddie Condon und George Zack angehörten.
1936 war er bei den ersten Aufnahmen von Billie Holiday mit dabei. Von 1936 bis 1938 arbeitete er für Eddie Condon. Nachdem er Muggsy Spanier begleitet hatte, trat er der Tommy Dorseys Band bei, mit der er über 100 Aufnahmen einspielte, darunter einige mit Frank Sinatra und Buddy Rich.
Für Sinatra komponierte er auch dessen ersten grossen Erfolgstitel "Oh, Look at Me Now". Von 1942 bis 1946 war Bushkin als Trompeter bei der US Army. 1944 war er musikalischer Leiter und Arrangeur einer "Commodore"-Session mit Lester Young und den Kansas City Six. 1946 wurde er Nachfolger von Mel Powell in Benny Goodmans Band.
Er trat mit Milt Hinton, Buck Clayton und Jo Jones auf, machte ab 1950 erste Aufnahmen unter seinem eigenen Namen und leitete ab 1951 die Band von Frank Sinatra während seiner Auftritte im New Yorker Paramount Theatre. Nach einer Englandreise 1953 wurde er Mitglied von Louis Armstrong & His All-Stars.
Nachdem er mit seinen Bands in den 1950er und 1960er Jahren in den Nachtklubs Manhattans aufgetreten war, übersiedelte er 1969 mit seiner Familie nach England und liess sich dann aber 1971 in Santa Barbara, California, nieder. 1976/1977 begleitete er Bing Crosby auf seiner letzten Tournee. 1984 trat er in einem Konzert zu seinem 50jährigen Bühnenjubiläum im New Yorker Regis Hotel zum letzten Mal auf.
Joe Bushkin starb am 3. November 2004 in Santa Barbara, California, im Alter von 87 Jahren. Bei discogs.com hat er über 360 Credits als Musiker. Aufnahmen erschienen unter seinem Namen oder unter Bandnamen wie Joe Bushkin & His Rhythm, Joe Bushkin And His Swinging Strings, Joe Bushkin Blue Boys, Joe Bushkin Quartet bzw. Joe Bushkin, His Piano And Orchestra.
Sein Schaffen wurde auf einigen wenigen Compilations dargestellt, darunter auf den beiden CD "1940-1946" (Classics, 2007) und "1947-1950" (Classics, 2008) sowie im Rahmen des 4-CD-Sets "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2017). 03/24