Amerikanischer Bluessänger, Gitarrist und Mundharmonikaspieler, geboren am 23. September 1921 in Raines, Tennessee, als Lester Hill. Seinen Übernamen Joe Louis bekam er wegen den Kämpfen mit Altersgenossen in seiner Jugend. Joe Louis (1914-1981) war damals ein bekannter Boxer.
Mit 14 Jahren verliess er seine Familie, um in Memphis in einem reichen Haus als Diener zu arbeiten. Ende der 1930er Jahre hatte er einen Job im Peabody Hotel in Memphis. Von den 1940er Jahren trat er als One-Man-Band auf. Erste Aufnahmen machte er 1949 für "Columbia Records".
Auf diesem Label erschienen die beiden Schellack-Schallplatten "Railroad Blues/A'Jumpin' And A'Shufflin'" (Columbia, 1949) und "Don't Trust Your Best Friend/Joe's Jump" (Columbia, 1950). Dann machte er eine Reihe von Aufnahmen für andere Labels. Darunter befand sich "Gotta Let You Go/Boogie In The Park" (Phillips, 1950).
Es war dies die einzige Aufnahme auf dem Label "Phillips" von Sam und Dewey Phillips. Sam Phillips gründete später sein erfolgreiches Label "Sun Records", wo Joe Hill Louis ebenfalls Aufnahmen machen konnte und als Gitarrist bei Aufnahmen anderer Musiker und Gruppen wie Rufus Thomas oder The Prisonaires tätig war.
Für eine Reihe anderer Label machte Hill auch Aufnahmen als Chicago Sunny Boy, Leslie Louis, Johnny Lewis Orchestra, Joe Hill Louis & Band, Joe Hill Louis & His Boys oder Little Joe. Als Songschreiber war er Co-Autor von "Tiger Man", einem Song, der unter anderem von Elvis Presley eingespielt wurde.
Um 1950 war er Nachfolger von B.B. King als Gastgeber des Radioprogramms "Pepticon Boy" beim Sender WDIA geworden. Danach wurde er als The Pepticon Boy oder The Be-Bop Boy bekannt. Joe Hill Louis starb am 5. August 1957 im John Gaston Hospital in Memphis 35-jährig an den Folgen von Starrkrampf nach einer Infektion an einem seiner Daumen.
Hills Schaffen wurden später auf diversen Compilations dargestellt. Diese Schallplatten hiessen "Memphis Blues And Breakdowns – The One Man Band" (Advent, 1967), "The One Man Band" (Muskadine, 1971) und "The Be-Bop Boy" (P-Vine, 1986). Auf "Blue In The Morning" (Polydor, 1973) fanden sich 13 Songs von Hill und zwei von Willie Nix. Mit Walter Horton und Doctor Ross teilte sich Hill die Split-LP "Sun Records Harmonica Classics" (Rounder, 1989).
"Gotta Boogie Baby" (P-Vine, 1995) und "Boogie In The Park" (Ace, 2001) hiessen zwei Compilations, die auf CD erschienen. Über eine Doppel-CD erstreckte sich "King Of The One Man Bands - Key Postwar Cuts 1949-1954" (JSP, 2008). Eine weitere Compilation hiess "A'Jumpin' & A'Shufflin' The Blues, 1950-1954" (Jasmine, 2019). Dazu finden sich Stücke von Joe Hill Louis auf diversen Blues-Samplern. 01/24