Amerikanischer Rock-Gitarrist, Sänger, Keyboarder, Songschreiber und Bandleader, geboren am 20. November 1947 in Wichita, Kansas, als Joseph Fidler. Er studierte an der Kent State University Oboe und Klarinette und spielte in verschiedenen lokalen Bands, zuerst Bass, später Gitarre.
Anfang 1968 wurde er Mitglied der Hard Rock-Band The James Gang. Walsh war auf den ersten vier James Gang-Alben "Yer' Album" (Bluesway, 1969), "James Gang Rides Again" (ABC, 1970), "Thirds" (ABC, 1971) und "Live In Concert" (ABC, 1971) zu hören. Es war die erfolgreichste Zeit dieser Band.
Dazu wurde er von B.B. King zu den Aufnahmen seiner Alben "Indianola Mississippi Seeds" (ABC, 1970) und " L.A. Midnight" (ABC, 1972) sowie von Jimmy Witherspoon für "Handbags And Gladrags" (ABC, 1971) beigezogen. 1971 kehrte Joe Walsh James Gang den Rücken, um eine Solokarriere zu starten.
Sein erstes eigenes Album "Barnstorm" (ABC/Dunhill, 1972) entstand mit Hilfe von Kenny Passarelli (e-b, vcl) und Joe Vitale (dm, perc, vcl, key, fl). Dazu kamen in einzelnen Songs Paul Harris (p), Al Perkins (pedal steel-g) und Chuck Rainey (e-b). Damit schaffte es Walsh auf Platz 79 der Billboard 200.
Mit der selben Kernformation, die sich auch Barnstorm nannte, sowie mit Rocke Grace (key, vcl), Joe Lala (perc) sowie Clydie King und Venetta Fields (vcl) entstand der Zweitling "The Smoker You Drink, The Player You Get" (ABC/Dunhill, 1973) – mit Platz 6 in den Billboard 200 äusserst erfolgreich.
Auf den nachfolgenden Alben "So What" (ABC/Dunhill, 1974) und "You Can't Argue With A Sick Mind" (ABC, 1976), einer Liveaufnahme, waren unter anderem die drei Eagles-Musiker Don Henley, Glenn Frey und Randy Meisner als Sänger in mehreren Tracks zu hören. Beide Alben tauchten in den Top-20 der Billboard 200 auf.
Während dieser Zeit wurde er auch zu Aufnahmen von Rick Derringer, The Fabulous Rhinestones, Stephen Stills, America, Hedge & Donna, Rick Roberts, Michael Stanley, Dan Fogelberg, Joe Vitali, Billy Preston, Ray Manzarek, Keith Moon, Rod Stewart, Jay Ferguson, Al Kooper, J.D. Souther, Bill Wyman und anderen beigezogen.
1976 wurde Joe Walsh als Nachfolger von Bernie Leadon Mitglied der Eagles. Walsh erstes Eagles-Album war der Millionenseller "Hotel California" (Asylum, 1976). Sein gemeinsam mit Don Felder eingespieltes Gitarrensolo im Titelstück wurde legendär. Walsh gehörte bis zum ersten Split der Band 1980 den Eagles an und war wieder dabei, als sich die Eagles 1994 reformierten und bis 2016, bis zu Glenn Freys Tod, weiterexistierten.
Auch während seiner Eagles-Zeit konnte Walsh Alben unter seinem eigenen Namen veröffentlichen. Das erste war "But Seriously, Folks..." (Asylum, 1978) und enthielt mit "Life's Been Good" auch eine erfolgreiche Single, die bis auf Platz 12 der Billboard Hot 100 kletterte. Das Album war sein zweites in den Top-10 der Billboard 200.
Walsh brachte im Laufe der Jahre neun weitere Singles in den amerikanischen Pop-Charts, doch keine war erfolgeicher als "Life's Been Good", seine heimliche US-Nationalhymne bei seiner Jux-US-Präsidentschafts-Kandidatur 1980. "There Goes The Neighborhood" (Asylum, 1981) war ein weiteres Top-20-Album in den USA.
Die folgenden Alben "You Bought It-You Name It" (Warner, 1983), "The Confessor" (Warner, 1985), "Got Any Gum?" (Warner, 1987) und "Ordinary Average Guy" (Epic, 1991) verkauften sich nicht mehr so gut und belegten absteigend Plätze zwischen 48 und 112/113 in den Billboard 200.
Dort tauchte "Songs For A Dying Planet" (Pyramid, 1992) gar nicht mehr auf. "Jump The Blues Away" (Verve, 1989) hiess in jener Zeit eine Aufnahme als Co-Leader zusammen mit Albert Collins und Etta James. Mit "Analog Man" (Fantasy, 2012), einem Top-15-Album in den Billboard 200, verzeichnete Walsh wieder einmal ein erfolgreiches Album.
"All Night Long: Live in Dallas" (The Orchard, 2013) nannte sich eine Liveaufnahme, die Walsh und Begleitband bei einem Auftritt 1981 in Dallas, Texas. Von Joe Wash erschienen eine Reihe von Compilations, viele davon solche, die ihn als Mitglied von James Gang zeigen. "The Best of Joe Walsh" (ABC, 1978) war die erste eigene Compilation, die nach seiner Zeit beim Label "ABC" erschien.
Während und nach seiner Zeit bei den Eagles wurde er auch von Ringo Starr, REO Speedwagon, Andy Gibb, Carl Palmer, Warren Zevon, Beach Boys, John Entwistle, Don Henley, Lionel Ritchie, Michael McDonald, Steve Winwood, Richard Marx, Wilson Phillips, Bob Seeger, Fleetwood Mac, Foo Fighters, Kenny Chesney und anderen ins Studio geholt. 10/23