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John Carter

Amerikanischer Jazz-Klarinettist, Tenor- und Altsaxophonist, Flötist, Komponist und Bandleader geboren am 24. September 1929 in Forth Worth, Texas, der selben Stadt, in der auch Ornette Coleman, Charles Moffet, Prince Lasha und Dewey Redman aufwuchsen.



Zwischen 1949 und 1961 war Carter Lehrer an den öffentlichen Schulen seiner Geburtsstadt. Carter spielte Ende der 1940er Jahre in Fort Worth gemeinsam mit Ornette Coleman und Charles Moffett und unterrichtete Julius Hemphill.

 

1961 zog er aus beruflichen Gründen an die amerikanische Westküste. 1964 gründete er in Los Angeles mit dem Trompeter Bobby Bradford das New Art Jazz Ensemble. Damit begann eine jahrelange Zusammenarbeit (siehe Bobby Bradford & John Carter), die in Gruppen wie Bobby Bradford-John Carter Quintet und John Carter & Bobby Bradford Quartet fortgesetzt wurde.

 

Von Carter erschienen eine ganze Reihe von weiteren Aufnahmen. "Echoes From Rudolph's" (Ibedon, 1977) zeigt Carter am 6. September 1976 und am 14. Juli 1977 in Begleitung von Stanley Carter (b, e-b) und William Jeffrey (dm) sowie teilweise mit Chris Carter (cymbals) und  Melba Joyce (vcl). Die LP erschien in einer Auflage von nur gerade 550 Stück.

 

Sie wurde später als CD 1 einer gleichnamigen Doppel-CD (NoBusiness, 2015) wiederveröffentlicht. CD 2 enthielt bisher noch nie veröffentlichte Aufnahmen einer Radiosession des Stammtrios vom 19. März 1977 beim Sender KPFK in Los Angeles. "Variations" (Moers, 1979) hiess eine Aufnahme des John Carter Quintets mit Bradford, Bob Stewart (tuba), James Newton (fl), und Phillip Wilson (dm).

 

Das John Carter Quintet mit Bradford, Newton, Roberto Miranda (b) und William Jeffrey (dm) nahm wenig später mit "Night Fire" (Black Saint, 1981) ein zweites Album auf. Einen Tag nach der Session zu "Variations" im August 1979 entstand im selben Studio in Düsseldorf "A Suite Of Early American Folk Pieces For Solo-Clarinet" (Moers, 1979).

 

Die Rückbesinnung auf die Tradition seiner Vorfahren fand vor allem ihren Niederschlag in der fünfteiligen Suite "Roots and Folklore: Episodes In The Development of American Folk Music", die Carter im Laufe der 1980er Jahre einspielte. Darin schildert der Komponist die Geschichte seiner Vorfahren, die als Sklaven von Afrika nach Amerika und Europa verschleppt wurden.

 

Die erste Aufnahme in dieser Reihe war "Dauwhe" (Black Saint, 1982) mit Charles Owens (cl, oboe, ss), James Newton (fl), Bobby Bradford (co), Red Callender (tuba), Roberto Miranda (b), Luis Peralta (perc) und William Jeffrey (dm). Der zweite Teil trug den Titel "Castles Of Ghana" (Gramavision, 1986).

 

Dafür holte Carter seinen Dauerpartner Bobby Bradford sowie Marty Ehrlich (bcl, gongs, bells), Benny Powell (tb), Baikida Carroll (tp, vcl), Theresa Nenoure (vio, vcl), Richard Davis (b) und Andrew Cyrille (dm, perc) ins Studio.

 

Teil Nummer drei war "Dance Of The Love Ghosts" (Gramavision, 1987) mit Bradford, Ehrlich, Powell, Jenoure, Don Preston (synth, elect), Fred Hopkins (b) und drei afrikanischen Perkussionisten. "Fields" (Gramavision, 1988) nannte sich Teil vier.

 

Dafür griff Carter auf Ehrlich, Bradford, Powell, Jenoure, Preston und Cyrille zurück. Ein Bassist war nicht dabei. Abgeschlossen wurde diese Tetralogie mit "Shadows On A Wall" (Gramavision, 1989), eingespielt mit Ehrlich, Bradford, Powell, Preston, Jenoure, Hopkins, Cyrille sowie Bill Marshall (org) und drei Gopselsängerinnen und sänger.

 

Für das New Jazz Meeting Baden-Baden im November 1979 hatte Carter ein fast nur aus Klarinettisten bestehendes Ensemble zusammengestellt, das Clarinet Summit hiess und mit Ausnahme von Perry Robinson nur aus europäischen Klarinettisten bestand. Daraus wurde mit Alvin Batiste, David Murray und Jimmy Hamilton eine feste Gruppe, von der Aufnahmen erschienen (siehe Clarinet Summit).

 

Aufnahmen, die der italienische Schlagzeuger und Perkussionist Andrea Centazzo Ende der 1970er Jahre an der amerikanischen Westküste realisiert hatte, erschienen erst viel später unter dem Titel "USA Concerts West" (New Tone, 1996). John Carter war in einem der beiden langen Tracks vom 16. Juli 1979 im Trio mit Centazzo und Vinny Golia (reeds) zu hören.

 

Diese Aufnahme wurde zweigeteilt und auch auf der CD "The New US Concerts" (Ictus, 2006) veröffentlicht. Der andere Track von "USA Concerts West" war eine Duoaufnahme von Centazzo mit Gregg Goodman (p) vom 10. Dezember 1978.

 

Carter machte zudem Aufnahmen mit Bob Thiele, Vinny Golia, Tim Berne, David Murray, James Newton, John Lindberg, Horace Tapscott, Richard Grossman, Roberto Miranda und anderen. John Carter starb am 31. März 1991 61-jährig in Inglewood, California.                     11/24

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