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John Handy

Aktualisiert: 9. Apr.

Amerikanischer Jazz-Altsaxophonist, Pianist, Pädagoge, Komponist und Bandleader, geboren am 3. Februar 1933 in Dallas, Texas, als John Richard Handy III. Er begann 1949 Altsaxophon zu spielen und studierte am College Musiktheorie. Er spielte damals mit Gerald Wilson, Teddy Edwards und Frank Morgan.



1958 zog er nach New York City, wo er zwischen 1958 und 1959 bei Charles Mingus arbeitete und dort bei mehreren Aufnahmen des Bassisten mitmachte. Während seiner Zeit bei Mingus erschien seine erste eigene Aufnahme "In The Vernacular" (Roulette, 1959), eingespielt mit Richard Williams (tp), Roland Hanna (p), George Tucker (b) und Bobby Fuhlrodt oder Roy Haynes (dm).


"No Coast Jazz" (Roulette, 1960) mit Don Friedman (p), Bill Lee (b) und Lex Humphries (dm) war ein zweites Album. Für die Aufnahmen von "Jazz: John Handy III" (Roulette, 1962) waren Walter Bishop Jr. (p), Julian Euell (b) und Edgar Bateman (dm) seine Mitmusiker.


Ein Auftritt des John Handy Quintets mit Jerry Hahn (g), Michael White (vio), Don Thompson (b) und Terry Clarke (dm, glockenspiel) am Monterey Jazz Festival im September 1965 ist auf der LP "Recorded Live At The Monterey Jazz Festival" (Columbia, 1966) dokumentiert. Im Studio entstand mit den selben Musikern "The 2nd John Handy Album" (Columbia, 1966).


1994 kam das selbe Quintett noch einmal zusammen, um mit "Live At Yoshi's Nightspot" (Boulevard, 1995) eine Doppel-CD einzuspielen. "New View!" (Columbia, 1967) entstand mit dem New John Handy Quintet mit Pat Martino (g), Bobby Hutcherson (vibes), Albert Stinson (b) und Doug Sides (dm).


"Quote, Unquote" (Roulette, 1967) war im selben Jahr eine Compilation mit Stücken aus den ersten drei "Roulette"-Alben. Mit Michael White (vio), Mike Nock (p), Bruce Cale (b) und Larry Hancock (dm, perc) nahm er als John Handy Concert Ensemble "Projections" (Columbia, 1968) auf.


Nock und White gründeten danach mit Ron McClure (e-b) und Eddie Marshall (dm) The Fourth Way, eine der ersten Fusionbands der Musikgeschichte. "East Of The Sun (West Of The Moon)" (Vogue, 1969) war eine weitere Compilation mit "Roulette"-Material.


Nach dem Abschluss eines Musikstudiums an der San Francisco State University arbeitete Handy ab Ende der 1960er Jahre als Musikpädagoge. Dabei lehrte er unter anderem an der Stanford University, der University of California, Berkeley und der San Francisco State University. Sein "Concerto For Jazz Solist and Orchestra" (1970) wurde mit dem San Francisco Symphony Orchestra aufgeführt.


Nach Jahren ohne Aufnahmen legte er mit "Hard Work" (ABC und Impulse!, 1976) wieder einmal ein neues Album vor, mit dem er sich in poppige Gefilde wagte. Mitmusiker waren Mike Hoffmann (g), Hotep Cecil Barnard (key), Eddie "Bongo" Brown (perc), Chuck Rainey (e-b) und James Gadson (dm). Teilweise wurde Zakir Hussain (tabla) beigezogen.


Mit "Karuna Supreme" (MPS, 1976) drang Handy richtig in die Weltmusik vor. An seiner Seite spielte Ali Akbar Khan (sarod) als Co-Leader sowie Zakir Hussain (tabla) und Yogish S. Sahota (tambura). Mit den in grösseren Besetzungen eingespielten Alben "Carnival" (ABC Impulse!, 1977), "Handy Dandy Man" (Warner, 1978) und "Where Go The Boats" (Warner, 1978) kehrte Handy wieder zurück zu Soul Jazz und Funk.


Der nächste Abstecher in die Weltmusik war "Rainbow" (MPS, 1981), ein Album, das mit Ali Akbar Khan (sarod) und Dr. L. Subramaniam (vio) als Co-Leader sowie mit Shyam Kane (tabla) und Mary Johnson (tambura) als Mitmusiker entstand. Aufnahmen von Rainbow mit Handy, Ali Akbar Khan, L. Subbramanian und Zakir Hussain, mitgeschnitten live wurden unter dem Titel "John Handy's Rainbow Band 1979" (Hi Hat, 2018) zugänglich gemacht.


Auf "Bebop And Beyond" (Concord, 1984) bewegte er sich wieder in gewohnten Jazzkreisen mit Mel Martin (ts, ss), Warren Gale (tp, flh), Georges Cables (p), Frank Tusa (b) und Eddie Marshall (dm) als Mitmusiker bzw. Co-Leader. "Excursion In Blue" (Quartet, 1988) zeigt Handy als Leader in Aufnahmen von 1986 mit Buddy Montgomery oder Jim McNeely (p), Rufus Reid (b) und Billy Hart oder Eddie Marshall (dm).


Mit der Formatgion Class nahm er "Centerpiece" (Milestone, 1989) auf. Seine Mitmusiker waren Bill Bell oder Flip Nunez (p), Arlington Houston oder Herbie Lewis (b) sowie Dexter Gordon Story oder Eddie Marshall (dm). Für einzelne Stücke wurde John "Buddy" Conner (vcl) dazugeholt. Mit "John Handy's Musical Dreamland" (Boulevard, 1991) zielte er noch einmal in Richtung Weltmusik mit David Friesen (e-b), Vikash Maharaj (sarod), Pandit Prakash Maharaj (tabla) und Günther Paust (tanpura).


Unter dem Titel "Mosaic Select" (Mosaic, 2009) wurden auf drei CDs die Aufnahmen für "Columbia" zusammengefasst. Seine drei ersten Alben, die damals bei "Roulette" erschienen, wurden unter dem Titel "Three Classic Albums Plus" (Avid Jazz, 2020) auf einer Doppel-CD zusammengefasst. Ergänzt wurden diese Aufnahmen mit einem Grossteil des Albums "Mingus Ah Hum" (Columbia, 1959) von Charles Mingus, bei deren Aufnahmen Handy mitgewirkt hatte.


John Handy war auch Mitglied der Formationen Brass Fever, Mingus Big Band, Mingus Dynasty, Paul Barnes And His Polo Players und The December Band. Er ist zudem auf Aufnahmen von Dr. L. Subramaniam, Pete Escovedo, Sonny Stitt, Sun Ra zu hören und machte bei der Fertigstellung des Mingus-Spätwerkes "Epitaph" (Columbia, 1990) mit.


Sein Sohn Craig Handy ist ebenfalls als Jazz-Saxophonist, Klarinettist, Flötist und Bandleader tätig. 04/24

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