Amerikanischer Avantgarde-Komponist, geboren am 22. Januar 1886 in Henderson, Kentucky. John Joseph Becker, wie er mit vollem Namen hiess, studierte am Cincinnati Conservatory und am Wisconsin Conservatory bei Wilhelm Middelschulte und Alexander von Fielitz und wirkte als Lehrer und Chorleiter.
Er zählt zu den American Five, einer Gruppe von Avantgarde-Komponisten, der zudem noch Charles Ives, Carl Ruggles, Henry Cowell und Wallingford Riegger zugerechnet wurden. Beckers Werke waren häufig atonal oder polytonal und von Dissonanzen geprägt.
Er komponierte drei Opern, zwei Chormessen und eine Passion, Sinfonien, Instrumentalkonzerte sowie kammermusikalische Werke. Besonders bekannt wurden seine "Symphonia brevis" von 1929 und "The Abongo - A Primitive Dance" von 1933. Becker starb einen Tag vor seinem 75. Geburtstag am 21. Januar 1961 in Wilmette, Illinois.
Beckers Musik wurde nach seinem Tod auf mehreren Schallplatten verewigt. Nur zwei CD enthielten bisher ausschliesslich Werke von Becker. Auf der ersten (Koch, 1994) fanden sich seine "Soundpieces 1 & 5" und das "Concerto Arabesque", gespielt vom Monadnock Festival Orchestra unter James Volle mit Anthony De Mare oder Myron Romanul (p) sowie Susan Narucki (soprano) als Solistinnen bzw. Solisten.
Alle Soundpieces wurden unter dem Titel "Soundpieces 1-7" (New World, 2020), gespielt vom Flux Quartet, auf einer Doppel-CD veröffentlicht. Andere Schallplatten teilte sich Becker mit Ruth Crawford Seeger, Stefan Wolpe, Kenneth Gaburo, Pauline Oliveros, Henry Cowell, Charles Ives und anderen.