Amerikanischer Alt-, Tenor- und Baritonsaxophonist, Klarinettist, Komponist und Bandleader, geboren am 1. April 1920 in Philadelphia, Pennsylvania. Er studierte klassische Klarinette bei Joseph Gigliotti vom Philadelphia Orchestra und später bei Leon Russianoff an der Manhattan School of Music. Seine Kompositionslehrer waren Ernst Toch und Alexei Haieff.
Von 1937 bis 1938 trat LaPorta mit dem American Youth Symphony Orchestra unter Leopold Stokowski und Sylvan Levine auf. Seine professionelle Karriere als Jazzmusiker begann er 1942 als Klarinettist in Bob Chesters Swing-Band. Von 1944 bis 1946 war er Mitglied der Big Band von Woody Herman. Danach arbeitete er in New York City mit dem Pianisten Lennie Tristano.
1953 bis 1955 arbeitete er im Jazz Composers Workshop von Charles Mingus. Aufnahmen dieses Ensembles vom 31. Oktober 1954 und vom 30. Januar 1955 in unterschiedlichen Besetzungen erschienen auf der LP "Jazz Composers Workshop" (Savoy, 1956). Neben Charles Mingus (b) und LaPorta waren auch Wally Cirillo (p) und Teo Macero (ts, bars) als Co-Leader aufgeführt.
Dazu kamen als Mitmusiker George Barrow (bars, ts), Mal Waldron (p) sowie Kenny Clarke oder Rudy Nichols (dm). LaPorta und Mingus machten im Dezember 1954 auch Aufnahmen als Co-Leader einer Gruppe mit Teo Macero (ts), Thad Jones (tp), Jackson Wiley (cello) und Clem De Rosa (dm). Je vier Stücke erschienen als "Jazzical Moods, Vol. 1 bzw. Vol. 2" (beide Period, 1955) auf 10"-EPs.
Sieben der acht Stücke wurden später unter Mingus' Namen auf der LP "The Jazz Experiments Of Charlie Mingus" (Bethlehem, 1956) sowie unter dem Gruppennamen The Charles Mingus Modernists auf der LP "Jazz Experiment" (Jazztone, 1957) wieder veröffentlicht. "The John LaPorta Quintet" (Debut, 1954) war ein 10"-Album, auf der LaPorta in Aufnahmen vom 9. März 1954 zusammen mit Louis Mucci (tp), Wally Cirillo (p), Richard Carter (b) und Ed Shaughnessy (dm) am Werk zu hören war.
Ein weiteres 10"-Album war "Three Moods" (Debut, 1955). Es enthielt Aufnahmen vom April und Juni 1955 mit Louis Mucci (tp), Barry Galbraith (g), Richard Carter (b) und Charlie Perry (dm). Auf der LP "Conceptions" (Debut, 1956) sind LaPorta (cl, as), Sol Schlinger (bars), Lou Mucci (tp), Sonny Russo (tb), Wally Cirillo (p), Wendell Marshall (b) und Clem De Rosa (dm) in Septett-, Quartett- und Duo-Aufnahmen vom Juni 1956 zu hören.
Diese Aufnahmen wurden später unter dem Titel "Theme And Variations" (Fantasy, 2002) wieder veröffentlicht. Dazu wurde die CD mit weiteren Aufnahmen aus jener Zeit erweitert. Dabei handelte es sich um zwei Themen und 12 Variationen davon, die zwischen Dezember 1957 und Januar 1958 ohne Barrow und Schlinger, dafür aber mit Larry Wilcox (ts) aufgenommen worden waren.
"The Clarinet Artistry Of John LaPorta" (Debut, 1957) hiess ein Album mit Aufnahmen vom Januar 1957. Auf der A-Seite ist LaPorta im Duo mit Zita Carno (p) zu hören, auf der B-Seite im Trio mit Jack Keller (p) und Clem De Rosa (dm). Ab Mitte der 1950er Jahre konzentrierte sich LaPorta auf die Lehrtätigkeit, zunächst an der Manhattan School of Music, ab 1963 am Berklee College of Music.
In jener Zeit trat nur noch unregelmässig auf. Er verfasste 15 Bücher über Musikerziehung und mehr als zweihundert Kompositionen. Für "Everest Recording" nahm er Igor Strawinskys "Ebony Concerto" auf. 1957 spielte er mit dem New York Philharmonic Orchestra unter Leonard Bernstein Teo Maceros Werk "Fusion" ein. Ab 1985 war er wieder als Jazzmusiker aktiv.
In den 1990er Jahren verfasste er die Autobiographie "Playing It By Ear". Fünf Jahre vor seinem Tod erschien sein letztes Album "Life Cycle" (Civil Defense League, 1999). Darauf wurde er von Rick Peckham (g), Bill Stinnett (b) und Joe Hunt (dm) begleitet. John LaPorta starb am 12. Mai 2004 im Alter von 84 Jahren in Sarasota, Florida.
Er arbeitete als Sideman für Herb Pomeroy, Kenny Clarke, Phil Wilson, Rusty Dedrick, Donald Byrd, Lester Young, Miles Davis, Max Roach, Ray Brown, Fats Navarro, Buddy Rich, Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Duke Ellington, Gunther Schuller, Billy Eckstine, Hank Mobley, Bill Evans, Buddy Rich, Bill Harris, Fats Navarro, Oscar Pettiford, Helen Merrill, Neal Hefti, Johnny Mathis und andere.
"John LaPorta Quintet, Quartet, Trio & Duo - Complete Debut Recordings" (Lone Hill Jazz, 2008) hiess vier Jahre nach seinem Tod eine Compilation in Form einer Doppel-CD mit den frühen "Debut"- bzw. "Fantasy"-Aufnahmen, die acht bisher unveröffentlichte Tracks enthielt. Auf zwei weiteren Compilations wurden 2021 bei "Fresh Sound" Alben von LaPorta gemeinsam wiederveröffentlicht. 01/24