top of page
musicmakermark

John Lurie

Amerikanischer Multiinstrumentalist/Sänger, Schauspieler, Komponist und Bandleader, geboren am 14. Dezember 1952 in Minneapolis, Minnesota. Er ist Bruder des Pianisten, Keyboarders und Komponisten Evan Lurie. John spielte zuerst Mundharmonika, Gitarre und Harfe, arbeitete für John Lee Hooker und Canned Heat, schrieb Film- und Ballettmusiken.



Dazu trat Lurie in Undergroundfilmen als Schauspieler auf. Ende der 1970er Jahre spielte er bei Pere Ubu und den Cramps. 1979 gründete er in New York mit seinem Bruder Evan Lurie sowie mit Arto Lindsay (g), Steve Picollo (b) und Anton Fier (dm) die Fake-Jazz-Band Lounge Lizards. Dieses existierte nach mehreren Alben und trotz vielen Besetzungswechseln 20 Jahre lang, von 1978 bis 1998.


Daneben initiierte Lurie immer wieder Projekte unter eigenem Namen. Mit Musikern aus dem Umkreis seiner Formation Lounge Lizards spielte er die Musik zu drei Filmen des Kultregisseurs Jim Jarmusch ein. Auf der LP "Music From The Original Scores: Stranger Than Paradise And The Resurrection Of Albert Ayler" (Crammed, 1985), gleichzeitig Volume 7 der "Made To Measure"-Reihe dieses Labels, fanden sich gleich zwei Soundtracks von Jarmusch-Filmen.

 

Derjenige für "Stranger Than Paradise" war vom Paradise Quartet mit Mary Rowell und Kay Stern (vio), Jill Jaffe (viola) und Eugene Moye (cello), aufgenommen worden. Einer der Tracks, "Bella By Barlight" (1984), wurde später auch vom Kronos Quartet aufgegriffen und auf der CD "Winter Was Hard" (Nonesuch, 1988) veröffentlicht.

 

Zudem spielte das Balanescu Quartet später auch das Werk "Stranger Than Paradise" nochmals ein. Diese Version wurde zusammen mit zwei Werken von David Byrne sowie einem von Michael Torke auf einer CD (Argo, 1992) herausgebracht.

 

Die beiden  Paradise Quartet-Musikerinnen Mary Rowell und Jill Jaffe (vio) waren zusammen mit John Lurie (as, ss), Curtis Fowlkes (tb), Art Lindsay (g), Tony Garnier (b), E.J. Rodriguez und Toni Nogueira (perc) sowie Douglas Browne (dm) auch auch auf dem zweiten Soundtrack "The Resurrection Of Albert Ayler" mit von der Partie.

 

Auch Luries zweite eigene LP "Down By Law" (Crammed, 1987) enthielt zwei Soundtracks. Derjenige für "Down By Law" war ein Werk von John Lurie (as), Arto Lindsay (g), Marc Ribot (g, tp, banjo), Curtis Fowlkes (tb), Peter Zummo (tp, tb) und E.J. Rodriguez und Naná Vasconcelos (perc). John Lurie neben Tom Waits und Roberto Benigni auch als Schauspieler zu sehen.

 

Auf den Stücken für "Variety" waren John Lurie (as, hca), Evan Lurie (p), Paul Mcgovern (as), Anders Gaardmand (bars) zu hören. In beiden Fällen agierten Tony Garnier (e-b) und Douglas Browne (dm, perc) als Rhythmusgruppe. "Down By Law" erschien als Volume 14 der "Made To Measure"-Reihe.

 

Später schrieb Lurie auch Teile des Soundtracks zu "Mystery Train" (Milan, 1989). Die Songs spielte Lurie (g, vcl) mit dem Duo Tony Garner (e-b) und Douglas Browne (dm) ein. Dazu wurden für diesen Film Songs von Elvis Presley, Junior Parker, Otis Redding, Roy Orbison, Rufus Thomas, Bobby Blue Bland und The Bar-Kays benutzt.

 

Lurie komponierte und spielte den Grossteil des Soundtracks "The Days With Jacques" (Aqua Planet, 1994) ein. Der Rest der Tracks stammte vom Apnoe-Taucher Jacques Mayol, der zu Wal- und Delphingesängen sprach und um den es in diesem Film ging. "Excess Baggage" (Prophecy, 1997) enthielt Luries Musik zu einer Komödie.

 

"Fishing With John" (Strange & Beautiful Music, 1998) war der Soundtrack zur eigenen, gleichnamigen TV-Comedy-Serie, bei der John Lurie mit Schauspielern wie Dennis Hopper, Jim Jarmusch oder Tom Waits Fischen geht. Zwei der 23 Songs stammten aus der Feder von Tom Waits. Auf "African Swim & Manny And Lo" (Strange & Beautiful Music, 1999) wurde zwei weiteren Filmsoundtracks veröffentlicht.

 

Lurie war dabei mit Marc Ribot (g), Steven Bernstein (tp), John Medeski (org), Chris Wood (b) und vielen anderen Musikerinnen und Musikern zu hören. Eine Compilation mit Tracks aus diversen Lurie-Soundtracks stellte die Doppel-LP "Music from the Series, Painting With John" (The Royal Potato Family, 2024) dar. Vereinzelte Stücke stammten von Marvin Pontiac, einem Pseudonym von Lurie. Dazu kam ein Stücke von den Lounge Lizards.

 

Unter dem Gruppennamen John Lurie National Orchestra tat sich Lurie mit den beiden Schlagzeugern Billy Martin von Martin, Medeski & Wood sowie Calvin Weston zusammen. Das Volume 14 der "Made To Measure-Reihe "Men With Sticks" (Crammed, 1993) sowie "The Invention Of Animals" (Amulet, 2014) waren zwei Aufnahmen dieses Trios.

 

"The Legendary Marvin Pontiac - Greatest Hits" (Strange & Beauftiful Music, 2000) hiess ein Album des fiktiven Bluesmusikers Marvin Pontiac. Diese Figur war von John Lurie erfunden worden. Die Beilage zur CD enthielt eine Biografie über Pontiac, was dazu führte, dass Medien und Hörer zunächst glaubten, dass es sich tatsächlich um einen zeitlebens unterschätzten Musikers handelte.

 

Als Schauspieler trat er unter anderem in Wim Wenders "Paris, Texas" (1984), an der Seite von Madonna in "Desperately Seeking Susan" (1985), in David Lynch's "Wild At Heart" (1990) und als Apostel in Martin Scorcese's "The Last Temptation" (1988) auf. John Lurie ist zudem auf Aufnahmen von Tom Waits, der Ambitious Lovers, Seigen Ono, Ryuichi Sakomoto, der Red Hot Chilli Peppers, Elysian Fields und anderen zu hören.                           12/24

2 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page