Amerikanischer Soul-, R&B-, Gospel-, Jazz-, Blues- und Country-Sänger, geboren am 5. Januar 1932 in New Orleans, Louisiana. Wegen seines Stimmumfangs bekam er den Übernamen "The Tan Canary". Nachdem er die Schule verlassen hatte, wurde er Sänger, zunächst als Mitglied von Gospelgruppen wie The Soul Revivers und Bessie Griffins Consolators.
Seine Nachbarin, die Songschreiberin Dorothy LaBostrie, animierte ihn 1959 dazu, auf sekuläre Musikstile zu wechseln. Johnny Adams nahm ihren Song "I Won't Cry" (Ric, 1959) auf. Produziert wurde die Aufnahme von einem Teenager namens Mac Rebennack, der später als Dr. John bekannt wurde.
Der Song wurde ein lokaler Hit, so dass Adams für das selbe Label und unter der Aufsicht von Mac Rebennack oder Eddie Bo eine Reihe von weiteren Singles aufnehmen konnte. Seinen ersten nationalen Hit hatte er mit "A Losing Battle" (Ric, 1962), geschrieben von Mac Rebennack selber.
Die Single erreichte Platz 27 der Billboard R&B-Charts. 1963 verliess er "Ric Records" und spielte für Labels wie "Gone Records", "Modern Records" und "Watch Records" eine Reihe von weiteren, allerdings erfolglosen Singles ein. Erst als er 1968 von Shelby Singleton für dessen "SSS International Records" unter Vertrag genommen wurde, hatte er wieder Erfolg.
"Release Me" (SSS, 1968) erreichte Platz 34 der R&B-Charts und Platz 82 der Billboard Hot 100. Adams hatte "Release Me" zuvor schon für "Watch Records" eingespielt. Seinen grössten Hit hatte Adams mit "Reconsider Me" (SSS, 1969). Diese Single stand auf Platz 8 der R&B-Charts und auf Platz 28 der Billboard Hot 100.
"I Can't Be All Bad" (SSS, 1969) und "I Won't Cry" (SSS, 1970) waren weitere kleine Hits. Bei letzterem Titel handelte es sich um eine Neuaufnahme seiner allerersten Single. Mit "Heart & Soul" (SSS, 1970) konnte er auch ein erstes Album veröffentlichen. 1971 verliess er "SSS International" und machte im Laufe der Jahre viele erfolglose Aufnahmen für diverse Labels, darunter auch "Atlantic" und "Ariola".
In jener Zeit entstanden auch die Alben "Stand By Me" (Chelsea, 1976), "The Sweet Country Voice Of Johnny Adams" (Hep' Me, 1977), "The Many Sides Of Johnny Adams" (Hep' Me, 1978) und "After All The Good Is Gone" (Ariola, 1978). 1983 wurde er von "Rounder" unter Vertrag genommen, wo er im Laufe der Jahre, beginnend mit "From The Heart" (Rounder, 1984) rund ein Dutzend hochgelobte Alben herausgab.
Darunter befanden sich Tributalben für Percy Mayfield und Doc Pomus sowie das jazz-nahe Album "Good Morning Heartache" (Rounder, 1996) mit Stücken von George Gershwin und Harold Arlen. Für die "Rounder"-Alben erhielt er mehrere Auszeichnungen. Er ging auf Tournee und machte bei Aufnahmen von Aaron Neville, Harry Connick Jr., Lonnie Smith und Dr. John mit.
Johnny Adams starb am 14. September 1998 66-jährig in Baton Rouge, Louisiana. Von Johnny Adams erschienen schon zu Lebezeiten erste Compilations. Nach seinem Tod kamen weitere dazu.
Es waren dies "There Is Always One More Time" (Rounder, 2000), "Released ... A Memorial Album" (RPM, 2001), die Doppel-CD "Chasing Rainbows...The Tan Canary New Orleans Soul 1969-1981" (Shout!, 2007), "I Won't Cry The Complete Ric & Ron Singles 1959-1964" (Ace, 2015), "Release Me: The SSS And Pacemaker Sides 1966-1973" (Playback, 2023) und andere. 01/24