Amerikanischer Soul-Singer/Songwriter und Produzent, geboren am 3. Februar 1939 in Morganton, North Carolina. Seine ersten kleinen Erfolge feierte er in der Region um Detroit, Michgan, mit Jackey Beavers als Partner als Johnny & Jackey. Das Duo veröffentlichte 1959 bzw. 1960 zwei Singles für "Anna Records", das im Mitbesitz von Gwen Gordy, der Schwester von Berry Gordy ("Motown") war.
Danach folgten mehrere, ebenso erfolglose Singles für das "Tri-Phi"-Label, an dem Gordy ebenfalls mitbeteiligt war. Als "Tri-Phi" Mitte der 1960er Jahre von "Motown" übernommen wurde, begannen Bristol und der andere "Tri-Phi"-Mitbesitzer Harvey Fuqua als Produzenten und Songschreiber für dieses Label zu arbeiten.
Das Produzentenduo hatte mehrere Hits: "Ain't No Mountain High Enough" (1967), "Your Precious Love" (1967) und "If I Could Build My Whole World Around You" (1968) von Marvin Gaye und Tammi Terrell; "Twenty-Five Miles" (1969) von Edwin Starr sowie "My Whole World Ended (The Moment You Left Me)" (1969) von David Ruffin.
Bristol selber war als Produzent allein oder als Songschreiber ebenfalls hocherfolgreich. Er hatte Hits mit "These Things Will Keep Me Loving You" (1966) von The Velvettes; "I Don't Want To Do Wrong" (1971) und "Daddy Could Swear, I Declare" (1973) von Gladys Knight & The Pips sowie "What Does It Take (To Win Your Love)" (1969), "Gotta Hold On To This Feeling" (1970), "Way Back Home" (1971) und "Walk in the Night" (1971) von Jr. Walker & The All Stars.
Er produzierte für "Motown" das erste Album "That's How Love Goes" (1972) von Jermaine Jackson sowie die letzten Singles von Diana Ross & The Supremes und von Smokey Robinson & The Miracles, bevor beide Gruppe ihre Leadsänger verloren. Die letzte Single von Diana Ross & The Supremes war "Someday We'll Be Together" (1969), war ein Cover eines Songs von Johnny & Jackey von 1961, den Bristol, Beavers und Fuqua geschrieben hatten. Bristol sang bei den Aufnahmen der Supremes mit.
Die Supremes hatten damit einen Nummer-1-Hit sowohl bei den Billboard Hot 100, als auch bei den R&B-Singles. Selbst in England schaute Platz 13 heraus. Der Song wurde auch auf dem Album "Cream of the Crop" (Motown, 1969) veröffentlicht, dem letzten Album, bevor Diana Ross die Supremes verliess.
Bristol verliess 1973 "Motown" und ging als Produzent zu "CBS". Dort arbeitete er mit Randy Crawford, Marlena Shaw, Johnny Mathis und Boz Scaggs zusammen. Er wollte aber eine Karriere als Solosänger einschlagen und unterschrieb deshalb einen Vertrag mit "MGM". Dort veröffentlichte er die beiden erfolgreichen Alben "Hang On In There Baby" (MGM, 1974) und "Feeling The Magic" (MGM, 1975) sowie mehrere Singles, die in den Charts auftauchten.
Das erste Album war das chartsmässig erfolgreichste. Es stand auf Platz 82 der Billboard 200, auf Platz 7 bei den US-R&B-Alben und auf Platz 12 in England. Darunter befanden sich "Hang on in There Baby" (1974, #8 Billboard Hot 100, #2 R&B und #3 UK), "You and I" (1974, #20 R&B), "Leave My World" (1975, #23 R&B) und "Do It To My Mind" (1976, #5 R&B).
Er nahm auch die erste Fassung des Songs "Love Me For A Reason" auf, der später für The Osmonds ein Riesenhit wurde. Mit "Bristol's Crème" (1976) und "Strangers" (1978) konnte er auf "Atlantic" zwei weitere Alben veröffentlichen. Parallel dazu war er immer noch als Produzent für "CBS" tätig, so für Boz Scaggs, Tom Jones, Tavares, Margie Joseph und The Jackson Sisters.
Anfang der 1980er Jahre war Bristol vor allem in Europa populär. "My Guy-My Girl" (Hansa, 1980), ein Duett mit Amii Stewart rückte auf Platz 39 der englischen Singlecharts vor und fand sich auch auf Platz 63 der Billboard Hot 100 sowie auf Platz 76 deer R&B-Singlecharts. Mit "Love No Longer Has A Hold On Me" (Handshake, 1980) und "Take Me Down" (Handshake, 1981) hatte er zwei Club-Hits.
Das dazugehörende Album "Free To Be Me" (Handshake, 1981) blieb aber erfolglos. Danach dauerte es acht Jahre, bis Bristol wieder zu Aufnahmen kam. Zwischen 1989 und 1991 konnte er ein paar weitere Singles veröffentlichen. "Life & Love" (P-Vine, 1993) war ein Album für den japanischen Markt, gefolgt vom letzten Album "Come To Me" (Bushka, 1994).
Johnny Bristol starb am 21. März 2004 im Brighton Township, Michigan, 65-jährig. Sein Schaffen wurde auf mehreren Compilations zusammengefasst. Diese hiessen "The Best Of Johnny Bristol" (Polydor, 1976), "Hang On In There Baby" (Spectrum, 1994), "The MGM Collection" (Hip-o Select und Polydor, 2004) sowie "Modern Soul Classics (1974-1981)" (Play Back, 2016).