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Johnny Dankworth

  • musicmakermark
  • vor 20 Stunden
  • 3 Min. Lesezeit

Britischer Jazz-Saxophonist, Klarinettist, Komponist und Bandleader, geboren am 20. September 1927 in Woodford, Essex. Er stammte aus einer Musikerfamilie und lernte zuerst Klavier und Violine. Nachdem er Aufnahmen von Benny Goodman gehört hatte, wechselte er mit 16 Jahren zur Klarinette.



Zum Altsaxophon kam er, als er Johnny Hodges hörte. Nach dem Studium an der Royal Academy of Music in London und der Militärzeit begann er professionell zu spielen. Zunächst arbeitete er als Schiffsmusiker, bevor er Mitglied der Bands von Tito Burns und Ted Heath wurde.

 

Seine ersten Plattenaufnahmen machte er am 13. September 1944 als Mitglied der Band Freddie Mirfield & His Garbage Men, als diese Band die Schellack-Schallplatte "Good Old Wagon Blues/Miss Annabelle Lee" (Decca, 1945) einspielte. Weitere Aufnahmen machte er gegen Ende der 1940er Jahre mit dem Victor Feldman Quartet und als Mitglied der Gruppe Alan Dean And His Be-Boppers.

 

"Mop-Mop/Lady Byrd" (Cupol, 1950) hiess seine erste Aufnahme unter eigenem Namen. Das Johnny Dankworth Quartet bestand neben dem Leader aus Eddie Thompson (p), Bert Howard (b) und Victor Feldman (dm). Im selben Jahr wurde er vom Melody Maker zum "Musiker des Jahres" gewählt und in die Melody Maker All-Stars berufen.

 

Er spielte in Paris beim dortigen Jazzfestival mit Charlie Parker und schloss sich danach für eine Schweden-Tournee Sidney Bechet an. Es folgten Aufnahmen mit The Johnny Dankworth Seven, Swinging Swedes und The Cool Britons.

 

1953 gründete Dankworth eine eigene Bigband, mit der er 1959 am Newport Jazz Festival spielte, im "Birdland" in New York und mehrfach in Grossbritannien als Begleitband von Duke Ellington auftrat. John Dankworth blieb mit Ellington befreundet, nahm auch dessen Arrangements und Titel mit seiner Bigband auf und spielte nach dem Tod Ellingtons mit der Ghostband unter Leitung von Mercer Ellington.

 

Ab 1951 machte in vielen Dankworth-Bands die Sängerin Cleo Laine mit, die Dankworth 1958 heiratete. Ab Ende der 1950er Jahre begann Dankworth zu komponieren. Gemeinsam mit Mátyás Seiber schrieb er 1959 die Third-Stream-Komposition "Improvisations für Jazzband und Orchester".

 

Ab Mai 1959 nannte er seine Band Johnny Dankworth Orchestra. Er komponierte oft für Film und Fernsehen. Am bekanntesten ist die Erkennungsmelodie für die TV-Serie "Mit Schirm, Charme und Melone" (The Avengers), die 1961 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde. 1964 nahm er mit Clark Terry, Bob Brookmeyer, Zoot Sims, Phil Woods, Lucky Thompson und anderen sein Werk "The Zodiac Variations" auf.

 

Seine Arrangements und seine ausgedehnten Werke wie die Jazz-Oper "Sweeney Agonistes" lebten von Raffinessen hinsichtlich Klangfarben und waren komplex gestaltet. Zu den Mitgliedern seiner Big Band gehörten ab den 1960er Jahren Musiker wie Tony Coe, Mike Gibbs, Peter King, Dudley Moore, John Taylor und Kenny Wheeler.

 

Auch Dave Holland, John McLaughlin, Tubby Hayes, Dick Morrissey und Stan Sulzmann spielten gelegentlich in seiner Band. Dankworth begleitete mit seinem Orchester Nat King Cole, Sarah Vaughan, Gerry Mulligan auf Tourneen und bei einzelnen Konzerten Lionel Hampton und Ella Fitzgerald. Er arbeitete mit George Shearing, Toots Thielemans, Benny Goodman, Herbie Hancock, Tadd Dameron, Slam Stewart und Oscar Peterson.

 

Er veröffentlichte unter seinem Namen oder unter Bandnamen wie John Dankworth Paul Hart Octet, Johnny Dankworth Club XI Quartet, Johnny Dankworth's Cool Britons, The Alec & John Dankworth Generation Big Band, The Dankworth Big Band, The John Dankworth Orchestra, The John Dankworth Quartet oder The Johnny Dankworth Seven Dutzende von Aufnahmen.

 

Bei discogs.com kommt Dankworth auf über 120 Credits als Musiker sowie auf über 270 als Komponist. Dankworths Schaffen wurde auf diversen Compilations dargestellt. Stücke von ihm und seiner Frau Cleo Laine fanden sich auf dem 4-CD-Set "I Hear Music: A Celebration Of Their Life & Work" (Salvo, 2007). "Three Early LPs And More" (Avid, 2008) und "Let's Slip Away - Film And TV 1960-1973" (Eclipse, 2009) erstreckten sich über je zwei CDs.

 

2006 wurde Dankworth durch Königin Elisabeth II. als erster britischer Jazzmusiker als Knight Bachelor zum Ritter geschlagen, nachdem er zuvor bereits als Commander of the Order of the British Empire (CBE) ausgezeichnet worden war. Seine Frau Cleo Laine war 1997 als Dame Commander of the Order of the British Empire (DBE) geadelt worden.

 

Dankworth war mit seiner Frau eine prominente Figur in der britischen Jazzszene und der Ehrenpräsident des National Jazz Center. 1984 bis 1986 war er Professor am Gresham College in London, wo er auch öffentliche Vorlesungen gab. In seinem Landsitz "The Stables" mit angeschlossenem Kultur- und Theaterzentrum organisierte er über lange Jahre regelmässig Sommerschulen.

 

Johnny Dankworth starb am 7. Februar 2010 82-jährig in Marylebone, London.                                                                                            04/25

 

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