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Jon Anderson

Englischer Rock und Prog Rock-Sänger, Keyboarder, Bandleader und Komponist, geboren am 25. Oktober 1944 in Accrington, Lancashire, als John Roy Anderson. Erste musikalische Gehversuche machte er als Waschboard-Spieler in der Little John's Skiffle Group, die Songs von Lonnie Donegan und anderen spielte.



Nachdem er im Alter von 15 Jahren die Schule verliess, hatte er diverse Jobs. Für eine Karriere als Fussballer erwies er sich mit einer Körpergrösse von 1,65 Metern als zu klein und zu fragil gebaut. Seine erste richtige Band waren Anfang/Mitte der 1960er Jahre The Warriors, bestehend aus seinem Bruder Tony Anderson (vcl) sowie aus Brian Chapman, Rod Hill und/oder Mike Brereton (g), David Foster (e-b) und Ian Wallace (dm).

 

Im Juni 1968 traf er in einem Londoner Club auf Chris Squire (e-b), der ihn mit Peter Banks (g) bekannt machte. Banks war daran, mit Squire, Clive Bailey (g), Paul Rutledge (e-b) und Robert Hagger (dm) eine neue Band mit dem Namen Mabel Greer's Toyshop auf die Beine zu stellen, die Soul-Covers und West Coast-beeinflusste Musik spielte.

 

Nach diversen Umbesetzungen entstand mit Jon Anderson (vcl), Peter Banks (g), Tony Kaye (org), Chris Squire (e-b) und Bill Bruford (dm) ein Lineup, das sich fortan Yes nannte. Beginnend mit dem Debutalbum "Yes" (Atlantic, 1969) entwickelte sich die Gruppe zu einer der wichtigsten, erfolgreichsten und langlebigsten Progressive Rock-Bands der Geschichte.

 

Noch während der Anfangszeit bei Yes half Anderson auch bei King Crimson, einer anderen wichtigen Art-Rock-Band dieser Epoche aus, indem er auf einem Track des Albums "Lizard" (Island, 1970) die Rolle des Leadsängers übernahm. Nach dem achten Yes-Album "Relayer" (Atlantic, 1974) gönnte sich die Gruppe eine Pause, damit die einzelnen Mitglieder Soloprojekte realisieren konnten.

 

Jon Andersons erstes Album unter eigenem Namen war "Olias Of Sunhillow" (Atlantic, 1976), eingespielt im Alleingang. Die LP erreichte in England Platz 8 der Albumcharts, in den USA Platz 47 der Billboard 200. Mitte der 1970er Jahre kam es zur ersten Zusammenarbeit mit dem Keyboarder und Komponisten Evangelos Papathanassiou alias Vangelis, dem früheren Mitglied von Aphrodite's Child.

 

Nachdem Jon Anderson auf dem Vangelis-Album "Heaven And Hell" (RCA, 1975) erstmals im Umfeld des Griechen erstmals zu hören gewesen war, schlossen sich die beiden Musiker zu Jon & Vangelis zusammen, um mit "Short Stories" (Polydor, 1979), "The Friends Of Mr Cairo" (Polydor, 1981), "Private Collection" (Polydor, 1983) und "Page Of Life" (Arista, 1991) im Laufe der Jahre  mehrere gemeinsame Aufnahmen zu veröffentlichen.

 

Im März 1980 verliess Jon Anderson Yes im Streit. "Drama" (Atlantic, 1980) war das erste Yes-Album ohne den charakteristischen Gesang von Anderson. An seiner Stelle stand Trevor Horn vor dem Mikrofon. Anderson selber spielte mit "Song Of Seven" (Atlantic, 1980) ein zweites eigenes Album ein und engagierte je nach Stück eine ganze Reihe von Musikerinnen und Musikern.

 

Darunter befanden sich auch Clem Clempson (g) von Colosseum, Dick Morrisey (sax) von If oder Jack Bruce (e-b). Dazu kam in einem Song ein Streichquartett. Das Album erreichte mit Platz 38 in England und Platz 143 in den Billboard 200 nicht mehr die Chartsplatzierungen seines ersten Albums.

 

Andersons drittes eigenes Album hiess "Animation" (Atlantic, 1982). Bei den Aufnahmen wirkten teilweise wieder die selben Musiker mit, wie auf "Song Of Seven". Anderson war in jener Zeit auf dem Album "Crises" (Virgin, 1983) von Mike Oldfield zu hören, trat mit Béla Fleck & The Flecktones auf, spannte für einen Song mit Tangerine Dream zusammen.

 

1983 kehrte er zu Yes zurück, wo er bei den Aufnahmen des Bestseller-Albums "90125" (Atlantic, 1983) wieder vor dem Mikrofon stand. Ab Mitte der 1980er Jahre veröffentlichte Anderson weitere Alben unter eigenem Namen. "3 Ships" (Elektra, 1985) entstand zusammen mit dem Beyond War Philharmonic Orchestra und mehreren weiteren Musikern und Musikerinnen.

 

Bei "Music From The Film Scream For Help" (Atlantic, 1985) handelte es sich um einen Soundtrack, den Anderson mit John Paul Jones und Jimmy Page von Led Zeppelin sowie mit anderen Musikern aufgenommen hatte. "In The City Of Angels" (Columbia, 1988) entstand mit Hilfe von 14 Musikern wie Jimmy Haslip (e-b), Jeff Porcaro (dm), Mike Poraro (e-b), David Paich (key), Steve Lukather (g) und Steve Porcaro (key).

 

Mit dem London Philharmonic Orchestra, dem English Chamber Orchestra, einem Gospelchor sowie den früheren Yes-Musikern Steve Howe (g) und Bill Bruford (dm) als Co-Leader nahm Anderson "Symphonic Music Of Yes" (RCA Victor, 1993) auf. Auf "Change We Must" (EMI, 1994) war erneut ein Orchester zu hören, dazu auch Andersons Tochter Jade (vcl).

 

"Deseo" (Windham Hill, 1994) erschien auf einem New Age-Label und zeigte Anderson in Begleitung von Latin-Musikern. Von diesem Album erschien unter dem Titel "The Deseo Remixes" (High Street, 1995) eine Remix-Version mit Bearbeitungen von Deep Forest, Transglobal Underground, Future Sound Of London und Global Communication.

 

"Angels Embrace" (Higher Octave Music, 1995) wurde fast im Alleingang eingespielt. Mit "Toltec (High Street, 1996) knüpfte Anderson mit 15 Mitmusikerinnen und Mitmusker wieder an das Latino-beeinflusste Album "Deseo" an. Die CD hätte ursprünglich "The Power of Silence" heissen sollen.

 

Für "The Promise Ring" (OmTown, 1997) nahm Anderson die Hilfe seiner neuen Ehefrau Jane Anderson (vcl) und des The Froggin' Peach Orchestras in Anspruch. Im gleichen Jahr erschien "EarthMotherEarth (Ellipsis Art, 1997), auf dem Tierstimmen und gesprochene Texte zu hören sind. "The More You Know" (Eagle, 1998) enstand im Quartett mit Jane Anderson (vcl), Francis Jocky (vcl, key) und Bobby Jocky (e-b, key).

 

Ab Mitte der 1990er Jahre tourte er mit vielen Yes-Songs im Repertoire durch die Lande. Von 1996 stammten die Aufnahmen für die CD "The Mother's Day Concert" (Voiceprint, 2006). Undatiert sind die Songs, die unter dem Titel "Live From La La Land" bzw. "Show Songs In Lala Land" ‎(beide Opio Media, 2006) auf einer Doppel-CD veröffentlicht wurden. Es handelte sich bei beiden Aufnahmen um das selbe Material.

 

Bis dato veröffentlichte Jon Anderson an die 30 Aufnahmen unter seinem Namen oder als Co-Leader. Mit dem früheren Yes-Keyboarder Rick Wakeman entstand im Duo "The Living Tree" (Gonzo Multimedia, 2010) und "The Living Tree In Concert Part One" (Gonzo Multimedia, 2011). 

 

"Better Late Than Never" (Ear Music, 2015) war eine CD/DVD der AndersonPonty Band mit Jean-Luc Ponty (vio) als Co-Leader. Diese Band spielte viele Yes-Klassiker. Als sich Yes später mehrmals reformierte, gehörte Anderson immer wieder der Gruppe an.

 

Ende der 1980er Jahre sang Anderson sowohl bei Yes in der Besetzung Jon Anderson, Alan White, Tony Kaye, Chris Squire und Trevor Rabin, als auch bei der Konkurrenzformation Anderson, Bruford, Wakeman, & Howe (ABWH). 1990 verschmolzen diese Bands wieder zu Yes. Er blieb bis 2004 und war dann wieder von 2010 bis 2018 Mitglied der Gruppe.

 

Einzelne Anderson-Songs erschienen auf den Compilations "Yessolos" (Atlantic, 1976), "The Yes Solo Family Album" (Connoisseur Collection, 1993), "Yes, Friends And Relatives" (Purple Pyramid, 1998) und "Yes, Friends And Relatives, Volume 2" (Eagle, 2000), die alle Auszüge aus den Solo-Veröffentlichungen der Yes-Mitglieder enthielten.

 

"The Jon Anderson Collection" (Fuel, 2006) hiess eine Doppel-CD-Compilation mit 28 Tracks. "The Lost Tapes" (Voiceprint, 2006) enthielt auf neun CD Demos, Livemitschnitte, andere Raritäten und ein Interview. Teilweise war das Livematerial bereits vorher veröffentlicht worden.       01/25

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