Amerikanische Jazz-Sängerin und Schauspielerin, geboren am 9. Juli 1915 in Chicago, Illinois. Sie war wahrscheinlich die erste afroamerikanische Jazzsängerin, die regulär in einer weissen Band sang, als sie 1938 mit dem Jimmy Dorseys Orchestra auftrat. Davor hatte sie bei Les Hite in Kalifornien gearbeitet.
Nach ihrer Zeit bei Dorsey sang sie im Orchester von Cab Calloway (1938) und arbeitete von 1939 bis 1942 bei Andy Kirk. Im Anschluss daran startete sie eine eigene Karriere. Ab 1948 trat sie meist in Europa auf. Sie liess sich zunächst in Frankreich nieder, wo sie mit Henri Renaud arbeitete, später in Skandinavien.
Erste Aufnahmen hatte sie ab Mitte der 1940er Jahre mit dem Sonny Thompson Sextet, dem Orchester von Johnny Warrington und dem Svend Asmussens Kvintet gemacht. 1956/1957 erschien beim französischen Label "Barclay" eine Serie von fünf 7"-EPs sowie eine Aufnahme mit dem Orchester von Quincy Jones. Auch bei "Odeon" und anderen Labels konnte Richmond einige Singles bzw. EPs heraus bringen.
"Une Soirée Avec... June Richmond" (Vargal und Gala Des Variétés, 1961) hiess eine weitere 7"-EP, die nicht weniger als sieben Titel aufwies. In Form eines 10"-Albums erschien "Chante En Français Porgy And Bess" (Odeon, 1961). Dazu trat sie in den 1940er und 1950er Jahren in einigen Musik- und Spielfilmen auf.
June Richmond starb am 14. August 1962 im Alter von 47 Jahren in Göteborg an einem Herzinfarkt. Der Grossteil des veröffentlichten Materials wurde später auf der Doppel-CD-R "Hey, Lawdy Mama! Rare Recordings 1938-1961" (Jasmine, 2022) zusammengefasst. 07/23