Jamaikanischer Ska-, Rocksteady- und Reggae-Sänger, geboren am 7. Mai 1942 in Steertown in der Nähe von Ochos Rios an der Nordküste der Insel. Er begann seine Karriere als Sänger in den Bars und am Strand von Orchos Rios, ehe er sich in der Hauptstadt Kingston niederliess. Dort wandte er sich der Rastafari-Bewegung zu.
Zudem tat er sich mit Dennis Sinclair und Junior Dixon zur Gesangsgruppe Justin Hinds & The Dominoes zusammen. Diese arbeitete für den Produzenten Duke Reid und dessen Label "Treasure Isle". Die Gruppe hatte ab Anfang der 1960er Jahre mehrere Hits. Ab 1966 wandte sich Hinds als Solosänger dem Rocksteady zu, dem Vorgänger des Reggae.
Justin Hinds war in den 1960er Jahre eine der ganz grossen Nummern der jamaikanischen Musikszene. 1972 trennte er sich von Duke Reid. Ab Mitte der 1970er Jahre arbeitete er mit dem Produzenten Jack Ruby zusammen und war bis in die 1990er Jahre aktiv.
Von Hinds als Solosänger oder von Justin Hinds & The Dominoes erschienen Dutzende von Singles sowie mehrere Alben und einige Compilations. "Corner Stone - The Duke Reid Collection" (Rhino, 2000) fasste seine Arbeit mit Duke Reid zusammen, während "Carry Go Bring Home" (Trojan, 2005) eine Anthologie seiner wichtigsten Songs war und auch bislang unveröffentlichte Tracks enthielt.
Nach seiner Rückkehr in seinen Heimatort Steertown versammelte er mehrere Rastafari-Musikerinnen und -Musikern im sich, um als Wingless Angels im Haus des Rolling Stones-Gitarristen Keith Richards Aufnahmen zu machen. Diese wurde von Richards auf seinem eigenen Label "Mindless" herausgebracht.
Kurz vor Justin Hinds Tod am 16. März 2005, wurden ein zweites Wingless Angels-Album eingespielt. Hinds wurde 62 Jahre alt. Der Reggae-Sänger Horace Andy, der eigentlich Horace Hinds hiess, war sein Cousin. Justin Hinds diente ihm als Vorbild. 04/24