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Kai Winding

Dänisch-amerikanischer Jazz-Posaunist, Komponist und Bandleader zwischen Bop und Swing, geboren am  18. Mai 1922 in Aarhus. Windings Familie wanderte 1934, als er 12 Jahre alt war, in die USA aus. Er begann 1940 seine Musikerlaufbahn und spielte bei Sonny Dunham und bei Alvino Rey.



Nach Engagements in den Bands von Shorty Allen, Benny Goodman (1945-1946), Stan Kenton (1946-1947) und Charlie Ventura (1947-1948) und Tadd Dameron (1948-1949) leitete er eine Combo mit Buddy Stewart. Während dieser Zeit konnte er 1945 für das Label "Savoy" seine ersten eigenen Aufnahme realisieren.

 

Seine ersten Gruppen nannen sich Kai's Krazy Cats oder Kai Winding's New Jazz Group und bestanden beide aus Stan Getz (ts), Shorty Rogers (tp), Shorty Allen (p), Iggy Shevak (b) und Shelly Manne (dm). Neben weiteren Aufnahmen als Mitglied in anderen Grossorchestern war er im Januar 1949 mit dabei, als Miles Davis seine erst später vollumfänglich veröffentlichten "Birth Of The Cool"-Aufnahmen einspielte.  

 

Er machte nur bei der ersten von total drei Sessions mit. Bei den restlichen war J.J. Johnson der Posaunist. Winding und J.J. Johnson verband auch sonst einiges. Auf dem 10"-Minialbum "Modern Jazz Trombones" (Prestige, 1951) waren Kai Winding & His All Stars auf der einen Schallplattenseite sowie J.J. Johnson & His All Stars auf der anderen zu hören.

 

Später machten die beiden Posaunisten Dutzende von gemeinsamen Aufnahmen, viele unter dem Namen der beiden Co-Leader. Weitere Formationen nannten sich The Jay And Kai Quintet,  J.J. Johnson & Kai Winding Quintet, The J.J. Johnson And Kai Winding Trombone Octet oder The Four Trombones.

 

Liveaufnahmen der J.J. Johnson & Kai Winding All Stars wurden später auf der Triple-CD "The 1958 European Tour" (RLR, 2007) zugänglich gemacht. Die Zusammenarbeit wurde auch im Rahmen des 4-CD-Sets "Trombones For Two - The Classic Collaborations 1953-56" (Acrobat, 2021) umfassend dargestellt. Winding und Johnson waren mit Willie Dennis und Bennie Green in eine der Jazz Composers Workshop-Formationen von Charles Mingus integriert.

 

Winding hatte im Laufe der Jahre auch viele eigene Gruppen. Diese nannten sich Kai Winding All Stars, Kai Winding And His Birdland All-Stars, Kai Winding And His Septet oder Kai Winding Quartet. Sie waren aber nie langlebig und spielten je nur sehr wenige Aufnahmen ein. Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre  arbeitete er als Studiomusiker in New York.

 

In dieser Zeit befasste er sich bereits mit dem Einsatz elektronischer Mittel in einem Bläserensemble. 1962 wurde Winding musikalischer Direktor von Hugh Hefners Playboy Clubs. Beraten durch Produzent Creed Taylor nahm er in dieser Zeit einige Alben mit jazzorientierter Popmusik auf. Mehrere Alben in dieser Zeit gehen in Richtung Easy Listening.

 

Später arbeitete er erneut mit J. J. Johnson zusammen, gab Workshops und Konzerte. Anfang der 1970er Jahre nahm er an zwei Tourneen mit den Giants of Jazz teilt, die neben ihm aus Dizzy Gillespie, Sonny Stitt, Thelonious Monk, Al McKibbon und Art Blakey bestanden.

 

Ende der 1970er Jahre bildete Kai Winding mit den Posaunisten Bill Watrous, Albert Mangelsdorff und Jiggs Whigham die Gruppe Trombone Summit, die eine gleichnamige LP (MPS, 1981) heraus brachte. Kai Winding starb am 6. Mai 1983 in Yonkers, New York, an den Folgen eines Hirntumors knapp vor Erreichen seines 61. Altersjahres.

 

Er hinterliess ein Werk, das laut discogs.com aus über 80 Alben und an die 700 Credits bestand. Von seinem Schaffen erschienen über ein Dutzend Compilations, die meisten mit Aufnahmen, die er mit J.J. Johnson realisiert hatte. Dazu gehörte auch das 4-CD-Set "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2015).                           01/24

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