Finnische Komponistin, geboren am 14. Oktober 1952 in Helsinki. Sie studierte zwischen 1976 und 1981 an der Sibelius-Akademie in Helsinki beim Avantgardisten Paavo Heininen und gründete mit Magnus Lindberg und anderen die Gruppe Open Ears. Danach setzte sie ihre Ausbildung 1981/1982 in Freiburg im Breisgau bei Brian Ferneyhough und Klaus Huber fort.
Sie nahm an den Darmstädter Ferienkursen teil. Ab 1982 studierte sie am IRCAM im Centre Pompidou in Paris, computergestützte Komposition und Arbeit mit dem Tonband und Live-Elektronik. Kaija Saariaho lebte fortan in Paris. Dazwischen arbeitete sie 1988/1989 in San Diego und war 1997/1998 Gastprofessorin an der Sibelius Academy in Helsinki.
Sie schrieb klangsinnliche Musik. Mit Hilfe der Elektronik/Computern weitet sie die von den Instrumenten gegebenen Räume aus. Erste Aufnahmen erschienen auf einer titellosen LP (BIS, 1985). Darauf wurden die Werke "Verblendungen" (1982-94) für Orchester, "Jardin Secret I" (1984-85) für Elektronik, "Laconisme De L'Aile" (1982) für Flöte und "...sah den Vögeln" (1981) für Kammerorchester und Sopranstimme veröffentlicht.
Die CD-Version davon hiess später "A Portrait Of Kaija Saariaho" (BIS, 1997) und enthielt mit "NoaNoa" (1991) für Flöte und Elektronik ein zusätzliches Stück. Für eine andere CD (Finlandia, 1989) wurden die Orchester- bzw. Kammerorchesterstücke "Verblendungen" (1984), "Lichtbogen" (1986), "Io" (1986) und "Stilleben" (1987) eingespielt.
"Maa" (Ondine, 1992) enthielt die gleichnamige Ballettmusik (1991) in sieben Akten. Eine weitere CD (Ondine, 1993) bestand aus den Orchesterwerken "Du Cristal" (1989-90) und "...À La Fumée" (1990), eingespielt vom Los Angeles Philharmonic Orchestra. Ergänzt wurde die CD mit "Nymphéa" (1987), einem Werk für Streichquartett und Elektronik in einer Fassung des Kronos Quartet mit der Komponistin (elect).
Die CD-Wiederveröffentlichung (Ondine, 2004) enthielt zusätzlich noch das siebenteilige Werk "Sept Papillons" (2000) für Solocello. In einer Version des Arditti Quartets fand sich "Nymphéa" auch auf der CD "From Scandinavia" (Montaigne, 1996), die weitere Streichquartett-Werke anderer skandinavischen Komponistinnen und Komponisten enthielt.
Eine Version des Cikada String Quartet wurde auf der CD "In Due Tempi" (ECM New Series, 2005) veröffentlicht, zusammen mit Streichquartett-Werken von John Cage und Bruno Maderna. "Works For Orchestra" (Ondine, 2012) stellte auf vier CDs eine umfangreiche Sammlung von Orchesterwerken dar. Kaija Saariaho starb am 2. Juni 2023 im Alter von 70 Jahren in Paris.
Werke von Saariaho fanden sich bis dato auf fast 70 Aufnahmen. Auf einigen von ihnen wurden ihre Kompositionen Werken von Luciano Berio, Toru Takemitsu, Arne Nordheim, Camille Saint-Saëns, Olivier Messiaen, Jean Sibelius, Per Nørgård, Helmut Lachenmann, Alfred Janson, Kaija Saariaho, Iannis Xenakis, Frédéric Chopin, Gavin Bryars, Henry Cowell, Luc Ferrari und sogar Johann Sebastian Bach gegenüber gestellt. 09/23