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Ken McIntyre

Amerikanischer Jazz-Altsaxophonist, Flötist, Bassklarinettist,  Oboenspieler, Mulitinstrumentalist, Komponist und Bandleader, geboren am 7. September 1931 in Boston, Massachusetts, als Kenneth Arthur McIntyre oder Makanda Ken McIntyre. Nach seiner zweijährigen Armeezeit schloss McIntyre seine Studien 1958 mit dem Bachelor in Musik-Komposition am Konservatorium von Boston ab.


1975 erwarb er einen Doktortitel an der University of Massachusetts in Amherst. Sein erstes Album unter eigenem Namen hiess "Stone Blues" (New Jazz, 1961). Darauf ist McIntyre zusammen mit John Mancebo Lewis (tb), Dizzy Sal (p), Paul Morrison (b) und Bobby Ward (dm) zu hören.

 

Zu Beginn der 1960er Jahre arbeitete er unter anderem mit Eric Dolphy (as, fl, bcl) zusammen, der auf dem Cover von McIntyres zweiten Album "Looking Ahead" (New Jazz, 1961) neben dem Leader gross aufgeführt war. Weitere Musiker, die bei dieser Aufnahme mitwirkten, waren Walter Bishop Jr. (p), Sam Jones (b) und Arthur Taylor (dm).

 

Die eigenen LPs "Stone Blues" und "Looking Ahead" sowie "Honi Gordon Sings" (Prestige, 1962), einem Album der Sängerin Honi Gordon, bei dem McIntyre ebenfalls mitgewirkt hatte, wurden später auf einer Doppel-CD (Fresh Sound, 2014) wiederveröffentlicht.

 

Für "Year Of The Iron Sheep" (UA, 1962) holte McIntyre John M. Lewis (tb), Ed Stoute oder Jaki Byard (p), Ahmad Abdul-Malik und Ron Carter (b) sowie Ben Riley, Lou Hayes und/oder Warren Smith (dm) ins Studio. "Way, 'Way Out" (UA, 1963) entstand mit Bob Cunningham (b) und Edgar Bateman (dm) sowie mit Streichern unter der Leitung des Violinisten Selwart Clarke.

 

Die beiden "UA"-Alben wurden später mit bisher unveröffentlichtem Material aus jener Zeit unter dem Titel "The Complete United Artists Sessions" (Blue Note, 1997) auf einer Doppel-CD noch einmal aufgelegt. Am 19. Mai 1966 gehörte er neben dem Stammtrio Jimmy Lyons (as), Alan Silva (b) und Andrew Cyrille (dm) sowie Eddie Gale Stevens jr. (tp) und Henry Grimes (b) zu jenen Musikern, mit denen Cecil Taylor "Unit Structures" (Blue Note, 1966) aufnahm.

 

Nach den "UA"-Aufnahmen war er vor allem als Musikpädagoge tätig. 1971 gründete McIntyre das erste afroamerikanische Musikprogramm am State University of New York College in Old Westbury, wo er 24 Jahre lang unterrichtete. Zudem war er an der Wesleyan University, am Smith College, an der Central State University und an der New School for Jazz and Contemporary Music tätig.

 

Dazwischen entstanden weitere Aufnahmen. In Europa nahm er mit Kenny Drew (p), Bo Stief (b) und Alex Riel (dm) "Hindsight" (SteepleChase, 1974) auf. Mit Jaki Byard (p), Reggie Workman (b) und Andrei Strobert (dm) folgte "Home" (SteepleChase, 1975). An Stelle von Workman spielte auf "Open Horizon" (Inner City, 1976) Buster Williams (b).

 

Mit Terumasa Hino (tp, flh), Richard Harper (p), Alonzo Gardner (b), Andy Vega (perc) und Andrei Strobert (dm) entstand als Ken McIntyre Sextet "Introducing The Vibrations" (SteepleChase, 1977). Auf "Chasing The Sun" (SteeleChase, 1979) agierte McIntyre nur noch im Trio mit Hakim Jami (b) und Beaver Harris (dm).

 

"A New Beginning" (Passin' Thru, 2001) zeigte McIntyre mehr als 20 Jahre später mit Joanne Brackeen (p), Wilber Morris (b) und Charlie Persip (dm). "In The Wind (The Woodwind Quartets)" (Passin' Thru, 2004) entstand solo im Overdub-Verfahren. McIntyre spielte dabei verschiedene Flöten, Klarinetten, Saxophone sowie Oboe, Fagott und Englischhorn.

 

Dazwischen war McIntyre auch auf den "Wildflower"-Aufnahmen mit Loft Jazz vertreten. Auf "Wildflowers 1: The New York Loft Jazz Sessions" und "Wildflowers 2: The New York Loft Jazz Sessions" (beide Douglas, 1977) ist er je in einem Stück als Leader eines Quartetts mit Richard Harper (p), Andy Vega (perc) und Andrei Strobert (dm) zu hören.

                 

McIntyre spielte auch mit der Beaver Harris 360° Music Experience, Nat Adderley, Ron Carter, Eric Dolphy, Michael Mantler & Carla Bley, David Murray, Craig Harris, dem Ethnic Heritage Ensemble, des Jazz Composers Orchestra, des Bill Dixon 7-Tettes und Charlie Hadens Liberation Music Orchestra.

 

Er schrieb über 400 Kompositionen und etwa 200 Arrangements. Dazu forschte er als Jazzforscher über die Wurzeln der afroamerikanischen Musikkulturen in der Karibik und in Afrika, über Blues, Jazz und Calypso. Seine Sammlung befindet sich in der Library of Congress. Er setzte sich 1996 zur Ruhe und starb am 13. Juni 2001 71-jährig New York City.       07/24

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