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Kenny Drew

  • musicmakermark
  • 4. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 28. August 1928 in New York City. Er spielte ab fünfjährig Klavier und wurde an der Music and Art High School ausgebildet. Zu seinen ersten Aufnahmen kam er im Januar und Februar 1950 als Mitglied der Howard McGhee All Stars, des Sonny Stitt Quartets und einer Gruppe um Lester Young.



Ebenfalls noch 1950 stand er als Mitglied des Lester Young Quintets, des Charlie Parker Quintets und von Leo Parker And His Mad Lads im Studio. Mit dem Leader Miles Davis (tp) sowie mit Sonny Rollins (ts), J.J. Johnson (tb), Tommy Potter (b) und Art Blakey (dm) bildete er am 17. Februar und am 2. Juni 1951 bei Auftritten im "Birdland" in NYC das Miles Davis Sextet.

 

Die entsprechenden Aufnahmen kamen offiziell erst viel später unter dem Titel "Birdland 1951" (Blue Note, 2004) heraus. Ab 1951 machte Kenny Drew Aufnahmen als Mitglied der Gruppen Oscar Pettiford Sextet, Paul Quinichette Sextet, Sonny Rollins Quartet und Buddy DeFranco Quintet/Buddy DeFranco And His Quartet.

 

Mit Buddy DeFranco hielt er sich 1952/1953 an der US-Westküste auf, wo er ein eigenes Trio hatte. Seine ersten Aufnahmen als Leader absolvierte er am 16. April 1953 mit Curly Russell (b) und Art Blakey (dm) bei Rudy Van Gelder in Hackensack, wo das 10"-Album "New Faces, New Sounds" (Blue Note, 1953) entstand.

 

Das Trio blieb sein Lieblingsformat. Mit Bassisten wie Paul Chambers, Eugene Wright, Bo Stief, Mads Vinding, Niels-Henning Ørsted Pedersen oder Wilbur Ware sowie mit Schlagzeugern wie "Philly" Joe Jones, Charles Wright, Aage Tanggaard, Albert Heath, Alex Riel, Alvin Queen, Clifford Jarvis, David Friesen, Lawrence Marable oder Ed Thigpen spielte er als Kenny Drew Trio mehr als 50 Alben ein.

 

Dazu kamen Trioaufnahmen unter seinem Namen oder mit Musikern wie Philip Catherine (g), George Mraz (b) und Lewis Nash (dm) als Co-Leader. Wie viele andere amerikanische Musiker war er Anfang der 1960er Jahre nach Europa gezogen. Er hielt sich 1961 zuerst in Paris auf und liess sich 1964 in Kopenhagen nieder.

 

Dort arbeitete er jahrelang mit dem dänischen Bassisten Niels-Henning Ørsted Pedersen zusammen. Mit Schlagzeugern bildeten sie die Hausband im Club Montmartre, wo sie durchreisende amerikanische Jazzmusiker begleiteten oder mit ihnen durch Europa zogen.

 

Drew und Ørsted Pedersen realisierten in den 1970er Jahren für "SteepleChase" auch eine Reihe von Duoaufnahmen. Noch in den USA und später in Europa entstanden unter Kenny Drews Namen oder unter anderen Gruppenbezeichnungen wie Kenny Drew & Hank Jones Great Jazz Trio, Kenny Drew Quartet oder Kenny Drew Quintet neben seinen Trioaufnahmen rund 60 weitere Alben.

 

Dazu war er ein begehrter Sideman. Bei discogs.com besitzt er um die 700 Credits als Musiker. Er war unter anderem mit dabei als John Coltrane (ts) am 15. September 1957 mit Lee Morgan (tp), Curtis Fuller (tb), Paul Chambers (b) und "Philly" Joe Jones (dm) "Blue Train" (Blue Note, 1957) aufnahm.

 

Auch mit Dexter Gordon, der sich 1962 für 14 Jahre in Europa niederliess, war Drew oftmals bei Auftritten oder Aufnahmen zu hören. Dazu begleitete er Jack Sheldon, Leonard Feather, Zoot Sims, Paul Chambers, Art Farmer, Sonny Rollins, Johnny Griffin, Buddy Rich, Harry "Sweets" Edison, Jackie McLean, Kenny Dorham, Tina Brooks, Johnny Coles und Chet Baker.

 

Auch für Ted Curson, Grant Green, Ben Webster, Stuff Smith, Brew Moore, Karin Krog, Hank Mobley, Sahib Shihab, Dizzy Gillespie, Ken McIntyre, Gene Ammons, Harry "Sweets" Edison & Eddie "Lockjaw" Davis, Warne Marsh, Ernie Wilkins, Teddy Edwards, Nathan Davis, Dusko Gojkovic, Doc Cheatham und andere griff er in die Tasten.

 

Er spielte im Clifford Brown-Max Roach Septet und in der Paris Reunion Band. Kenny Drew starb am 4. August 1993 64-jährig in Kopenhagen und wurde dort begraben. Er war mit der Tochter des dänischen Bandleaders Leo Mathisen verheiratet. Sein Sohn Kenny Drew Jr. (1958-2014) war ebenfalls Jazz- sowie klassischer Pianist.

 

Von Kenny Drew kamen mehrere Compilations und Reissue-Pakete heraus. Die umfangreichsten letzterer Art waren die 3-CD-Box "Six Classic Albums" ‎(Real Gone, 2012) sowie die 4-CD-Sets "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2014) und "The Classic Albums 1953-1961" (Enlightenment, 2020).    04/25

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