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Klaus Schulze

Aktualisiert: 16. März

Deutscher Synthesizerspieler und Komponist zwischen Berlin School und Ambient, geboren am 4. August 1947 in Berlin. Er spielte zuerst Schlagzeug, Bass oder Gitarre in Rockbands. 1969 wurde Schulze Mitglied von Edgar Froeses 1967 gegründeter Gruppe Tangerine Dream, die sich damals in ihrer ersten Phase, in The Pink Years, befand. Dieses dritte TD-Lineup bestand neben Froese (g, key) und Schulze (dm, perc) noch aus Steve Jolliffe (sax, fl, key) und machte noch keine Aufnahme.


Danach wurde Jolliffe durch den Beuys-Schüler Conrad Schnitzler (cello, vio) ersetzt. Das Trio Froese, Schulze und Schnitzler bildete den Stamm auf dem ersten Tangerine Dream-Album "Electronic Meditations" (Ohr, 1970). Zu den Aufnahmen wurden als weitere Musiker Jimmy Jackson (org) und Thomas Keyserling (fl) dazugeholt. Das Album entstand trotz des Titels und im Gegensatz zu den meisten späteren Veröffentlichungen mit Hilfe von konventionellen Instrumenten.


Die vorerst nicht zur Veröffentlichung bestimmten Aufnahmen hatten zu einer Art musikalischem Tagebuch gehört, für das die Gruppe alle ihre Studiosessions mitgeschnitten hatte. Nach dem ersten Album verliessen Schulze und Schnitzler Tangerine Dream, um Solokarrieren einzuschlagen.


1970 gründete Schulze zusammen mit Manuel Göttsching (g, elect, key) und Hartmut Enke (e-b) Ash Ra Tempel. Die Debut-LP hiess wie die Gruppe "Ash Ra Tempel (Ohr, 1971). Danach verliess Schulze auch diese Gruppe, kehrte jedoch für die vierte Ash Ra Tempel-LP "Join Inn" (Ohr, 1973) - entstanden im Quartett mit Rosi Müller (vcl, vibes) - zur Gruppe zurück.


2000 schloss sich Schulze erneut Ash Ra Tempel an, die damals nur noch aus Manuel Göttsching bestand. Zwischen den beiden ersten Ash Ra Tempel-Aufnahmen hatte Schulze mit "Irrlicht" (Ohr, 1972) sein erstes Album unter eigenem Namen veröffentlicht. Darauf liess er sich vom Colloquium Music Orchestra begleiten.


Die Doppel-LP "Cyborg" (Kosmische Musik, 1973) sowie die LP "Blackdance" (Brain, 1974) waren zwei weitere eigene Alben, letzteres aufgenommen mit Hilfe von Ernst-Walter Siemon (vcl). Schulze war damals mit Manuel Göttsching (g) von Ash Ra Tempel, Jürgen Dollase (key, vcl) und Harald Grosskopf (dm) von Wallenstein sowie Dieter Dierks (e-b) Mitglied der Psychedelic-Allstar-Formation The Cosmic Jokers.


Zudem machte Schulze um Mitte der 1970er Jahren bei Krautrock-Projekten des Schriftstellers und Mystikers Sergius Golowin, des Malers/Musikers Walter Wegmüller und der Sängerin Gille Lettmann alias Sternenmädchen mit. Schulze arbeitete mit Manfred Schunke in dessen Projekt Code III zusammen.


Er bildete 1976/77 Stomu Yamashta (perc, p), Al DiMeola (g) und dem früheren Santana-Mitglied Michael Shrieve (dm) den Stamm der Formation Go, die mit weiteren MusikerInnen wie Stevie Winwood (vcl, key), Pat Thrall oder Jess Roden (g) mehrere Alben herausgab.


1975 produzierte Schulze zwei Alben der Far East Familiy Band, dessen Keyboarder später als Kitaro berühmt wurde. Weitere eigene Alben hiessen "Picture Music" (Brain, 1975), "Timewind" (Brain, 1975), "Moondawn" (Brain, 1976) und "Mirage" (Brain, 1977). "Body Love" und "Body Love Vol. 2" (beide Brain, 1977) enthielten Musik, die für den gleichnamigen Pornofilm von Lasse Braun verwendet wurde.


Die beiden Alben entstanden, wie zur selben Zeit "Mirage", mit Harald Grosskopf (dm) als Begleiter. Mit dem Doppel-Album "X" (Brain, 1978) erschien Schulzes zehnte Veröffentlichung unter eigenem Namen. Neben Grosskopf (dm) wurde er bei den Aufnahmen von Wolfgang Tiepold (cello) begleitet, der ein kleines Streichorchester dirigierte.


Tiepold war auch bei den Aufnahmen von "Dune" (Brain, 1979) dabei, ebenso Arthur Brown (vcl) von The Crazy World Of Arthur Brown in einem der beiden LP-seitenfüllenden Stücke. "Live" (Brain, 1980) entstand bei Konzerten 1976 in Berlin und 1979 in Amsterdam und Frankreich mit Brown und Grosskopf. "Dig It" (Brain, 1980) war die erste digitale Aufnahme von Schulze, der dabei von Fred Severloh (dm) begleitet wurde.


Dann stellte Schulze zusammen mit Michael Haentjes ein eigenes Label auf die Beine, das sich "Innovative Communication" (IC) nannte. Die erste Aufnahme war "Trancefer" (IC, 1981) und war eine Trioproduktion mit Tiepold und Shrieve. "Audentity" (IC, 1983) hiess eine Quartettaufnahme mit zusätzlich Rainer Bloss (key). Beide LPs erschienen, wie die folgenden, aber unter Schulzes Namen. Im Duo mit Bloss nahm Schulze die Doppel-LP "Dziękuję Poland Live '83" (IC, 1984) auf. Dann verkaufte Schulz seine Anteile an "IC".


Bis dato wurden von Klaus Schulze fast 100 Full-Length-Aufnahmen veröffentlicht. Sie kamen live oder im Studio zu Stande, teilweise solo, teils eingespielt mit anderen Musikerinnen und Musikern. Dazu kamen fast 50 Compilations oder Reissue-Pakete. Einige davon erstrecken sich über mehrere CD.


Das 10-CD-Set "Silver Edition" (Musique Intemporelle, 1993) bestand aus Soloaufnahmen. Zwei CDs enthielten Liveaufnahmen. Demgegenüber war "Historic Edition" (Manikin, 1995) ein 10-CD‎–Set mit Live- und Studioaufnahmen aus den Jahren 1968 bis 1985, eingespielt mit Hilfe weiterer Gäste.


Die Fortsetzung davon war das 10-CD-Set The Ultimate Edition, Discs 11-20: Historic Edition" (Série Poème, 2000) und zeigte Schulze, teils begleitet von anderen Musikern und Musikerinnen, in unveröffentlichten Aufnahmen aus den Jahren 1970 bis 1985. Das dritte Paket hatte dazwischen "Jubilee Edition" (Manikin, 1997) geheissen.


Es umfasste nicht weniger 25 CD mit unveröffentlichten, grösstenteils solo eingespielten Stücken aus den Jahren 1970 bis 1997. Die vier Sets wurden unter dem Titel "The Ultimate Edition" (Série Poème, 2000) zusammengefasst. Es enthielt fünf weitere CD mit Werken, die vorher überhaupt noch nie veröffentlicht worden waren. Damit war dieses Set 50 CD stark.


Das Ganze war in fünf Boxes à je zehn CD auch einzeln erhältlich. Als Vorgeschmack auf dieses magnum opus war die Promo-CD-R "Trailer" (Série Poème, 1999) erschienen. Diese CD enthielt zwei Tracks, die nicht auf den 50 CDs enthalten waren sowie einem Track von der frühen LP "Mirage".


Das 50 CD-Set wurde zwischen 2009 und 2014, aufgeteilt in 15 3-CD-Paketen, unter dem Titel "La Vie Electronique" vom Label "Revisited" noch einmal auf den Markt gebracht. Der letzte Teil hiess "La Vie Electronique 16" (Revisited, 2015) und bestand aus fünf CD.


"Contemporary Works 1" (Rainhorse, 2000) war eine 10-CD-Box mit Stücken von Klaus Schulze, seinen Projekten U.S.O. und Richard Wahnfried sowie von Schulze mit Solar Moon, Wolfgang Tiepold, Thomas Kagermann und Julia Messenger. Teile davon kamen später auch als Einzel-CD auf den Markt.


Die Fortsetzung von "Contemporary Works 1" war die 5-CD-Box "Contemporary Works 2" (Rainhorse, 2002) mit aktuellen Aufnahmen. Diese waren mit Hilfe weiteren Gästen realisiert worden. Die ersten Besteller dieser zweiten Box erhielten die Bonus-CD "Thank You", welche weiteres Material dieser Sessions von 2001 und 2002 enthielt.


Zwischen 1979 und 1997 hatte Schulze eine Reihe von Aufnahmen unter dem Pseudonym Richard Wahnfried veröffentlicht. Unter der Bezeichnung The Dark Side Of The Moog begann Schulze eine längere Zusammenarbeit mit dem deutschen Ambient-Musiker und Labelbesitzer Pete Namlook.


Klaus Schulze machte auch bei der Allstar-Gruppe Din A Testbild mit und war teilweise Mitglied von Software. Er wurde zudem für Aufnahmen von Steve Winwood, Alphaville, Solipsist Paradise, Trance Vision Steppers, Schiller, Sand, Harlequins Enigma und anderen beigezogen. Klaus Schulze starb am 26. April 2022 im Alter von 74 Jahren. 03/24


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