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Kluster

Deutsche Krautrock/Synthesizer-/Electronic-Formation, gegründet 1969 in Berlin von Hans-Joachim Roedelius (div instr, synth, key), Dieter Moebius (div instr, synth, key) und Conrad Schnitzler (div instr, synth, key). Letzterer spielte zu jener Zeit mit Edgar Froese (g, org, p, effects, sampl) und Klaus Schulze (dm, perc, metal-sticks) auch das erste Tangerine Dream-Album "Electronic Meditation" (Ohr, 1970) ein.

Schnitzler und Roedelius kannten sich von der Berliner Künstlervereinigung "Zodiac Free Arts Lab". Die ersten Auftritte hatte das Trio in Galerien und Museen, wo Kluster live improvisierte. Im Dezember 1969 entstand die erste LP "Klopfzeichen" (Schwann AMS Studio, 1970) und zwar mit Hilfe von Instrumenten wie Cello, Flöte, Orgel, Piano und Perkussion, elektronisch verfremdet durch Toningenieur Conny Plank.


Auf einem der beiden seitenfüllenden Tracks las Christa Runge zur völlig frei improvisierten Musik Texte von Dorothy Solle, Eva Zeller, Liselotte Rauner, Rudolf Otto Wiemer, Uwe Seidel und Wolhelm Wilms. Von der LP wurden nur gerade 300 Stück gepresst. Später wurde das Album mehrfach wieder veröffentlicht.


Die Wiederveröffentlichungen enthielten teilweise Material der Kassette "Live In Vienna" (YHR Tapes, 1980) von Cluster & Farnbauer oder ein bisher unveröffentlichtes Stück von Eruption, einem Projekt von Schnitzler, zu dem auch die Kluster-Mitmusiker teilweise beigezogen wurden.


Das zweite Kluster-Album "Zwei-Osterei" (Schwann AMS Studio, 1971) war eine auf 300 Stück limitierte LP aus zwei langen Tracks. Wiederum wurden im ersten Track zur Musik Texte von Dorothy Solle, Hilde Domin, Kurt Marti, Liselotte Rauner, Rudolf Bohren, und Rudolf Otto Wiemer rezitiert, dieses Mal von Manfred Paethe. Auch die Wiederveröffentlichung dieses Albums enthielt später Material von Cluster & Farnbauer sowie Eruption.


Das dritte Kluster-Album hiess Jahrzehnte später "Eruption" (Marginal Talent, 1997). Es handelte sich um zwei Tracks von einem Konzert von 1971 in Göttingen von Schnitzler mit seinen Kluster-Mitmusikern Roedelius und Moebius bzw. mit Freudigmann und eventuell auch noch Seidel, beide von der erwähnten Gruppe, die sich Eruption genannt hatte.


Diese Aufnahmen wurden von Schnitzler und seinem Namen auf einer labellosen LP veröffentlicht und drei Jahre später von einem Label (Edition Block, 1974) erneut unter Schnitzler Namen noch einmal neu aufgelegt. Spätere Reissues, teilweise als Album von Schnitzler oder als Kluster-Veröffentlichung, erschienen unter dem Originaltitel oder als "Schwarz", entsprechend einer Serie von Aufnahmen, die Schnitzler mit Farben betitelt hatte.


Bei zwei anderen späteren angeblichen Kluster-Alben mit den Titeln "Vulcano" und "Admira" (beide Important, 2008) handelte es sich um erst in den 2000er Jahren von "Qibco" veröffentlichte Aufnahmen des Schnitzler-Projets Eruption. Die beiden wirkllichen Kluster-Alben und "Eruption" wurden unter dem Titel "1970-1971" (Water, 2008) zu einem 3-CD-Set ohne Bonus-Tracks zusammengefasst.


1971 hatten sich die Wege von Schnitzler auf der einen sowie Roedelius und Moebius auf der anderen Seite getrennt. Roedelius und Moebius machten im Duo als Cluster weiter. Schnitzler übernahm den Gruppennamen Kluster und führte das Projekt mit anderen Musikern fort. Er stellte 2007 mit dem Amerikaner Michael Thomas Roe und dem Japaner Masato Ooyama alias Ooy eine neue Kluster-Besetzung auf die Beine.


Von diesem Kluster 2007 benannten Trio erschien die Triple-CD-R "Kluster 2007 - The Global Playing" (Real Vine, 2008) mit den Einzel-CD-R "ConMix", "MicMix" und "OoyMix". Das selbe Trio veröffentlichte danach als Kluster CMO 2008 die CD-R "The ThreeOlympicCitiesMix" (Real Vine, 2008). Als Kluster CMO 2009 nahmen die drei Musiker die CD-R "Three Voices (Bla Bla Bla)" (Real Vine, 2009) auf, dann als Kluster die CD-R "CMO 2010" (Real Vine, 2011).


Weitere, eventuell bis zu diesem Zeitpunkt teilweise oder gänzlich noch nie veröffentlichte Schnitzler/Kluster-Aufnahmen aus den Anfangsjahren enthielten das 6-LP-Set "1969-1972" (Qbico, 2009) und das 8-LP-Set "Klusterstrasse 69-72" (Vinyl-on-demand, 2012). Möglicherweise handelte es sich auch teilweise um Material, das von Eruption stammte.


Conrad Schnitzler, Hans-Joachim Roedelius und Dieter Moebius gaben später auch unter ihren eigenen Namen mehrere Aufnahmen heraus. Dieter Moebius starb am 20. Juli 2015 im Alter von 71 Jahren. 08/23

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