Amerikanischer Komponist, Musikkritiker, Autor und Musikpädagoge, geboren am 21. November 1955 in Dallas, Texas. Er zog schon früh nach New York City und studierte dort Komposition bei Ben Johnston, Morton Feldman und Peter Gena. Von 1986 bis 2005 war er Musikkritiker des New Yorker Stadtmagazins "The Village Voice". Auch für "Chicago Reader", "Tribune", "Sun-Times" und "New York Times" verfasste er Artikel über Musik.
Ab 1997 unterrichtete er am Bard College in Red Hook bei New York in den Fächern Musiktheorie, Musikgeschichte und Komposition. Er schrieb Bücher über Conlon Nancarrow, John Cage, Robert Ashley und andere. Sein Sohn Bernard Gann spielte bei der Black Metal-Band Liturgy.
Kyle Gann ist neben Conrad Schnitzler, Olga Neuwirth, J.B. Floyd und anderen einer der wenigen Komponisten, die Originalkompositionen für das Disklavier verfassten. Die CD "Nude Rolling Down An Escalator: Studies For Disklavier" (New World, 2005) enthielt mehrere solche Werke.
Gann schrieb auch für viele Kompositionen für Klavier oder kleine Besetzungen. Weitere Aufnahmen von Gann waren die CD-EP "Long Night" (Cold Blue, 2005) mit einem 25-minütigen Stück für drei Klaviere, gespielt von Sarah Cahill und die CD "Private Dances" (New Albion, 2007) mit Stücken für Soloklavier.
"Hyperchromatica" (Other Minds, 2018) war eine Doppel-CD. Zusammen mit den Sängerinnen/Sängern Kenneth Patchen und Martha Herr spielte Kyle Gann (voice, elect) "Custer And Siting Bull" (New World, 2018) ein. Es handelte sich offenbar um die endgültige Fassung von Stücken, die davor schon auf einer DL-EP (1999) zugänglich gemacht worden waren. 03/24